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     930  0 Kommentare LEITWÄHRUNG DOLLAR UNTER DRUCK

    von Andreas Tögel

    Seit dem noch während des Zweiten Weltkriegs abgeschlossenen Abkommen von Bretton Woods fungiert bekanntlich der US-Dollar als weltweite Leitwährung. So gut wie Gold sollte er sein und die Basis des darauf zu errichtenden globalen Geldsystems bilden. Das gelbe Edelmetall kam als bis zum Ersten Weltkrieg dienender „Anker“ nämlich deshalb nicht mehr in Frage, weil zu dieser Zeit rund 90% des Goldes in amerikanischen Tresoren lagerten und daher für andere Währungen als den Dollar nicht als Deckungsbasis zur Verfügung standen. Die Einführung eines Gold-Devisen-Standards auf Basis der US-Währung erschien daher als der perfekte Ausweg aus dem mit dem Goldmangel verbunden Dilemma.

    Bekanntlich ist jedoch nicht alles Gold was glänzt, und so war es auch in diesem Fall. Das System litt nämlich, so genial es – jedenfalls aus amerikanischer Sicht – zu sein schien, an einem unheilbaren Geburtsfehler, den der belgisch-US-amerikanische Ökonom Robert Triffin im Jahr 1959 aufdeckte. Zwar bedeutet es für die USA ein exorbitantes Privileg, die Weltleitwährung herausgeben und sich damit auf extrem günstige Weise finanzieren zu können. Zugleich jedoch setzte die weltweit starke Nachfrage nach dem Dollar voraus, dass die Vereinigten Staaten de facto eine negative Leistungsbilanz institutionalisierten. Denn nur dann, wenn mehr Waren in die USA ein- als ausgeführt werden, können Dollars „exportiert“ werden. Die chronischen Leistungsbilanzdefizite der USA gehen genau auf diesen Umstand zurück. Ein Fluch, namens „Triffin-Dilemma“.

    Das jähe Ende des Bretton-Woods-Systems zu Beginn der 1970er-Jahre war letztlich eine Folge des – nicht zuletzt durch den kostspieligen Vietnamkrieg bedingten – Verlustes von Vertrauen in die Stabilität des Dollars, der zu einem „Gold-drain“ aus den USA in den Rest der Welt führte. Der französische Staatspräsiden Charles De Gaulle erklärte 1965:

    Nichts ist unveränderlicher als das Gold, sei es in Barren oder in Münzen. Es besitzt keine Nationalität, und es wird als der ewige und universale Wertmesser par excellence betrachtet.

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    Kurze Zeit später präsentierte er der US-FED die in Frankreich gehorteten Dollars und begehrte die Umwechslung in Gold – und zwar zum festgelegten Tarif von 35 USD per Feinunze, die er per Kriegsschiff heim in die Grande Nation schaffen ließ. Ein Misstrauensvotum, das an Deutlichkeit schwerlich zu übertreffen war.

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    LEITWÄHRUNG DOLLAR UNTER DRUCK 21. Januar 2019 – Auf dem Weg zur multipolaren Weltwährungsordnung?

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