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     930  0 Kommentare LEITWÄHRUNG DOLLAR UNTER DRUCK - Seite 2

    1971, der Vietnamkrieg verschlang inzwischen geradezu astromische Summen, zog Präsident Nixon – nachdem klar war, dass die US-Goldvorräte nicht ausreichen würden, um die im Ausland umlaufenden Dollarmengen zu bedecken – die Reißleine und beendete kurzerhand die Konvertierbarkeit des Dollars in Gold. In einer Fernsehansprache am 15. August dieses Jahres betonte er eindringlich, dass kein Amerikaner dadurch einen Nachteil zu befürchten hätte – eher im Gegenteil.

    Dass es sich bei diesem überraschenden Coup „Tricky Dick“ Nixons, um den faktisch größten Raubzug der gesamten Menschheitsgeschichte handelte, wird bis auf den heutigen Tag kaum einer entsprechenden Würdigung unterzogen. Es war so, als ob ein in gutem Glauben akzeptierter Pfandschein von dessen Aussteller bei der Präsentation einseitig für ungültig erklärt würde. Nixon wollte die deponierte Ware einfach nicht mehr herausrücken. Seit diesem denkwürdigen Tag schwimmt die Welt in einem Meer von Fiat-Money, das nicht länger durch Waren (Gold), sondern lediglich durch Zahlungsversprechen (Schulden) gedeckt ist. Das Währungssystem wurde – mit allen Konsequenzen – anno 1971 endgültig von Sachenrecht auf Schuldrecht umgestellt.

    Doch zurück zur Leitwährungsfunkton des Dollars: Auf den ersten Blick scheint es ja durchaus vorteilhaft zu sein, auf Kosten der ganzen Welt leben, die Produkte anderer Nationen konsumieren und mit in beliebiger Menge produzierten, intrinsisch wertlosen, graugrün bedruckten Zetteln bezahlen zu können. Was könnte es Schöneres geben? Doch die aus amerikanischer Sicht zunächst märchenhaft anmutende Sache hat auch einen Haken: Der von den USA zu zahlende, nicht geringe Preis für den (gewaltigen) Seignioragegewinn durch die Herausgabe der Weltleitwährung, sind Konsumpartys, Deindustrialisierung und der massenhafte Export von Arbeitsplätzen.

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    Ronald Stoeferle, Fondsmanager, Wertpapieranalyst und Herausgeber des einmal jährlich erscheinenden Goldreports „In Gold We Trust“ stellt in einer kürzlich präsentierten Analyse fest, dass US-Präsident Donald Trump nun mit allen möglichen (und unmöglichen) Mitteln gegenzusteuern gedenkt. Mit dem eingängigen Slogan „America first“ im Wahlkampf erfolgreich, macht der Immobilien-Tycoon im Weißen Haus sich eben daran, sein Versprechen auch umzusetzen. Dazu gehört unter anderem sein heißes Bemühen, den Dollar zu schwächen, um damit die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu stärken und eine Reindustrialisierung einzuleiten. Dass die US-Notenbank mit ihrer derzeit konservativen Zinspolitik Trumps Politik ungeniert konterkariert, steht auf einem anderen Blatt und wird zweifellos noch zu Machtproben führen, deren Ausgang abzuwarten bleibt.

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    --> Mises Institut Jahreskonferenz 2019 <-- Im Oktober 2012 gegründet, ist das Ludwig von Mises Institut Deutschland nach Ludwig von Mises (1881-1973), einem der wohl bedeutendsten Ökonomen und Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts, benannt. Ludwig von Mises hat bahnbrechende und zeitlose Beiträge zum systematischen Studium in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft verfasst. Vor allem hat er die wissenschaftstheoretische Begründung für das System der freien Märkte, das auf unbedingter Achtung des Privateigentums aufgebaut ist, geliefert und staatliche Einmischung in das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben als kontraproduktiv entlarvt und zurückgewiesen. Mises‘ Lehren und Erkenntnisse sind heute weitgehend aus den Lehrplänen der Universitäten verschwunden. Das Ludwig von Mises Institut Deutschland hat es sich zum Ziel erklärt, wissenschaftliche Arbeiten in der Tradition von Ludwig von Mises zu fördern und zu verbreiten. Webseite: misesde.org
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    LEITWÄHRUNG DOLLAR UNTER DRUCK - Seite 2 21. Januar 2019 – Auf dem Weg zur multipolaren Weltwährungsordnung?

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