Toleranzgespräche
Transparenz bei KI essenziell - Seite 2
Wachsam bleiben bei Überwachung
Der Theater und Drehbuchautor Dimitré Dinev, in seiner Jugend in Bulgarien selbst staatlicher Überwachung und Unterdrückung ausgesetzt, warnte vor dem leichtsinnigen Preisgeben von persönlichen Informationen im Netz. "Es ist erschreckend, was man anhand von Daten mit Menschen machen kann. Man kann sie auf Schritt und Tritt verfolgen und sogar erpressen. Doch wenn man eine echte Diktatur wie den Kommunismus in Bulgarien erlebt hat, ist Amazon dagegen ziemlich zahm. Solange die neuen Technologien nicht die Beziehungen zwischen Menschen zerstören, so wie das Diktaturen machen, müssen wir keine Angst vor ihnen haben. Trotzdem müssen wir wachsam bleiben."
Auch Petra Schaper-Rinkel mahnte eindringlich zur Vorsicht vor Algorithmen. "Alexa etwa kann alle möglichen Eindrücke wie zum Beispiel Geräusche aufzeichnen und verschicken, wobei wir oft nicht einmal wissen, wohin. Besonders gefährlich ist das in undemokratischen Systemen wie in China, wo nicht nur die Privatsphäre des Einzelnen bedroht, sondern ganze Familien der Überwachung ausgesetzt sind, wenn sie in Sippenhaft kommen."
KI hilft Region
Christian Philipp, Kommunikationschef beim Silicon Alps Cluster, zeigte sich optimistischer, was die Sammlung von Daten angeht. "Früher haben die lokalen Geschäftsleute gewusst, was unsere Präferenzen sind. Das ist keine Überwachung, sondern soziale Intelligenz. Zum Problem wird KI erst, wenn sie sich selbst entwickeln kann, aber davon sind wir noch weit entfernt. Wir müssen uns der Technologie stellen und dürfen sie nicht verteufeln." Philipp sieht bei KI vor allem für die Region großes Potenzial. "Kärnten könnte in Europa in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehmen. Dafür brauchen wir Mut zu großen Zielen", forderte Philipp.
Philipp Hungerländer, CEO des Kärntner Start-ups HEX, meinte, dass KI das Leben in der Region nachhaltiger gestalten könne: "Durch mathematische Algorithmen kann man zum Beispiel die Mobilität im ländlichen Raum punktgenau koordinieren. Dadurch können wir den Verkehr entlasten und - durch Sharing Economy - die Ressource Auto effizienter und nachhaltiger nutzen."
Fotos zu den Europäischen Toleranzgesprächen sind bei Fotodienst kostenlos zum Download erhältlich: http://fotodienst.pressetext.com/album/3720
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