Gold – der sichere Hafen startet durch - Seite 2
Aus Sicht von Goldanlegern können höhere Zinsen daher tatsächlich gut sein, da sie risikoreiche Anlagen schwächen und zu mehr Rezessionssorgen führen können. Niedrigere Zinsen hingegen können dann allerdings auch dazu führen, dass sich der Optimismus der Anleger erholt und sichere Anlagen wie Gold unattraktiver werden. Außerhalb des frühen Stadiums des Zyklus, in dem niedrigere Realzinsen selbst zu Befürchtungen hinsichtlich einer Währungsabwertung führen können, hat die Korrelation zwischen Gold und Zinsen in der Vergangenheit nur dann funktioniert, wenn die Zinsen ein gutes Barometer der Risikostimmung waren.
DIE BEDEUTUNG DES JAPANISCHEN YEN
Der Yen ist ebenfalls eine Anlageklasse, die traditionell als sicherer Hafen gilt. Auch der Yen hat sich von den 10-jährigen Realzinsen gelöst. Tatsächlich ist die Gold-Realzins-Korrelation eng mit der Korrelation zwischen Realzins und Yen verbunden (siehe Abb. 4). Dies bedeutet, dass die Gold-Realzins-Korrelation negativ ist, wenn die Realzinsen durch Veränderungen der Risikobereitschaft und der Wachstumserwartungen getrieben werden und sich im Einklang mit der Entwicklung von anderen sicheren Häfen bewegen. Alles in allem könnte sich Gold künftig aufgrund der Rezessionssorgen in Bezug auf das späte Stadium des US-Zyklus und der negativen deutschen 10-jährigen Real – zinsen positiv entwickeln. Zudem dürften die Renditen risikoreicher Anlagen nach der Kurs-Rally im ersten Quartal voraussichtlich niedrig und volatil sein, was für Gold als zusätzlichen Portfolioschutz sprechen könnte. Darüber hinaus stiegen die gemeldeten Goldkäufe der Zentralbank seit Jahresbeginn. So haben Russland, China und Kasachstan zwischen Januar und Februar 2019 ihren Bestand um 62 Tonnen erhöht – im Vergleich zu 49 Tonnen zwischen Januar und Februar des Vorjahres.
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Quelle: Goldman Sachs, eigene