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    Pressemeldung  275  0 Kommentare BANTLEON: Investment Insight Januar 2020

    Die Zeichen für steigende Wachstums- und Inflationsraten stehen in Europa gut.

    Die Weltwirtschaft dürfte 2020 wieder Fahrt aufnehmen. Die Zeichen für steigende Wachstums- und Inflationsraten stehen in Europa gut. Der DAX sollte seinen Allzeitrekord im Jahresverlauf brechen.

    Die Federal Reserve begründete den geldpolitischen Schwenk des vergangenen Jahres mit den geopolitischen Spannungen und der Investitionsabkühlung im Lande. Tatsächlich schrumpfte die Investitionstätigkeit in den USA im 2. und 3. Quartal 2019. Bis die Medizin fallender Zinsen und rückläufiger Risikoprämien ihre Wirkung auf die gesamte US-Wirtschaft entfaltet, ist Geduld gefragt.

    Erste Erfolge der Politik des billigeren Geldes sind jedoch im Immobiliensektor sichtbar. Der NAHB-Index, der das Geschäftsklima des Immobilienmarktes spiegelt, stieg im Dezember auf den höchsten Stand seit 20 Jahren. Die Baugenehmigungen legten im November zum siebten Mal in den zurückliegenden neun Monaten zu und erklommen mit (annualisiert) knapp 1,5 Mio. Wohneinheiten einen 12-jährigen Höchststand.

    Bei den Unternehmensinvestitionen dauert es traditionell länger, bis monetäre Impulse wirksam werden. Die Nachfrage nach Kapitalgütern ist nach wie vor schwach. Das spiegelt sich auch in Unternehmensumfragen wider. So rutschte der ISM-Index im Dezember von 48,1 auf 47,2 Punkte ab – den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Entscheidend für den Rückschlag war die Produktionskomponente, die von 49,1 auf 43,2 Punkte abstürzte. Eine konträre Botschaft vermittelt allerdings die Konkurrenzumfrage von Markit. Der Markit-Einkaufsmanagerindex der Industrie hat sich zuletzt erkennbar oberhalb der Expansionsschwelle etabliert (Dezember: 52,4 Punkte). Er deutet damit auf eine Erholung im verarbeitenden Gewerbe hin.

    Nach unserer Einschätzung befindet sich die US-Industrie unmittelbar vor einer zyklischen Trendwende. Die widersprüchlichen Signale sind daher wenig überraschend. Die positiven Zinsimpulse der Fed werden ihre Wirkung erst Anfang 2020 voll entfalten und zu einer Belebung der Industrieproduktion beitragen. Auch die Entspannungssignale im Handelsstreit dürften dabei hilfreich sein. Die Wirtschaftsleistung der USA hat nach unserer Einschätzung im 4. Quartal 2019 nochmals um rund 1,5% zugelegt. Im 1.  Halbjahr 2020 sollte das Wachstum wieder anziehen.

    Wenig spektakulär fielen die jüngsten chinesischen Daten aus. Die Einkaufsmanagerindizes der Industrie in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt haben sich zuletzt kaum verändert und somit ihren Positivtrend von Oktober/November weitgehend bestätigt. Auffälliger ist die Entwicklung in den asiatischen Nachbarländern. Hier konnten sich die EMIs zum Jahresende in den meisten Fällen – wie etwa in Südkorea und Taiwan – deutlich verbessern. Somit verdichten sich die Hinweise, dass auch der asiatische Konjunkturmotor auf Touren kommt.

    Der zwischen den USA und China geschlossene Phase-1-Deal enthält nicht nur den Verzicht auf neue Strafzölle. Erstmals wurden darüber hinaus Importabgaben reduziert. Der Konflikt zwischen den beiden Grossmächten ist damit zwar mitnichten beseitigt.

    Dennoch dürfte Donald Trump vor der Präsidentschaftswahl kein Interesse haben, den Streit erneut eskalieren zu lassen. Wir gehen davon aus, dass der Handelskonflikt 2020 an Bedeutung verliert. Das dürfte die günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen, die vor allem in Europa schlummern, stärker zur Geltung kommen lassen. Schon aus dem alten Jahr verabschiedete sich der Industrie-EMI der Eurozone nicht so schwach wie zunächst signalisiert. Nach der Revision für den Dezember trübte sich das Konjunkturbarometer statt um einen vollen Punkt nur um 0,6 Punkte auf 46,3 Punkte ein. Besonders gut hielten sich dabei die vorausschauenden Komponenten wie Auftragseingänge und Produktionserwartungen. Deutlich besser als in der Industrie lief es Ende 2019 erneut im Dienstleistungssektor. Der entsprechende EMI legte um 0,9 auf 52,8 Punkte zu.

    Ein strukturell ähnliches Bild wie die EMIs für die Eurozone zeichnete im Dezember auch der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland. Dieser stieg deutlich um 1,2 auf 96,3 Punkte. Das Plus beim ifo-Index resultierte aus einem kräftigen Anstieg der Geschäftserwartungen (93,8 nach 92,3 Punkten), die sich vor allem im Dienstleistungsbereich merklich aufhellten. EMI-Zahlen und ifo-Geschäftsklimaindex bestätigen uns in unserer Meinung, dass der konjunkturelle Tiefpunkt in Deutschland und der Eurozone im 4. Quartal 2019 lag und sich die Konjunktur mit Beginn des neuen Jahres wieder belebt.

    Zwar dürfte es bei EMI, ifo & Co. in naher Zukunft noch einzelne Monate mit Rückschlägen geben. Insgesamt aber rechnen wir mit der Etablierung eines Aufwärtstrends. Kommt dann noch aussenwirtschaftlicher Rückenwind hinzu, dürfte die deutsche Industrie aus dem Winterschlaf erwachen und der Export von der Wiederbelebung der chinesischen Konjunktur profitieren. Eine Deeskalation des Handelskonflikts würde im Reich der Mitte die bereits lancierten geld- und fiskalpolitischen Impulse besser zur Geltung bringen. Die Chancen stehen deshalb gut, dass die Wirtschaft der Eurozone 2020 wieder auf allen Zylindern läuft. Die Binnennachfrage bleibt robust und der Export nimmt Fahrt auf. Deshalb gehen wir davon aus, dass das BIP-Wachstum von aktuell 1,0% bis Ende 2020 wieder auf 1,5% bis 2,0% anzieht (jeweils im Vorjahresvergleich). Diese konjunkturelle Erholung wird von unseren Frühindikatoren bereits seit geraumer Zeit vorgezeichnet. Sie zeigen für 2020 allesamt nach oben.

    Der jüngste makroökonomische Datenflow bestätigt uns in der Einschätzung, dass der Rückenwind für die sicheren Häfen abflaut. In unseren Augen wurde das Konjunkturtief in Europa und Asien am Jahresende 2019 durchschritten. Der Economic Surprise Index der Währungsunion sollte daher in den nächsten Monaten weiter zulegen und damit den übergeordneten Renditeanstieg unterfüttern. Auch die Inflation der Eurozone sehen wir 2020 deutlich im Aufwind. Die Kerninflation (ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel) hat sich bereits Ende 2019 bei 1,3% etabliert. Tendenz: steigend. 2020 könnte daher für Staatsanleihen ein ungemütliches Jahr werden.

    Die Aktienmärkte indes haben einen Teil der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung bereits vorweggenommen. Trotz schwächerer Konjunktur im Jahr 2019 legten die amerikanischen und europäischen Börsen rund 25% zu. Im 2-Jahres-Vergleich allerdings schrumpft der Zuwachs zumindest beim DAX auf nahezu null. Von traditionellen Bewertungsmassstäben wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis geht noch kein Warnsignal aus und die Stimmung der Anleger ist keinesfalls euphorisch. Neben der konjunkturellen Lage hat sich auch das politische Umfeld mit der Entspannung zwischen den USA und China aufgehellt. Es spricht viel dafür, dass sich diese Tendenz bis zu den US-Wahlen fortsetzt. In Anbetracht dessen rechnen wir 2020 mit weiteren Zuwächsen an den Aktienmärkten. Allerdings zeigt das Beispiel des USA-Iran-Konflikts, dass an den Börsen von vielen Seiten Störfeuer ausgehen können: Der Aufwärtstrend wird daher volatil bleiben.


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