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    Aktien-Blutbad  15950  5 Kommentare Erneute Betrugsvorwürfe der "FT": Wirecard wehrt sich

    Die Wirecard-Aktie stürzte am Freitag massiv ab: Minus 25 Prozent. Vorübergehend waren es sogar 30 Prozent - eine Aktie kostete kurzzeitig weniger als 100 Euro. Grund war erneut ein Bericht der "Financial Times" ("FT").

    Am Freitag ging es für die Wirecard-Aktie innerhalb der Handelszeit von 150,80 Euro (1.2.2019, 09:55 Uhr) auf 101,35 Euro (16:15 Uhr). Teilweise wurde auch ein Kurs von unter 100 Euro pro Anteilsschein aufgerufen. Den Handelstag beendete das Papier bei 108,50 Euro. Damit war es eine der dramatischsten Börsenwochen für das deutsche Technologieunternehmen: Am Montag kostete das Papier noch 169,55 Euro.

    Die "Financial Times" beißt sich an Wirecard fest

    Grund für den Kurseinbruch - bzw. die beiden Kurseinbrüche - waren Berichte der Financial Times. Am Freitag lautete die Überschrift: "Wirecard’s law firm found evidence of forgery and false accounts - German payments company provides no comment on internal investigation" (übersetzt: "Anwaltskanzlei von Wirecard fand Beweise für Fälschungen und falsche Konten - Deutsches Zahlungsunternehmen gibt keinen Kommentar zu internen Untersuchungen ab").

    Wenn man dem "FT"-Bericht Glauben schenken darf, dann wussten Wirecard-Manager schon im Mai 2018 von möglichen Unregelmäßigkeiten, die im ersten kritischen "FT"-Bericht beschrieben wurden. Es geht darum, dass Wirecard eine externe Anwaltskanzlei damit beauftrag haben soll, die Wirecard-Büros in Singapur zu überprüfen. Die Kanzlei soll Beweise für "schwere Straftaten wegen Fälschung und/oder Fälschung von Konten" gefunden haben. Die Unterlagen sollen als Grundlage für eine interne Präsentation vor dem obersten Management von Wirecard am 8. Mai 2018 gedient haben.  

    Laut der "FT" steht im vorläufigen Anwaltsbericht:

    "Auf der Grundlage der bisher aufgedeckten Beweise scheinen diese Handlungen zumindest schwerwiegende Straftaten der Fälschung und/oder der Fälschung von Konten/Dokumenten gemäß § 477A des Strafgesetzbuches von Singapur zu belegen. Da es sich bei diesen Handlungen um vorsätzliche Handlungen handelte, besteht der Verdacht, dass sie zur Verheimlichung anderer Delikte wie Betrug, krimineller Vertrauensbruch, Korruption und/oder Geldwäsche begangen wurden".

    Stellungnahme von Wirecard

    Iris Stöckl, Vice President Investor Relations & Corporate Communications bei Wirecard, reagierte am Freitag schnell und schickte folgende Stellungnahme an die wallstreet:online-Redaktion:

    "Wirecard notes another inaccurate, misleading and defamatory media coverage by Dan McCrum ("FT"). Rajah & Tann Singapore LLP is one of Wirecard’s many legal advisers and regularly conducts compliance and governance related advisory work for Wirecard. It is untrue that Rajah & Tann Singapore LLP has ever uncovered any findings of material misconduct of any Wirecard employee in matters of accounting practices. No presentation was held to Wirecard’s senior management on May 8th 2018 on the alleged matter."

    Ins Deutsche übersetzt: "Wirecard bemerkt eine weitere ungenaue, irreführende und diffamierende Medienberichterstattung von Dan McCrum ("FT"). Rajah & Tann Singapore LLP ist einer der vielen Rechtsberater von Wirecard und führt regelmäßig Compliance- und Governance-Beratungsarbeiten für Wirecard durch. Es ist unwahr, dass Rajah & Tann Singapore LLP jemals Feststellungen über ein wesentliches Fehlverhalten eines Wirecard-Mitarbeiters in Fragen der Rechnungslegung getroffen hat. Dem Top-Management von Wirecard wurde am 8. Mai 2018 keine Präsentation zu der angeblichen Angelegenheit vorgelegt."

    Wirecard-Aktien: Kaufen oder Verkaufen?

    Markbeobacher gehen davon aus, dass die derzeitige Informationslage zu unsicher ist, um sich gegen oder für ein Investment zu entscheiden. Eine weitere Theorie über die massiven Kurseinbrüche ist, dass hinter den Attacken auf Wirecard Ambitionen von Shortsellern stecken könnten.

    Quellen:

    Financial Times

    dpa-AFX




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