Die Stimmung der Anleger hat schnell gedreht
Vorgestern berichtete ich, dass positive Wirtschaftsdaten von negativen Meldungen zum Handelskonflikt überschattet wurden und dies zu fallenden Kursen am Aktienmarkt geführt hat. Gestern wurden erneut positive Wirtschaftsdaten von negativen Meldungen zum Handelskonflikt überschattet, doch offenbar hat die Stimmung unter den Anlegern bereits wieder gedreht. Denn dieses Mal ließen sich die Bullen nicht beirren.
US-Uigurengesetz belastet die Verhandlungen mit China zusätzlich
Sie ignorierten Meldungen, wonach ein geplantes US-Gesetz zum Schutz von Minderheiten in China (Uiguren) die bilaterale Zusammenarbeit zu China in wichtigen Bereichen beeinträchtigen werde, wie vom Außenministerium in Chinas dazu verlautete. Konkreteres wurde zwar nicht genannt, es besteht aber natürlich zunehmend die Gefahr, dass eine Lösung im Handelsstreit in immer weitere Ferne rückt. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die für den 15. Dezember geplanten zusätzlichen Zölle der USA kritisch. Denn in Kürze muss eine Entscheidung fallen, ob diese in Kraft treten oder erneut verschoben werden. Einem Bloomberg-Bericht zufolge bleibt eine baldige Einigung trotz der zuletzt raueren Töne aber weiterhin möglich. Und daher blieben die Bullen wohl am Ball.
US-Dienstleister sind pessimistischer
Sie ignorierten dabei aber auch, dass die Dienstleister in den USA aktuell überraschend pessimistisch gestimmt sind. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex vom Institute für Supply Management (ISM) sank auf 53,9 Punkte, von 54,7 Zählern im Oktober. Experten hatten lediglich einen deutlich moderateren Rücksetzer auf 54,5 Zähler erwartet.
Na und?
Doch offenbar hat die Stimmung an der Börse schon wieder gedreht. Denn im Gegensatz zu Dienstag und Montag dieser Woche ließen sich die Bullen gestern kaum von schlechten Nachrichten beeindrucken und die Aktienindizes konnten ihre Kurserholung fortsetzen.
Mit positiven Nachrichten in einen bullishen Handelstag gestartet
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Diese wurde ausgelöst durch Meldungen aus China. Hier ist der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich im November auf ein 7-Monats-Hoch gestiegen. Und mit 53,5 Punkten (Oktober: 51,1) notiert der Frühindikator wieder komfortabler oberhalb der Schwelle von 50 Zählern, ab der zukünftiges Wachstum signalisiert wird.