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    Anleihen-Kolumne  276  0 Kommentare Kommt die Rezession oder kommt sie doch nicht?


    Kolumne des Asset Management Teams der Steubing AG:

    Die weltweite Konjunktur ist ein scheues Reh. Verschreckt man Sie, dann flüchtet Sie. Da nutzt es auch auf Dauer nichts, wenn der Förster als Hüter immer wieder Futter auslegt – das bedeutet hier, wenn die Politik Einfluss zu nehmen versucht, dass per se unabhängige Notenbanken die Zinsen senken sollen. Dadurch dass es nun zwei nicht berechenbare Staatsmänner gibt, Donald und Boris, die es nicht auslassen zu zeigen, dass Sie eigentlich nichts anderes interessiert als ihr eigenes Wohlbefinden, gerät langsam aber sicher die Welt ins Ungleichgewicht. Mittlerweile wird unter Ökonomen eigentlich nicht mehr darüber diskutiert, ob eine Rezession noch verhindert werden kann, sondern ob wir uns schon am Anfang einer solchen befinden.

    In Amerika ist die Diskussion über eine Rezession weit fortgeschritten. Als Indikator sehen viele Volkswirte die Entwicklung der Zinsstrukturkurve von Staatsanleihen. Eine inverse Zinsstruktur wird allgemein als untrügliches Zeichen angesehen: Die Renditen von kurzfristigen Staatsanleihen liegen über denen von langfristigen. Verglichen wird die Differenz zwischen der Rendite 2-jähriger und 10-jähriger amerikanischer Staatsanleihen. In den USA beobachten wir gerade genau dieses Phänomen. Bisher (bis auf einmal in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts) war dies immer der Vorbote für eine amerikanische Rezession.

    Es wäre auch überraschend, wenn sich die USA vom Rest der Welt abkoppeln könnte. Denn schließlich ist die „America first“-Politik des sprunghaften und ungezügelten Nationalisten Donald Trump einer der Auslöser dafür, dass es der Weltkonjunktur momentan nicht gut geht. Das Handelsscharmützel mit China hat sich mittlerweile zu einem handfesten Krieg hoch geschaukelt. Gegenseitig werden Strafzölle erhoben, die den freien Handel erschweren und auch die Wirtschaft in den USA schwächen. Das Wirtschaftswachstum in China verlangsamt sich auch immer mehr. So konnte China im ersten Quartal 2019 noch ein Wachstum von 6,4 Prozent verzeichnen – im zweiten Quartal waren es nur noch 6,2 Prozent. Noch vor 10 Jahren galt es als unmöglich, dass es der Weltwirtschaft gut gehen könnte, wenn Chinas Wachstum unter 10 Prozent fallen würde.

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