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    Fondsmanagement unter der Lupe  8105  0 Kommentare Herr Kopf, zugegeben, Ihr Fonds läuft, aber was passiert beim Börsen-Crash?

    Das Fondsmanagement des Patriarch Classic TSI reitet auf der "The-Trend-Is-Your-Friend-Welle". "wallstreet:online" wollte von Michael Kopf, Senior Vertriebs- und Schulungsleiter bei Patriarch Fonds, wissen, wie es im Maschinenraum des Fondsmanagements aussieht. Und was passiert eigentlich, wenn der Trend nur die Richtung "drastische Kursverluste" anzeigt?

    wallstreet:online: Ok, zugegeben, fast 15 Prozent plus seit Jahresbeginn und 76,51 Prozent plus seit Auflage im Januar 2014  mit Ihrem Patriarch Classic TSI sind eine deutliche Ansage an die Konkurrenz und auch an den DAX, der mit gut 13 Prozent (Stand: 23.04.2019) seit Jahresbeginn schlechter abschneidet. Aber was passiert, wenn der Markt einbricht? Wie wollen Sie mit ehemaligen High-Flyern Ihre Fonds-Performance halten? Also: Wie sichern Sie den Fonds in schwachen Börsenzeiten ab?

    Michael Kopf: Die Abkürzung "TSI" im Fondsnamen "Patriarch Classic TSI" steht für "Trend Signale Indikator". Das TSI System basiert im Wesentlichen auf den Erkenntnissen von Robert A. Levy und seiner Relativen Stärke nach Levy (RSL). Es zeigt in einer TSI Rangliste die trendstärksten Aktien an, in welche dann investiert wird. Parallel dazu werden auch die Marktindizes dieser Trendbetrachtung unterworfen. Zeigen sich die Märkte schwach, werden verkaufte Aktien nicht durch neue Titel ersetzt, sondern erst einmal Cash im Fonds aufgebaut. Der Fonds kann bis zu 49 Prozent in Cash gehen. Sollte diese Absicherung nicht ausreichen, können die verbleibenden 51 Prozent Aktienanteil im Fonds mit Short DAX ETFs weiter – bis zu 100 Prozent - abgesichert werden. Drehen die Märkte wieder ins positive, werden die Cash Positionen rasch abgebaut und wieder bis zu 100 Prozent in trendstarke Aktien investiert.

    wallstreet:online: Wieso gilt Ihr Patriarch Classic TSI als aktiv gemanagter Fonds? Ist es nicht eigentlich ein Computerprogramm, das auf Basis eines Rechenmodells von Robert A. Levy die zeitweise stärksten Aktien herausfischt und die schwachen Titel automatisch abstößt? Inwiefern reicht nicht einfach ein kostenschlanker Robo-Fondsmanager?

    Michael Kopf: Auf den ersten Blick könnte man wirklich meinen, dass das "TSI System" alleine den Fonds managt. Doch ohne Mithilfe des Menschen klappt es doch nicht. Der Trend Signal Indikator (TSI) analysiert die einzelnen Aktien aus dem HDAX und dem Nasdaq100 und gibt diese in einer fortlaufend überwachten und aktualisierten TSI-Rangliste aus. Diese Liste wird aber von Menschenhand auf Plausibilität überprüft. Liegt für einen Wert beispielsweise ein Übernahmeangebot vor, bestimmt dieses Thema erfahrungsgemäß alleinig den Kursverlauf. Das könnte das TSI System veranlassen, diese Aktie in die Rangliste aufzunehmen oder gar prominent zu platzieren. Doch solch ein Investment wäre Harakiri und deshalb werden solche Werte manuell überprüft und wenn nötig aussortiert. Somit wird die Qualität des Patriarch Classic TSI Portfolios gewährleistet.

    wallstreet:online: Schauen wir uns das Rechenmodell von Levy genauer an. Es geht ja immer darum, die Jahresperformance einer Aktie mit dem aktuellen Kurs der Aktie zu vergleichen, um dann einen Wert über eins bzw. unter eins zu errechnen. Über eins bedeutet "rein" ins Körbchen, unter eins: "raus". Inwiefern kann man daraus schließen, dass Sie Chancen bei trendstarken Aktien, die über einen kurzen Zeitraum outperformen, außer Acht lassen?

    Michael Kopf: Beim Trend Signal Indikator wird nicht nur stur die Jahresperformance betrachtet, sondern viele unterschiedliche – auch kürzere – Zeiträume verfolgt. Somit deckt das System ein breites Spektrum an interessanten Aktienempfehlungen ab. Tests in der Vergangenheit haben nachhaltig gezeigt, dass zu kurze Zeiträume eher kontraproduktiv sind. Um die positive Performance im Fonds nicht zu gefährden werden zu kurze Betrachtungszeiträume von der Systematik ausgeschlossen. 

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    wallstreet:online: Auf den "Top 5 Positionen" in der Portfolio-Struktur Ihres Patriarch Classic TSI (Stand: 23.04.2019) stehen hinter der Cash-Position in Euro mit einem Anteil von 3,35 Prozent, Nordex Inhaber-Aktien mit einem Anteil von drei Prozent, Dialog Semiconductor mit 2,86 Prozent, Xilinx mit 2,59 Prozent und auf Platz fünf Cadence Design mit 2,54 Prozent. Das ist ein recht wilder Ritt durch SDAX bzw. TecDAX, MDAX und Nadaq100. Nach Branchen: Windenergie, Halbleiter-, Schaltkreis- und Software-Industrie. Inwiefern grenzen welche Parameter Ihr Stockpicking ein?

    Michael Kopf: Nachdem das TSI System und damit der Fonds im Wesentlichen seine Aktienengagements jeweils hälftig aus dem HDAX und dem Nasdaq100 generiert, ist eine breite Streuung im Fonds (investiert insgesamt in 40 – 50 Aktien) üblich.

    Sollten es aber Phasen geben, in denen z.B. aus dem TecDAX viele trendstarke Aktien analysiert werden, hilft es dem System sogar, die nachhaltige Outperformance zu erhalten.

    Die in der TSI-Systematik automatisch eingebaute Absicherungsstrategie (siehe Frage 1) greift generell auf Portfolioebene und hat in der Vergangenheit (bezogen auf das TSI – Musterportfolio) bei spürbaren Crash-Szenarien hervorragend funktioniert.

    wallstreet:online: Wenn Sie sich an den kursseitig stärksten Aktien orientieren, geht’s in Bärenmarkt-Phasen auf der anderen Seite meist wieder kräftig nach unten, wenn der ein oder andere Titel schlapp macht. Auf welche Weise hedgen Sie starke Schwankungen Ihres Fondswertes – Stichwort Volatilität – ein?

    Michael Kopf: Parallel zum Aktienscreening mit dem Trend-Signal-Indikator werden auch die Marktindizes dieser Trendbetrachtung unterworfen. Zeigen sich die Märkte schwach, werden verkaufte Aktien nicht durch neue Titel ersetzt, sondern erst einmal Cash im Fonds aufgebaut. Der Fonds kann bis zu 49 Prozent in Cash gehen. Sollte diese Absicherung nicht ausreichen, können die verbleibenden 51 Prozent Aktienanteil im Fonds mit Short DAX ETFs weiter – bis zu 100 Prozent - abgesichert werden.

    Drehen die Märkte wieder ins positive, werden die Cash Positionen rasch abgebaut und wieder bis zu 100 Prozent in trendstarke Aktien investiert. Somit investiert der Fonds in Bullenmärkten in trendstarke Aktien und sichert in Bärenmärkten über Cash und wenn nötig Short DAX ETFs die wesentlichen Kursrückgänge ab. Damit sichert er seinen längerfristigen Erfolg.

    "Fehlgeleitete Emotionen ausgeschaltet"

    wallstreet:online: In der Regel sind Aktien, auf die Ihr Fondsmanagement setzt – also Titel, die sich über einen längeren Zeitraum gut schlagen - teurer. Und: Privatanleger lernen, "hin und her macht Taschen leer". Ihr Fonds verändert ständig die Zusammensetzung seines Portfolios. Wie rechnet sich das unterm Strich aus Sicht eines Privatanlegers?

    Michael Kopf: Grundsätzlich versteht sich der Fonds nicht als "Trader" sondern als klassischer, systematischer Investor. Längerfristig ist die Ertragschance beim Systeminvestor größer, da fehlleitende Emotionen ausgeschaltet werden.

    Natürlich rechnet sich das für den Privatinvestor, denn in allen von uns oder unserer Depotbank veröffentlichten Performancezahlen sind die laufenden Kosten bereits berücksichtigt (sog. "BVI-Methode").

    Seit Erstpreisberechnung (28.01.2014) erzielte der Patriarch Classic TSI Fonds eine durchschnittliche Performance von 11,54 Prozent (per 25.04.2019 und BVI-Methode). 

     

    wallstreet:online: Ein Wort zu den Kosten. Wie teuer ist Ihr Fonds für Privatanleger?

    Michael Kopf: Die Gesamtkostenquote (TER: Total Expense Ratio) lag im letzten Geschäftsjahr bei 1,77 Prozent. Damit zeigt der Fonds ein hervorragend günstiges Verhältnis von erreichter Rendite zu Kosten.

    wallstreet:online: Und zum Schluss was ganz anderes: Wie sieht eigentlich der Alltag eines aktiven Patriarch Classic TSI-Fondsmanagers aus? Und welcher Handgriff macht dabei am meisten Freude?

    Michael Kopf: Ha, ha, ha, im Endeffekt ist das Beste, wenn der Fondsmanager (außer im Einzelfall eine Plausibilitätsüberwachung) keinen Handgriff machen muss, denn dann läuft das TSI – Trend Signale System optimal. Ansonsten ist es die liebste Handbewegung, wenn er die Return Taste drücken kann, um einen erfolgreich gelaufenen High Flyer zu verkaufen und einen neuen, trendstarken Wert zu kaufen. Dann läuft das Portfolio und der Fonds – und der Investor ist zufrieden! 

    wallstreet:online: Herr Kopf, vielen Dank für Ihre Antworten!

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