SILBER
Spitz auf Knopf
Die Suche nach einem tragfähigen Boden geht weiter. Nachdem die Edelmetalle zuletzt etwas durchatmen und sich zumindest stabilisieren konnten, kam in der zweiten Wochenhälfte wieder Druck auf. Speziell der heutige Freitag hat die Karten noch einmal neu gemischt und um beim sprachlichen Bild zu bleiben: Silber hat für die kommenden Tage nicht gerade das beste Blatt.
Im Vergleich zu unserer letzten Kommentierung hat sich das Chartbild erheblich eingetrübt. So hieß es am 30.04. u.a. „[…] Um einem Vorstoß auf der Oberseite Nachdruck zu verleihen, sollte Silber möglichst rasch die 15,25 und vor allem die 15,5 US-Dollar aus dem Weg räumen. Ein Abtauchen unter die 14,75 US-Dollar gilt es hingegen, zu vermeiden. Kurzum: Alles fokussiert sich auf den Bereich von 15,0 US-Dollar. Trendlinien, Widerstände, gleitende Durchschnitte laufen hier zusammen und bilden hier ein veritables Cluster. Insofern hat dieser Bereich für Silber eine enorme Bedeutung. Ein signifikantes Abtauchen wäre ein herber Rückschlag. Dagegen sind die Aufgaben auf der Oberseite klar gestellt: Die 15,25 und die 15,50 US-Dollar gilt es, zu überwinden.“
Die letzten verbliebenen Silber-Optimisten werden derzeit auf eine harte Probe gestellt. Der Bruch der eminent wichtigen Marke von 15,0 US-Dollar war bereits ein ernstzunehmendes Warnsignal. Dass es dem Edelmetall in der Folgezeit nicht mehr gelang, diese Marke zurückzuerobern, war dann das nächste Warnsignal. Die 200-Tage-Linie ist längst passé, genauso wie die Unterstützung von 14,75 US-Dollar.
Der starke US-Dollar lastet gegenwärtig auf den Edelmetallen. Am heutigen Freitag gab es noch einmal Rückenwind für den Greenback. Das deutlich über den Erwartungen veröffentlichte US-Verbrauchervertrauen schob diesen an.
Mit aktuell 14,4 US-Dollar droht der Verlust der nächsten wichtigen Supportmarke von 14,5 US-Dollar. Damit kommen zudem die 14,0 US-Dollar als eminent wichtige Unterstützung bereits ins Blickfeld.
Über Wochen und Monate bildeten die 14,0 US-Dollar die Unterseite einer Handelsspanne und eine veritable Unterstützung. Aus charttechnischer Sicht käme ein Rutsch unter die 14,0 US-Dollar einem
Desaster gleich.
Ein wenig „Hoffnung“ gibt es dennoch, denn noch immer bewegt sich das Edelmetall innerhalb einer bullischen Keilformation (grün). Allerdings muss dieser halten. Aktuell steht die Unterseite des
Keils im Fokus. Eine regelkonträre (also eine abwärtsgerichtete Auflösung) des bullischen Keils gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.
Kurzum: „Spitz auf Knopf“ fasst die aktuelle Lage wohl am besten zusammen. Silber sollte tunlichst einen signifikanten Rutsch unter die 14,5 US-Dollar vermeiden. Ein solcher würde die Lage weiter
verschärfen und wohl rasch die 14,0 US-Dollar auf den Plan rufen. Sollte es dann auch noch unter die 14,0 US-Dollar gehen, ist eine Neubewertung der Lage unerlässlich. Oberhalb von 14,75 US-Dollar
käme es zu einer leichten Entspannung. Besser wäre hingegen ein Comeback oberhalb von 15,0 US-Dollar.
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