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    Börsen-Zeitung  283  0 Kommentare Tiefer Sturz, Kommentar zum Markt für Übernahmen von Walther Becker

    Frankfurt (ots) - Finanzierungsbedingungen? So glänzend wie nie.
    Börsenbewertungen? Ambitioniert, aber nicht zu hoch. Private Equity?
    Extrem tiefe Taschen. Wachstumsaussichten? Operativ schwierig.
    Industriekonsolidierung? Absolut notwendig in zahlreichen Branchen.
    Die Treiber für Fusionen und Übernahmen, zu denen auch der Druck von
    Seiten der Aktionärsaktivisten zählt, sind großteils intakt. Doch
    hapert es vor allem an "Boardroom Confidence", der Zuversicht der
    Führungsriege, wenn es darum geht, Unternehmen mit Zukäufen zu
    vergrößern oder über Spin-offs zu konzentrieren.

    Das hat für jeden einsehbare Gründe, die allerdings
    Investmentbanker als M&A-Berater aus Eigeninteresse gerne
    herunterspielen: Das Makroumfeld ist deutlich weniger stabil als vor
    wenigen Jahren. Steht China vor einer harten Landung? Wie schlecht
    ist es um die US-Wirtschaft bestellt, wenn der Präsident noch
    stärkere Zinssenkungen fordert? Von der Politik gehen zahlreiche
    negative Signale aus, auch in Europa, der Protektionismus ist auf dem
    Vormarsch und das Säbelrasseln nimmt allenthalben zu. Dazu kommt die
    regulatorische Ungewissheit: Die Unsicherheit darüber, ob Übernahmen
    überhaupt zum Abschluss kommen, mit welchen Zugeständnissen sie
    erkauft werden müssen und vor allem: wie lange das dauert.
    Bayer/Monsanto oder Linde/Praxair belegen dies schlagend.

    Neben den strenger als früher agierenden Kartellwächtern in
    Brüssel spielen dabei auch weitgehend unberechenbare Interventionen
    der US-Behörden für Auslandsinvestitionen eine Rolle, aber auch das
    deutsche Außenwirtschaftsgesetz. All dies fördert nicht gerade die
    Bereitschaft von Vorständen und Aufsichtsräten, sich auf große Deals
    einzulassen.

    In Deutschland kommt hinzu, dass der - voreilig ausgerufene -
    Trend zur Übernahme börsennotierter Unternehmen durch Private Equity
    sich schon wieder erledigt. Scout24, Metro und wie es aussieht auch
    Osram gehen wohl nicht an Finanzinvestoren. Und aus dem größeren
    Mittelstand machen sich größere M&A-Deals rar. Nicht geändert hat
    sich über die Jahre, dass potenzielle Übernahmeziele knapp sind.

    Sicher bieten sich auch positive Perspektiven am Markt - etwa die
    große Siemens-Spaltung im nächsten Jahr, der aus der Not geborene
    Verkauf der Aufzugsparte von Thyssenkrupp oder die sich abzeichnenden
    Spin-offs in der Autoindustrie - nach der aus Investorensicht nicht
    gerade erfolgreichen Abspaltung der VW-Lkw-Sparte Traton. Das reicht
    aber nicht, dem tief gestürzten M&A-Markt auf die Beine zu helfen.

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