Azyklische Investments
Überraschende Experten-Meinung: Jetzt doch in Aktien und Rohstoffe?
Rezessionsangst, Handelskrieg, Brexit und geopolitische Spannungen lassen die Stimmung an der Börse kippen. Doch die Bank of America (BOA) rät jetzt zu azyklischen Investments in die Aktien- und Rohstoffmärkte. Goldman Sachs ist da viel zurückhaltender.
Der 'Bull & Bear-Indikator' der US-Großbank ist ein Kontraindikator: Er empfiehlt Investments, wenn Bärenstimmung an den Börsen herrscht. Am Freitag fiel der Indikator von 2,4 auf 1,3 Punkte, was dem Wert extrem bearish entspricht (0 = maximal bearish; 10 = maximal bullish). Dies sei ein klares Kaufsignal für Aktien, so die BOA.
Bank of America Chef-Analyst Michael Hartnett erklärte in einer Mitteilung an die Kunden, aus der "Yahoo Finance" zitiert: "Unser 'Bull & Bear-Indikator' fällt von 2,4 auf 1,3 und löst damit ein Kaufsignal aus. Es ist das erste Kaufsignal seit dem 3. Januar 2019". Und weiter: "[Für 2019] bleiben wir bei risikoreicheren Assets optimistisch, insbesondere bei Aktien und Rohstoffen […]".
Bereits Ende Juni hatte Chris Hyzy, Chief Investment Officer der BOA, erklärt: "Wenn wir die Unsicherheiten, die den Markt belasten, überwinden können, glauben wir, dass Aktien bis Ende 2019 wieder neue Höchststände erreichen können". Für 2020 ist die US-Investmentbank jedoch weniger optimistisch.
Dass es dem US-Gesamtmarkt relativ gut geht, zeigt die Entwicklung des S&P 500.
Der S&P 500 gewann im laufenden Jahr mehr als 16,5 Prozent hinzu, er stieg von unter 2.500 Punkten Anfang 2019 auf zeitweise über 3.000 Punkte:
Die US-Großbank Goldman Sachs ist bei Aktien-Investments zurückhaltender. Gegenüber FOX-News erklärten Analysten am Mittwoch: "Unser Kursziel für den S&P 500 zum Jahresende liegt bei 3.100 Punkten und entspricht einer Rendite von neun Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau". Und weiter: "Der Handelskonflikt stellt jedoch eine erhebliche Unsicherheitsquelle für unsere Prognose dar. In einem Abwärtsszenario könnte der S&P 500 Ende 2019 bei etwa 2.620 Punkten oder acht Prozent unter dem aktuellen Niveau liegen".
Analysten von Goldman Sachs empfehlen Aktieninvestments in die Dienstleistungs-Branche und in inländisch ausgerichtete Unternehmen. Diese seien vom Handelskonflikt deutlich weniger betroffen als produzierende Konzerne.
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Autor: Ferdinand Hammer