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     3031  0 Kommentare Was für eine Woche!

    Ein weitere turbulente Woche! Am Dienstag hat die Fed ihren Leitzins um 0,5% auf den Bereich von 1,00% bis 1,25% gesenkt. Ein solcher Schritt war zwar zu erwarten (siehe hier!), er sollte aber „eigentlich“ erst auf der nächsten regulären Sitzung des FOMC-Komitees am 18. März erfolgen.


    Die erste Reaktion bei Aktien war ein gewaltiger Satz nach oben, dann aber beendeten die großen Aktienindices den Tag tiefrot. Die Akteure fragten sich, was weiß die Fed, was wir nicht wissen, was hat die Fed bewogen, außerplanmäßig zu handeln? Vorausgegangen war eine Besprechung innerhalb der G7 zu der Frage, wie man den wirtschaftlichen Auswirkungen von „Corona“ wirksam begegnen kann.

    Am Folgetag, dem Mittwoch, stiegen Aktien dann wieder stark an, als Grund wurde das überraschende Come-back von Biden bei den Vorwahlen der Demokratischen Partei angegeben (naja, irgendwas muss es halt sein). Das hielt nicht, tags darauf eröffnete der S&P 500 weit unter Schlussniveau vom Vortag an der EMA200 und fiel dann weiter. Der Fall setzte sich am gestrigen Freitag fort, der Index quetschte zum Handelsschluss aber einen kleinen Wochengewinn heraus.

    Makro-Nachrichten in den zurückliegenden Tagen: Der ISM-Index hält sich im Februar knapp über der Marke von 50, die Expansion und Kontraktion trennt, der Sub-Index für Produktion ist deutlich zurückgegangen. Der Service-Index hingegen präsentierte sich im Februar weiterhin stark.

    Nach aktuell veröffentlichtem US-Arbeitsmarktbericht wurden mit 275.000 deutlich mehr Arbeitsplätze neu geschaffen als erwartet, zudem wurde die Zahl für Januar aufwärts revidiert. Der Jahreszuwachs beträgt jetzt 1,60%. Die Stundenlöhne haben sich mit einem monatlichen Zuwachs von 0,3% wie erwartet entwickelt.

    Mit Blick auf die gesamte Makrolage lässt sich feststellen, dass die Entwicklung übers Jahr gesehen flach verläuft. Auf kürzere Sicht wirksame Tendenzen zeigen noch mäßig aufwärts, die Stimmungs-Indikatoren sind dabei stärker ausgeprägt als die fundamentalen.

    Die Kursbewegungen am zurückliegenden Freitag sind in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert:

    • Der S&P 500 respektierte das vor einer Woche markierte Jahrestief (Schlusskurs), Wochengewinn +0,6%; auch intraday blieb der Index über dem entsprechenden Tief
    • Der VIX stieg intraday auf über 54, schloss dann aber mit knapp 42 im zuletzt chartierten Gelände
    • Die TBond-Kurse stiegen auf ein historisches Rekord-Hoch (und notieren jetzt höher als der Euro-Bund); das vorherige Maximum stammt aus Juli 2016, der damalige Höhenflug ging erst mit der Wahl von Trump zum US-Präsidenten zu Ende
    • Die TBond-Rendite stürzte um 16,6% ab auf das Rekordtief von 1,288%, die Rendite der zehnjährigen TNotes stürzte auf 0,767%
    • Das Anleihen-KGV kommt jetzt auf sagenhafte 130, nach 109 am Vortag und 90 in der Vorwoche
    • Die Öl-Preise stürzten ab und liegen rund 30% unter dem Niveau vom Jahresanfang, der CRB-Index (Rohstoffe) blickt entsprechend auf einen Verlust von 16%
    • Euro/Dollar setzte seinen Höhenflug fort und steht jetzt 4,6% über seinem Jahrestief vom 20. Februar (siehe auch hier!), der Dollar-Index hat im gleichen Zeitraum 3,9% verloren

    Aus meiner Sicht ist damit jetzt ein Grad an Panik erreicht, der zumindest für die nächsten paar Wochen erwarten lässt, dass sich die Lage beruhigt. Was nicht bedeutet, dass ab jetzt die Bullen das Ruder wieder fest in der Hand haben. Dieses Maß an Panik steht aus meiner Sicht in keinem vernünftigen Zusammenhang mehr zu dem, was als oberflächliche Begründung allgemein genannt wird. Das Corona-Virus ist nach aller historischer Erfahrung (siehe hier!) von sich aus nicht in der Lage, als externer Schock Realwirtschaft und Finanzmärkte aus der Bahn zu werfen.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Was für eine Woche! Ein weitere turbulente Woche! Am Dienstag hat die Fed ihren Leitzins um 0,5% auf den Bereich von 1,00% bis 1,25% gesenkt. Ein solcher Schritt war zwar zu erwarten (siehe hier!), er sollte aber „eigentlich“ erst auf der nächsten regulären Sitzung des …

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