Was für weitere Kursgewinne im DAX passieren muss - Seite 2
Zum ifo-Index hatte ich auch bereits geschrieben, dass man berücksichtigen sollte, „dass die deutsche Wirtschaft bislang fast ausschließlich durch das verarbeitende Gewerbe stark belastet wird“. Der Service-PMI von IHS Markit für Deutschland zeigte in der Juni- Umfrage passend dazu das markanteste Wachstum seit neun Monaten und mit einem Anstieg um 0,4 auf 55,8 Punkte so viel Stärke wie seit dem 3. Quartal 2014 nicht mehr. Und nur dadurch erklärt es sich, dass der Composite-PMI den Mai-Wert halten konnte.
Nach der Industrie könnten bald auch die Dienstleister schwächeln
Damit ist nun allerdings nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Denn der bisherige Anstieg von DAX und Euro STOXX 50 lässt sich zwar mit den Einkaufsmanagerindizes erklären, fraglich ist allerdings, ob sich dieser Kursanstieg fortsetzen kann. Denn der Negativtrend in der Industrie hält an und bei den Dienstleistern in Deutschland fielen die Erwartungen laut IHS Markit trotz des aktuellen starken Anstiegs des Einkaufsmanagerindex so gedämpft aus wie zuletzt Ende 2015.
Der Aufwärtsschub des Service-PMI wurde zwar durch alle Untersektoren gestützt, das Schlusslicht bildete aber der Teilbereich Transport & Lagerhaltung, also ausgerechnet der Bereich, der auch am deutschen Außenhandel hängt. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass sich das schwächelnde Exportgeschäft bereits auf den Servicesektor ausweitet. Passend dazu fiel die Zahl der Exportneuaufträge bei den Dienstleistern „zum elften Mal innerhalb der letzten zwölf Monate und so deutlich wie seit Januar 2015 nicht“, so IHS Markit.
Und damit gilt auch hier, was ich schon zum ifo-Index geschrieben habe: „Je länger aber die Probleme im verarbeitenden Gewerbe anhalten, desto wahrscheinlicher sind Ansteckungseffekte auf die anderen Wirtschaftssektoren. Der aktuelle Rückgang der Geschäftserwartungen bei den Dienstleistungsunternehmen kann bereits ein Vorgeschmack darauf sein.“
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Wenn der DAX also bald nicht mehr weiter zulegen kann, wäre dies ein Indiz dafür, dass sich die Schwäche in der Industrie noch stärker auf den Dienstleistungsbereich auswirkt. Und dann würden wieder einmal alle Puzzleteile ein vollständiges Bild ergeben. Zumal auch aus saisonaler Sicht eine längere Pause in den Aufwärtsbewegungen der Aktienmärkte zu erwarten ist (siehe ebenfalls Börse-Intern vom 25. Juni).
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