Gegenwind
Hat die Wall Street ernsthaft Angst vor der "demokratischen Sozialistin" Ocasio-Cortez?
Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez (29), Mitglied des US-Repräsentantenhauses und dort im Ausschuss für Finanzdienstleistungen, scheint von immer mehr mächtigen US-Bankern wahrgenommen und als Störfaktor eingestuft zu werden.
Laut der Nachrichtenagentur "Reuters" bekundeten "mehr als ein Dutzend" US-Banken-Lobbyisten, dass "es keine gute Wahl sei, Ocasio-Cortez zu ignorieren". "Sie hat die Fähigkeit die Leute zu beeinflussen wie kein anderer Neuling", sagte Richard Hunt, Chef der Consumer Bankers Association. Eine solche Abgeordnete sei ihm in mehr als 20 Jahren nicht untergekommen, so der Chef-Lobbyist der US-Banken.
Ocasio-Cortez, die sich selbst als "demokratische Sozialistin" bezeichnet hat, vertritt Meinungen, die nicht auf der Linie der Finanzindustrie sind, wie zum Beispiel: Mehr Überwachung des Bankensektors, Auftrennung großer Banken, Abspaltung des Investmentgeschäfts, Streichung der Studentenkredite.
Dabei scheinen den Bankern nicht in erster Linie die Inhalte ihrer Forderungen Kopfzerbrechen zu machen. Vielmehr vertiefen sich die Sorgenfalten in den Gesichtern der Finanzprofis, weil Ocasio-Cortez Medienpräsenz gewaltig ist und weiter wächst. So folgen zum Beispiel Millionen von Menschen "AOC" auf Twitter und Instagram.
Hinzu kommt, dass Ocasio-Cortez angeblich in der Finanzwirtschaft alltägliche, aber komplexe Zusammenhänge einem großen Publikum verständlich darstellen kann. "Sie kann auf eine Art und Weise erklären, was an der Wall Street passiert, dass die Öffentlichkeit es versteht", so Waleed Shahid, Sprecher der Gruppe Justice Democrats. "Deswegen hat die Wall Street Angst", so Shahid.
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