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     3556  0 Kommentare Deutsche wollen auswandern, haben dazu aber (wohl?) keinen Mut

    Gerade verkündet der Mainstream mit Stolz, dass dank der Migration die Bevölkerung Deutschlands um 0,4 Millionen gestiegen ist. Über die Auswanderer wird dagegen geschwiegen. 55% der Deutschen möchten das Land in dem „wir gut und gerne leben“ verlassen. https://www.welt.de /vermischtes/article181832452/ Umfrage-Mehr-als-die-Haelfte-der-Deutschen-wuerde-gern-auswandern.html. Mit dieser Drohung können die Leistungsträger Berlin nicht beeindrucken, weil ihnen niemand glaubt. Der deutsche Michel redet viel und guckt lieber Good bye Deutschland (Vox), statt zu handeln. Die Risikobereitschaft ist ihm durch den jahrzehntelangen Wohlstand und die ständigen Erfolgsmärchen fremd geworden. Da hilft auch der sichere Rückfahrschein in den Schoss des Sozialstaats, wenn es schief gehen sollte. 

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    Seit Jahren ein leistungsfeindlicher Migrationstrend

    2016 wanderten 281 Tausend Deutsche „netto“ aus, bei einem positiven Migrationssaldo von 600 Tausend. https://www.welt.de/politik/deutschland/article174502114/Zu-und-Abwand .... Die Statistik berücksichtigt nicht die 10 Millionen Ausländer, die gegebenenfalls statistisch nicht auswandern, sondern in ihre Heimatländer zurückkehren würden. Egal wie dezidiert die Detail-Analyse gehen wird, der leistungsfeindliche Trend setzt sich von Jahr zu Jahr fort und das Loch in den Sozialkassen vergrößert sich migrationsbedingt zusehends. Dieses Defizit ist vom Staat alternativ durch Steuern, Neuverschuldung oder Leistungskürzungen zu stoppen, je nachdem welche Version sich politisch (Maas „durch die Flüchtlinge wurde einem Deutschen noch nichts weggenommen“) gerade besser verkaufen lässt. 

    Aussiedler und „still auswandernde Rentner“ reduzieren noch die Abwanderungszahl 

    In Wirklichkeit ist das Auswanderungsausmaß der Deutschen wesentlich höher. Wäre es nach der aktuellen Methode – ausgewandert ist derjenige der sich in Deutschland abgemeldet hat - gerechnet, fiele die Zahl doppelt so hoch aus. Durch Nichtberücksichtigung der zurückkehrenden Russland-Deutschen wird sie zusätzlich geschönt. https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-europa/russlanddeutsche-verlas .... Auch Spätaussiedler aus Polen und Osteuropa, vor allem Rentner, praktizieren seit Jahrzehnten die „stille Auswanderung“. Die Aussiedlerzahl aller Deutschen aus Osteuropa beträgt 4,5 Mio. Personen.

    Auch mit kleinen Renten leben auch die Rentner „ohne Migrationshintergrund“ auskömmlich und ungestört hinter der Oder, bleiben aber pro forma oft den Kindern in Deutschland angemeldet. Zwar stehen ihnen die kassenärztliche Versorgung und die Rentenüberweisung in der Ost-EU zu, aber temporäre Arztbesuche werden durch die AOK – wie bei Urlaubern - geleistet. Wer weiß was passiert, wenn sich die soziale Lage hierzulande verschärft und eine Neiddebatte ausbricht. Kürzungen und „Anpassungen an die niedrigeren Lebenshaltungskosten“ in den Wohnländern sind denkbar. 

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    Ungarn (Plattensee) und Bulgarien (Schwarzmeerküste) sind in den letzten Jahren zu Kleinoden für arme deutsche Renten zusehends avanciert. Kroatien, Rumänien und vor allem Polen stehen werden bald folgen. Jeder zwölfte Senior lässt sich mittlerweile sein Geld dorthin überweisen. Viele haben bereits ihre Immobilien im Inland verkauft. Selbst politisch korrekten Medien müssen mittlerweile über das Phänomen berichten. Tendenz deutlich steigend. https://www.welt.de/wirtschaft/article169890866/1-7-Millionen-Rentner- ...

    Die Reichen auf der Flucht vor der Migrantenflut: Frühindikator für einen baldigen wirtschaftlichen Crash?

    Nicht nur die wenig betuchten Rentner, sondern auch die erste Einkommens- und Vermögensliga verlässt im Stillen ihre Heimat. Das ist seit Jahrtausenden ein ungetrübtes Zeichen, dass die wirtschaftlichen Zeiten unsicherer werden https://www.stern.de/wirtschaft/geld/millionaere-fliehen-aus-deutschla ....

    Anders als früher, handelt es sich hier nicht um die übliche Verlagerung des Wohnsitzes in den warmen Süden - vielmehr sind die Reichen auf der Flucht vor den Armen und den Gelüsten des Sozialstaates. Die letzte Enteignungsdebatte gibt ihnen Recht. Laut dem Globalen Vermögensreport verließen 2016 schon 4000 Einkommens-Millionäre das Merkel-Land, was einer Verzehnfachung innerhalb von wenigen Jahren entspricht. Ein schwacher Trost ist, wenn die Flucht aus Frankreich, Italien oder Griechenland noch stärker anhält. Dank ihrer Finanzen, Ausbildung und internationaler Kontakte haben es die Reichen viel einfacher auszuwandern, zumal in Länder wie Kanada und Australien, wo Vermögen ein Aufnahmekriterium darstellt. Der Auszug der Millionäre heißt nicht, dass sich die Verbliebenen wohlfühlen. Auch die Mittelschicht und so mancher kleine Mann möchten gerne weg, sie sind aber in Sachzwängen (Job, Familie, Heimat), gefangen, wie es im Report heißt. Tatsächlich?

    Ausreisewillige durch die „Abhängigkeitsfalle“ gehindert? Behauptung oder Realität?

    Obige Sachzwänge sind für den Autor nur ein vorgeschobenes Alibi. Ausgebildete deutsche Fachkräfte genießen weltweit guten Ruf und wären überall gebraucht, sobald sie an der Tür anklopfen. Auch die Argumente Patriotismus und Identitätsverlust in der Fremde sind nur vorgeschoben. Im paraguayischem Chaco sind deutsche Mennoniten-Kolonien zu treffen, die in einer Gemeinschaft von knapp fünfzig Tausend Personen seit Generationen sich zu „reproduzieren“ und zu überleben verstehen. 
    Wäre das ein Warnzeichen für Berlin, wenn eine Kohorte in der Größe einer Kreisstadt sich auf den Weg nach Brasilien machte, wo in den Statten Santa Catarina und Rio Grande do Sul die Deutschbrasilianer bereits knapp 40 % der Bevölkerung stellen? Auch hier wohl leider eher Fehlanzeige. Denn die sture Berliner Politik fährt besser den Abgabenkarren an die Wand, als dass sie nachgibt. Diese Sorge muß sich Berlin nicht machen. Es weiß, dass seine mutlosen Steuerzahler das Land nicht verlassen werden.

    In anderen Ländern gilt die Auswanderung sehr wohl ein Zeugnis für die Politik. Arbeitsmigration ist in Europa der offenen Grenzen seit 1990er Jahren kein Fremdwort mehr. Allerdings nicht für Deutsche. Balten, Spanier, Ukrainer und vor allem Polen haben es vorgemacht.  Die letzten führen mit 2,5 Millionen oder 15% der arbeitsfähigen Bevölkerung des Landes, die Exodus-Liste an. Sie kehren sukzessive zurück, weil Polen unter PIS-Regierung immer mehr zur Konjunkturlokomotive Europas wird. Man stelle sich fünf Millionen Deutsche auf gepackten Koffern vor! Unvorstellbar!   
     
    Wo könnten Deutsche noch auswandern? Auswandern auf Zeit als Alternative?

    Theoretisch ließe sich die hohe Millionenzahl deutscher Leistungs- und Rentnermigranten in der weiten Welt unterbringen, denkt man an die alten-/neuen klassischen Einwanderungsländer Australien, USA, Kanada oder Südamerika. Die Einreisehürden sind für Fach- und Spitzenkräfte überwindbar. Südafrika und Namibia werden wohl bald ausgefallen. Hinzugekommen ist andererseits das kapitalistische Osteuropa. Die wirtschaftliche Reaktivierung Russlands braucht wie vor Jahrhunderten viel Humankapital. In meiner alten Heimat Ostpreußen ist noch viel Platz für Leistungsträger da. Eine Emigration muss nicht von Dauer sein. 

    Dr. Viktor Heese – Fachbuchautor und Finanzanalyst, www.finanzer.eu



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    Dr. Viktor Heese
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    Dr. Viktor Heese ist promovierter Volkswirt und war bis 2010 dreißig Jahre bei verschiedenen Großbanken im Wertpapierresearch tätig. Heese spezialisierte sich auf Versicherungs- und Bankaktien sowie Kapitalmarktanalyse. 2010-2013 leitete er das Deutsch-Russische-Zentrum- für Wirtschaftsforschung und deutsches MBA in Moskau. Seit 2014 ist er als Fachbuchautor und Publizist freiberuflich tätig und bietet Fachseminare zu Börsen- und Bankthemen an. Er ist Herausgeber des Anleihen-Börsenbriefes „Der Zinsdetektiv“
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    Verfasst von Dr. Viktor Heese
    Deutsche wollen auswandern, haben dazu aber (wohl?) keinen Mut Gerade verkündet der Mainstream mit Stolz, dass dank der Migration die Bevölkerung Deutschlands um 0,4 Millionen gestiegen ist. Über die Auswanderer wird dagegen geschwiegen. 55% der Deutschen möchten das Land in dem „wir gut und gerne leben“ …

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