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    Grüne  1423  23 Kommentare Beim Kohleausstieg nicht in die 'Erdgas-Falle' tappen

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Grünen im Bundestag fordern, neben dem Kohleausstieg auch den Ausstieg aus Erdgas voranzubringen. "Der lange überfällige Kohleausstieg darf nicht dazu führen, dass wir als nächstes in die Erdgas-Falle tappen", sagte die energiepolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Julia Verlinden, der Deutschen Presse-Agentur. Um Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden, müsse man die "Gaswende" einleiten und fossiles Erdgas so schnell wie möglich durch "grüne Gase" ersetzen. Dafür müsse der Gasverbrauch konsequent gesenkt werden. "Grünes Gas" kann etwa aus Biomasse oder aus Wasser mithilfe von Strom gewonnen werden.

    "Zum Beispiel muss die Regierung jetzt die Weichen für klimagerechte Gebäude stellen", sagte Verlinden. Dem Energieverband BDEW zufolge wird knapp die Hälfte der Wohnungen in Deutschland mit Erdgas beheizt. "Der Umbau unserer Gasversorgung bedeutet auch, dass Technologien und Infrastrukturen, die ausschließlich auf fossiles Erdgas ausgerichtet sind, nicht länger subventioniert werden dürfen", forderte sie. Im Zuge des Kohleausstiegs setzt die Bundesregierung auch darauf, dass mehr Strom aus Erdgas gewonnen wird.

    Im Auftrag der Bundestags-Grünen hat die Agentur für Erneuerbare Energien mehrere Klimaschutz-Szenarien daraufhin untersucht, was sie für den Gasbedarf bedeuten. "Auch in Zukunft werden gasförmige Energieträger gebraucht", heißt es darin. "Dabei werden Wasserstoff und synthetisches Methan das fossile Erdgas nach und nach ersetzen."

    Im Stromsektor würden Gase als Langzeitspeicher benötigt für Zeiten, in denen Wind- und Solarstrom fehlten. Im Verkehr könnten Wasserstoff und Methan fossile Kraftstoffe ersetzen, wo eine Umstellung auf Elektroantriebe nicht möglich sei, etwa im Luft- und Schiffverkehr. Auch Industrieprozesse bräuchten weiterhin Gas. Den stärksten Rückgang beim Gasbedarf werde es im Wärmebereich geben: "Klassische Gasheizungen in Gebäuden werden in drei von vier der hier untersuchten Szenarien so gut wie nicht mehr gebraucht", heißt es in der Analyse. Sie würden abgelöst durch Wärmepumpen, Solarthermie, Biomasse sowie Nah- und Fernwärme.

    Unklar sei, ob der verbleibende Gasbedarf durch Wasserstoff gedeckt werde, oder ob dieser größtenteils zu Methan weiterveredelt werde. Wasserstoff habe zwar geringere Produktionskosten, aber es sei teurer, die Infrastruktur daran anzupassen. Für Methan könne die bestehende, auf Erdgas eingerichtete Infrastruktur weiter genutzt werden. Es werde auch intensiv darüber diskutiert, ob Wasserstoff und synthetisches Methan in Deutschland hergestellt wird oder im Ausland, etwa in besonders sonnen- und windreichen Regionen.

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    Die Bundesregierung will mit einem neuen Sekretariat für Brenn- und Kraftstoff aus Strom die Zusammenarbeit der Staaten in diesem Bereich koordinieren. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hatte dazu auf der Weltklimakonferenz in Madrid gesagt, die Kraftstoffe würden am Ende in einer "globalen Produktionskette" hergestellt./ted/DP/he




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    Kommentare

    Avatar
    23.03.20 20:34:56
    Zitat daraus:

    In den Sommermonaten wird genügend Zeit sein, Ihren Öltank bei voraussichtlich sehr guten Heizölpreisen dann zu füllen.
    Avatar
    23.03.20 13:02:00
    Na und?!?
    Ist doch klasse, dass verständlich, dass die Nachfrage relativ groß ist.
    Denn der Heizölpreis ging total in den Keller, siehe

    https://www.tecson.de/pheizoel.html
    Avatar
    23.03.20 12:28:37
    Zitat von Eitelsbacher:
    Zitat von schneisim: Die meisten Leute kaufen doch gerade Heizöl.


    Wo lebst du denn?
    Mit Sicherheit nicht.


    Mittlerweile sit klar, dass Du weder recht hattest noch der klaren Artikulation mächtig bist.

    Zitat:

    Keinerlei Nachfrageschwäche zeigt sich weiterhin am heimischen Heizölmarkt. Hier äußert sich die Herausforderung der Krise vielmehr in einer seit Wochen übergroßen Nachfrage. Zu den Preiskäufen, die bereits im Januar einsetzten, als Heizöl auch schon als günstig galt, gesellen sich nun offenbar auch zahlreiche Vorratskäufer, denen mit einem vollen Tank wohler ist, als mit einem leeren.

    https://www.heizoel24.de/news/artikel/003712-zentralbanken-s…

    Dabei war doch sonnenklar, dass es so kommen würde.
    Avatar
    06.03.20 22:31:45
    Zitat von Eitelsbacher: Wo lebst du denn?

    Ah, das gute alte argumentum ad personam, Schopenhauer für Anfänger. Was genau hat Deine Frage mit dem hier beschriebenen Sachverhalt zu tun?

    Zitat von Eitelsbacher: Mit Sicherheit nicht.

    Dieser Satz kein Verb.

    Wenn Du schon so im Vorbeilaufen Deine "Argumente" als Traktat in die Tastatur kotzt, dann magst Du diese sicher auch mit Argumenten, Quellen und und logischen Schlussfolgerungen belegen.
    Avatar
    06.03.20 21:25:04
    Ich denke es geht noch viel tiefer. Ich Bau bei 35 Dollar erste Positionen auf

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