E-Zigaretten
Juul: Millionen-Investment trotz Klage und mysteriöser Lungenkrankheit
Investoren haben 325 Millionen US-Dollar in Juul, den führenden Hersteller von E-Zigaretten, gepumpt. Das Investment wurde trotz wachsender gesundheitlicher Bedenken an E-Zigaretten sowie mehrerer Klagen gegen Juul getätigt, berichtet die "BBC".
Mit dem Geld will Juul seine globale Expansion finanzieren und neue Märkte erobern. Erst vor kurzem hatte der Konzern, der zu 35 Prozent im Besitz des Tabakriesen Altria ist, seine Produkte in Südkorea, auf den Philippinen, Indonesien und Großbritannien eingeführt.
US-Medien berichten indes übereinstimmend, dass E-Zigaretten im Verdacht stehen eine mysteriöse neue Lungenkrankheit zu verursachen. Das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erklärte in einer "Pressemitteilung", dass es eine "Häufung von Lungenerkrankungen im Zusammenhang mit der Verwendung von E-Zigarettenprodukten oder 'Vaping', vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen [untersuche]". Eine Infektionskrankheit konnte ausgeschlossen werden.
In 14 US-Bundessaaten seien innerhalb von zwei Monaten fast 100 Fälle der neuartigen Lungenkrankheit aufgetreten. Patienten, die alle E-Zigaretten genutzt hatten, klagten über Atemnot, Brustschmerzen, Husten sowie teilweise Fiber, Übelkeit und Durchfall. Teilweise geht es den Patienten so schlecht, dass sie auf der Intensivstation künstlich beatmet werden müssen, berichtet die "Washington Post".
Der E-Zigarettenhersteller Juul und Philip Morris (im Besitz von Altria) wurden unterdessen wegen illegaler Vermarktung von Tabakprodukten an Minderjährige verklagt. Der neuzehnjährige Kläger aus den USA wirft den beiden Unternehmen vor, die Sucht- und Gesundheitsgefahren von E-Zigaretten systematisch verschleiert und Werbekampagnen, die Minderjährige als Zielgruppe habe, geschaltet zu haben. Damit hätten die Unternehmen gegen den Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act verstoßen. Mehrere Staatsanwaltschaften sowie Eltern, deren Kinder E-Zigaretten von Juul nutzten, haben in den USA ebenfalls rechtliche Schritte gegen Juul eingeleitet.
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Autor: Ferdinand Hammer