Aktien Frankfurt
DAX kann Gewinne nicht halten - EZB bestätigt Markterwartungen, mehr nicht
Mit der Erwartung, dass die Zinsen in der Eurozone erst 2020 steigen würden, hätten die Finanzmärkte die Europäische Zentralbank richtig verstanden, so Mario Draghi auf der heutigen Pressenkonferenz. Weil dies dann aber eben keine Überraschung war und es sonst nicht viel Neues aus der Geldpolitik gab, brachte dieses Event der Börse nicht den nötigen Schwung, den sich so manch ein Anleger erhofft hatte.
Immerhin, der Deutsche Aktienindex baut weiter an seinem Fundament rund um die Unterstützung von 11.050 Punkten. Aber noch will sich bei höheren Kursen, die der Markt am Vormittag erreichte, keiner
so recht engagieren, weshalb die Gewinne am Nachmittag auch wieder abbröckelten. Für mehr fehlen heute auch die guten Quartalszahlen aus den USA, die der Wall Street Rückenwind verleihen
könnten.
Und die politischen Probleme bleiben weiter ohne Aussicht auf baldige Lösungen. Vom Handelsstreit kommen nur widersprüchliche Signale. Einerseits scheint man weiter zu verhandeln, andererseits aber
weiß niemand, wie groß die Fortschritte sind und ob es überhaupt welche gibt. Und überall wo die Politik streitet, leidet das Wachstum.
In den USA ist ein Stillstand in den Regierungsgeschäften bis März nicht mehr auszuschließen. Umso mehr sich aber die politischen Gegner in die Sackgasse begeben, desto stärker werden die negativen
Effekte auf die Realwirtschaft zu spüren sein, und das wird auch die Börse mit fallenden Kursen quittieren. Gleiches gilt beim Brexit. Es braucht jetzt Entscheidungen und nicht noch mehr Zeit. Auch
hier drückt die Unsicherheit über die Zukunft Großbritanniens auf die Stimmung, sorgt für Zurückhaltung bei Investitionen in der Wirtschaft und bei den Investoren am Aktienmarkt.