Tesla-Fabrik in Brandenburg
Bringt die brandenburgische Fledermaus Elon Musks Fabrikpläne zur Strecke?
Bis zu vier Milliarden Euro will der Elektroauto-Hersteller Tesla in den Bau einer Gigafabrik im brandenburgischen Freienbrink investieren, berichtet die Bild. Bereits Ende 2021 sollen laut Musk die ersten Tesla vom Band laufen. Während Politik und Wirtschaft die Pläne überwiegend begrüßen, melden Umweltschützer Bedenken an. Es geht um zu schützende Tierarten. Stoppt der Tierschutz Musks ambitionierten Zeitplan?
Auf dem Baugrundstück für das geplante Tesla-Werkt in Brandenburg würden geschützte Reptilienarten sowie Baumfalken und Fledermäuse siedeln, erklärte Nabu-Geschäftsführerin Christiane Schröder gegenüber dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Weiterhin müssten für das Vorhaben 70 Hektar Kiefernwald gerodet werden. Tesla müsste dafür 210 Hektar anderswo aufforsten, so sieht es das brandenburgische Landeswaldgesetz vor.
Bisher seien Naturschutzverbände und Bürger nicht in das Vorhaben mit einbezogen worden. In einer Pressemitteilung erklärte Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg: „Wir erwarten jetzt vollständige Transparenz bei den weiteren Schritten und die Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Anforderungen. Der zugrundeliegende Bebauungsplan ist fast 20 Jahre alt. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen verändert, so ist z. B. derzeit nicht bekannt, ob im Rahmen des damaligen Bebauungsplanverfahrens die natur- und artenschutzrechtlichen Belange ausreichend berücksichtigt wurden.“
Bisher fehlt für den Bau der Tesla-Fabrik zudem noch eine Baugenehmigung des Landkreises Oder-Spree, die auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung enthält, berichtet die Berliner Zeitung am Samstag. Wegen möglicher Klagen von Umweltverbänden und einer Bauzeit von einem Jahr, hält Wolfgang Probstmeier, Berliner Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, deshalb einen Produktionsbeginn bis Ende 2021 für unrealistisch. Auch die brandenburgische Landesregierung hält den Zeitplan von Elon Musk für sehr ambitioniert, so die dpa.
Autor: Ferdinand Hammer