Aktien Europa
Anleger entscheiden sich fürs Abwarten
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas Börsen sind am Montag vorsichtig geblieben. Vor allem alte Themen wie die Hängepartie rund um den Brexit sorgen für Zurückhaltung. Insbesondere eine womöglich noch in diesem Jahr stattfindende Abstimmung des britischen Parlaments über den mit der Europäischen Union ausgehandelten Brexit-Vertrag könnte die Börsen ordentlich durchwirbeln, erwartete Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partner. Auch die Idee einer neuen Volksabstimmung über den Brexit ist noch nicht vom Tisch.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stand am späten Vormittag mit 0,17 Prozent im Minus bei 3087,39 Punkten. Der Pariser Cac 40 fiel um 0,45 Prozent auf 4831,90 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,31 Prozent auf 6823,98 Punkte nach unten.
Thema des Tages ist die Umsatzwarnung von Asos . Die Aktien des britischen Online-Modehändlers sackten um knapp 41 Prozent ab und rissen damit auch andere Einzelhandelswerte in die Tiefe. Das Unternehmen drückte sein Umsatzziel für das Gesamtjahr von 20 bis 25 auf nur noch "etwa 15" Prozent - und machte eine "deutliche Verschlechterung" der Geschäftslage im November dafür verantwortlich. Auch mit Blick auf die Gewinnmarge (Ebit) ist das Unternehmen nun vorsichtiger.
Die Serie an schlechten Nachrichten aus dem Textilhandel hält damit an. Das warme Wetter hatte der Branche in den vergangenen Monaten stark zugesetzt. Die Aktien der Einzelhändler hatte am Montag mit einem Minus von 2,22 Prozent den letzten Platz im europäischen Sektortableau inne.
Im Sog von Asos verloren die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) in Stockholm mehr als 6 Prozent. Dabei hatte der angeschlagene Textilhändler in seinem vierten Geschäftsquartal seinen Umsatz kräftig angekurbelt und damit dem allgemein schwierigen Branchenumfeld getrotzt.
Für die Anteilsscheine von SSE ging es um mehr als 2 Prozent nach unten. Der britische Versorger hatte die Verhandlungen mit dem deutschen Energiekonzern Innogy über eine Fusion von Geschäftsteilen in Großbritannien abgebrochen. Die Transaktion ist nach Ansicht des Managements nicht im besten Interesse der Aktionäre. SSE und Innogy hätten sich zudem nicht auf neue Bedingungen einigen können.
In Zürich gehörten die Papiere von ABB mit einem Plus von knapp 1 Prozent zu den wenigen Gewinnern. Der Schweizer Industriekonzern stellt sich neu auf und verkauft seine wichtige Stromnetzsparte an das japanische Unternehmen Hitachi./la/fba