Aktien Frankfurt Ausblick
Nochmals leichte Verluste vor Weihnachten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am letzten Handelstag vor dem Weihnachtsfest zeichnet sich für den Dax am Freitag nochmals ein weiterer kleiner Abschlag ab. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator lässt den Leitindex etwa eine Stunde vor dem Auftakt 0,20 Prozent tiefer bei 10 589,82 Punkten erwarten. Der EuroStoxx steuert gemessen an seinem Terminkontakt ebenfalls auf einen dünnen Abschlag zu.
Die Vorgaben aus Übersee geben dem Dax dabei die Richtung vor. Fallende Kurse an der Wall Street zogen bereits die asiatischen Märkte überwiegend ins Minus - und dem dürfte sich nun auch der Dax nicht entziehen können. Bei dem deutschen Leitindex könnte sich nun für Charttechniker eine interessante Konstellation ergeben: Bei 10 550 Punkten sehen viele von ihnen eine wichtige Unterstützung. Taucht er darunter, könnte weiteres Ungemach drohen.
Mit den erneuten Verlusten würde der Dax eine schwache Vorweihnachtswoche eintüten. Bis Donnerstag stand der Leitindex bereits mit 2,3 Prozent im Minus, nun dürften ein paar Verlustpunkte hinzu kommen. Seit Jahresanfang summieren sich die Abschläge inzwischen schon auf fast 18 Prozent. 2018 wird damit für den Dax wohl das erste Verlustjahr seit 2011.
Zum Wochenausklang müssen Anleger zum sogenannten "Hexensabbat" noch einmal mit größeren Schwankungen rechnen. Weil an diesem Tag an den Terminbörsen Kontrakte auf Aktien und Indizes auslaufen, versuchen Anleger die Kurse in letzter Minute noch in ihre Richtung zu beeinflussen - insbesondere vor dem Jahreswechsel. Anfällig dürften die Kurse auch wegen bereits ausgedünnter Handelsumsätze sein, weil erste Investoren ihre Bücher vor den Feiertagen schon geschlossen haben dürften.
In den USA sorgt derweil die Politik wieder für Schlagzeilen. So zeigt sich US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen einen drohenden Regierungsstillstand hart: Er werde kein Finanzierungsgesetz unterzeichnen, wenn es nicht die "perfekte Grenzsicherung" beinhalte. Nach Trumps Sichtweise ist darunter eine Grenzmauer zu Mexiko zu verstehen. Ferner wechselte Trump seinen Verteidigungsminister James Mattis aus.
Unter besonderer Beobachtung stehen am Freitag die Papiere von Sportartikelherstellern nach den jüngsten Geschäftszahlen von Nike . Der US-Konkurrent hatte am Vorabend starke Kennziffern präsentiert, die nachbörslich bei der Nike-Aktie für kräftigen Rückenwind sorgten. Adidas und Puma legten daraufhin am Morgen auf Tradegate um bis zu 1,8 Prozent zu.
Ferner lohnt sich der Blick auf Delivery Hero , die Aktie gab vorbörslich moderat um 0,25 Prozent nach. Der Essenszusteller verkauft sein Deutschland-Geschäft für rund 930 Millionen Euro an den niederländischen Konkurrenten takeaway.com . Über eine Fusion der beiden Schwergewichte des hart umkämpften Liefermarkts wurde am Markt schon länger spekuliert.
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Außerhalb der großen deutschen Indizes sorgt SLM Solutions am Morgen mit einem vorbörslichen Kursrutsch um 14 Prozent für Aufsehen. Der 3D-Druckerhersteller verschreckt seine Anleger mit erneuten Zielsenkungen. Anstatt einer bislang versprochenen Steigerung soll der Umsatz nun in diesem Jahr im zweistelligen Prozentbereich sinken. Die operative Marge (Ebitda) dürfte im negativen zweistelligen Bereich ausfallen./tih/fba