Das Zinstief könnte hinter uns liegen – zum Leidwesen von Gold
Am Freitag vergangener Woche hatte ich geschrieben, dass die Stimmung an den Börsen derzeit überwiegend bullish ist und sich die Anleger eindeutig im „risk-on“-Modus befinden. Dies zeigt sich nicht nur am Aktienmarkt, wo, wie ebenfalls am Freitag bereits beschrieben, defensive und konjunkturunabhängige Titel jüngst gemieden und spekulative sowie konjunktursensible Werte bevorzugt wurden. Auch Anleihen sowie Gold, die als sichere Häfen gelten, werden aktuell gemieden bzw. verstärkt auf den Markt geworfen.
Korrektur im Bund-Future weitet sich aus
So hatte ich am 22. Oktober bereits eine ABC-Korrektur im Bund-Future identifiziert. Die Welle C will allerdings bis heute kein Ende nehmen.
Noch ist die Abwärtstendenz als moderat zu bezeichnen, sie hat sich aber zuletzt beschleunigt. Die untere Linie des Abwärtstrendkanals wurde dadurch gebrochen. Damit gilt nun eine steilere Variante.
Und die Welle C hat inzwischen im Vergleich zur Welle A ein Ausmaß angenommen, das eher an eine Welle 3 erinnert. Daher gehe ich inzwischen davon aus, dass wir das Hoch im Bund-Future und das Zinstief an den Märkten gesehen haben.
Das Zinstief an den Märkten könnte hinter uns liegen
Die Umlaufrendite hatte aus meiner Sicht sowieso mit einem Minus von 0,71 % nach unten übertrieben. Schließlich liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank lediglich bei 0 % und selbst der Strafzins für Banken „nur“ bei -0,5 %. Und inzwischen befindet sich die Umlaufrendite seit dem 18. August in einer ordentlichen Gegenbewegung, welche zurück auf das Niveau von Oktober 2016 geführt hat (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart).
Lesen Sie auch
Auch in den USA scheinen die Zinsen einen Boden gefunden zu haben. Bei der 10-Jahresrendite (siehe folgender Chart) liegt dieser im Bereich von 1,5 %. In den Jahren 2012 und 2016 hat es hier jeweils eine Trendwende gegeben. Und auch im laufenden Jahr wird nach dem Test dieses Zinstiefs mit aktuell 1,92 % schon wieder die 2%-Marke angepeilt, womit zumindest eine kurzfristige Trendwende geglückt ist.
Die Inversion der Zinsstrukturkurve in den USA, die vor kurzer Zeit noch in vielen Medien als Vorzeichen für eine Rezession thematisiert wurde, ist damit inzwischen kein Thema mehr.
Und so sehe ich auch in den USA das Zinstief hinter uns liegen.
Steigende Zinsen belasten den Goldpreis
Vor diesem Hintergrund ist es auch kein Wunder, dass der Goldpreis inzwischen eine deutliche Korrektur durchläuft. Vom jüngsten Hoch bei 1.557 USD hat er mehr als 100 USD bzw. 6,6 % verloren.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch von Sven Weisenhaus*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE