Ausbruch beim Gold zündet Hausse bei den Minenaktien
Nach einer mehrjährigen und zähen Bodenbildung gelang dem Goldpreis im Juni endlich der lange erwartete Ausbruch über die massive Widerstandszone 1.350 – 1.375 US-Dollar! Zügig katapultierten sich die Goldnotierungen innerhalb weniger Wochen mit 1.438 US-Dollar auf den höchsten Stand seit über sechs Jahren! Dieser Befreiungsschlag hat am Goldmarkt ein neues Kapitel aufgeschlagen und ein Mindestkursziel bei 1.525 US-Dollar aktiviert. Mittel- und längerfristig sind auch wesentlich höhere Goldkurse denkbar. Die Widerstandszone um 1.525 US-Dollar ist aber das nächste realistische Kursziel.
Auch wenn der Silberpreis bislang noch nicht richtig mitzieht, werden höhere Goldpreise früher oder später auch beim Silber den Turbo zünden. Dann wird Silber den Rückstand schnell aufholen und den Goldpreis outperformen. Mit Werten oberhalb von 93 bewegt sich das Gold/Silber-Ratio jedenfalls weit entfernt vom statistischen Mittel und liefert derzeit ein sehr günstiges Chance/Risiko-Verhältnis für Silber Investments. Sollte der Goldpreis beispielsweise bis auf 1.500 US-Dollar ansteigen und das Gold/Silber-Ratio gleichzeitig bis auf 80 fallen, würde Silber bis auf 18,75 US-Dollar ansteigen. Das entspräche vom derzeitigen Kurs einem Anstieg von knapp 25%.
Noch vielversprechender aber sind die Gold- und Silberminenaktien, welche bekanntlich mit einem Hebel auf die Anstiege bei den Gold- und Silberpreisen reagieren. Der erfolgreiche Ausbruch aus der sechsjährigen Bodenbildung beim Goldpreis dürfte eine neue Hausse bei den Minenaktien gezündet haben. In vorangegangenen Bullenmärkten konnte der Barrons-Gold-Mining-Index (BGMI) meist um mindesten 600% deutlich ansteigen. Wie jeder Bullenmarkt enden dann auch die Minenaktien in einem parabolischen Anstieg und einer Kursverdopplung innerhalb kürzester Zeit. Davon sind wir derzeit aber noch weit entfernt, denn bislang sind lediglich die ersten 30% dieses neuen Bullenmarktes gelaufen.
Neben dem charttechnischen Ausbruch beim HUI Goldbugs Index über die jahrelange Abwärtstrendlinie, liegen auch alle Anzeichen einer klassischen Minenhausse auf dem Tisch. Dabei laufen zunächst die großen Werte, dann die mittelgroßen Produzenten und erst am Ende starten die Junior- und Explorer-Aktien richtig durch. Der große Zusammenschluss von Newmont Gold und Goldcorp sowie die Übernahme von Randgold durch Barrick Gold war rückblickend das Startsignal. Mit der Kreation der beiden neuen Goldgiganten wurde alle anderen großen und mittleren Minenunternehmen massiv unter Druck gesetzt. Auch die Übernahme von Tahoe Resources durch Pan American Silver oder die Übernahme von Klondex Mines durch Hecla Mining sowie die strategische Partnerschaft zwischen Newcrest Mining und Lundin Gold zeigen wieviel Bewegung in dem Sektor ist.
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Im Vorfeld der neuen Hausse sind auch die risikoärmeren Royalty-Gesellschaften wie Wheaton Precious Metals, Royal Gold , Franco Nevada und Sandstorm Gold sehr gut gelaufen. Nach der jahrelangen Baisse und der miserablen Kursentwicklung ist der Minesektor weiterhin günstig bewertet, während die meisten Unternehmen nun deutlich besser aufgestellt sind und ihre Bilanzen auf Vordermann gebracht haben. Bis zur Wiederentdeckung im Mainstream ist es noch ein langer Weg. Vor allem bei den hochqualitativen Produzenten sowie den Mid-Tiers im Development-Status sind die Chancen bei einem überschaubaren Risiko erheblich.