AKTIE IM FOKUS
Geschäftsentwicklung und Sunrise-Pläne belasten Freenet
(Neu: Analystenkommentar, mehr Details)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Signale für das operative Ergebnis und den Barmittelzufluss haben die Aktien des Telekommunikationsanbieters Freenet am Donnerstag einem Börsianer zufolge belastet. Schlecht kam bei den Anlegern auch an, dass die Freenet-Beteiligung Sunrise den Konkurrenten UPC Schweiz für 6,3 Milliarden Franken übernehmen will. Sunrise-Aktien brachen daraufhin in Zürich um fast zehn Prozent ein.
Die im MDax notierten Papiere von Freenet sackten nach den Quartalszahlen und den Nachrichten aus der Schweiz in der ersten halben Handelsstunde um mehr als 8 Prozent ab. Anschließend machte sich der Kurs aber wieder auf den Weg nach oben, zuletzt lag er nur noch mit 2,3 Prozent im Minus.
Analyst Ulrich Rathe vom US-Broker Jefferies sprach von einem "komplizierten Quartal" von Freenet, in dem das Segment Mobilfunk sehr schlecht abgeschnitten habe. Das TV-Geschäft sei dagegen beträchtlich besser gelaufen als angenommen. Die Prognosen für das laufende Jahr deckten sich mit den Erwartungen des Marktes.
"Die zentrale Frage bleibt aber noch offen", sagte Rathe: "Wie wird sich Freenet verhalten, wenn ihre Beteiligung Sunrise Kapital aufbringen muss für eine Übernahme der schweizerischen UPC?" Sunrise muss für diesen Zukauf 6,3 Milliarden Schweizer Franken berappen. Freenet ist an Sunrise mit knapp einem Viertel beteiligt.
Freenet will einem Zukauf seiner Beteiligung Sunrise nicht grundsätzlich im Wege stehen. Allerdings komme es auf die Rahmenbedingungen an, hatte Finanzchef Ingo Arnold jüngst der "Börsen-Zeitung" gesagt. "Wenn sich unsere Position verbessert, sind wir gesprächsbereit. Ein zusätzliches finanzielles Engagement kann ich mir zurzeit jedoch nicht vorstellen", hatte Arnold gesagt./bek/men/mis