Röttgen streicht Unterschiede zu Merz und Laschet heraus
BERLIN (dpa-AFX) - Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Ex-Umweltminister Norbert Röttgen, hat Unterschiede zu seinen beiden Mitbewerbern herausgestrichen. So habe NRW-Ministerpräsident Armin Laschet im Wesentlichen ein Weiter-so angekündigt. Man könne aber nicht die schwerste Krise der CDU diagnostizieren "und in Inhalt und Sprache beim Status quo bleiben", sagte Röttgen im "Welt"-Interview (Freitag). Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz wiederum mahne eine Richtungsentscheidung an, was er auch für falsch halte. "Die CDU ist keine Richtungspartei, sondern die Mitte-Partei, die in alle Richtungen integrieren muss." Die drei Kandidaten stellen sich am 25. April auf einem CDU-Sonderparteitag in Berlin zur Wahl.
Röttgen sagte weiter, Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn hätten ihn nicht gefragt, ob er in ihrem Team mitmachen wolle. "Jeder muss selbst entscheiden, wie er das macht. Aber wenn man das Wort Mannschaft immer so betont, hätte ich es nicht abwegig gefunden", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags auf die Frage, ob er gern gefragt worden wäre. "Bei meiner Kandidatur geht es mir aber nicht nur darum, dass wir eine Personalentscheidung treffen, sondern auch eine inhaltliche Erneuerung vornehmen."
Weiter sagte Röttgen, er sehe genug Gemeinsamkeiten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), um als Parteichef mit der Regierungschefin zusammenzuarbeiten. "Ich weiß, dass Angela Merkel die Lage der CDU, die Lage Deutschlands und Europas und darüber hinaus so ernst einschätzt, wie ich es tue", sagte Röttgen. "Aus dieser Ernsthaftigkeit der Lage folgt ein sich nicht unterscheidendes Bewusstsein von Pflicht und Verantwortung. Dem können wir nur gemeinsam gerecht werden, und das werden wir dann auch tun." Mit Merkel habe er diese Frage aber noch nicht besprochen. "Sie hat ja erklärt, dass sie sich aus diesem Prozess heraushält. Und das ist auch richtig so."
Lesen Sie auch
Röttgen plädierte erneut dafür, dass die CDU aktiver in der Klimapolitik wird. "Nur wenn wir klimapolitische Glaubwürdigkeit für die CDU zurückgewinnen, werden wir in der Mitte wettbewerbsfähig sein."/toz/DP/zb