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    Aktien Europa Schluss  2051  0 Kommentare Historischer Kurssturz - 'Trump hat keinen Plan'

    PARIS/LONDON/MAILAND (dpa-AFX) - Die Pandemie des Coronavirus hat am Donnerstag an Europas Börsen einen Kurssturz historischen Ausmaßes ausgelöst. Der von den USA verhängte Einreisestopp für Europäer verschärfte den jüngsten Ausverkauf nochmals. Für die Kurse gab es schier kein Halten mehr: Der EuroStoxx 50 stürzte um 12,4 Prozent ab. Mit 2545,23 Punkten schloss er so niedrig wie seit fast sieben Jahren nicht mehr. Von den 50 Indextiteln brachen am Donnerstag 38 prozentual zweistellig ein.

    Börsianer bemängelten das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Europäer als bei weitem nicht ausreichend für eine Eindämmung des Virus in den USA. Analyst Edward Moya vom Broker Oanda etwa sprach von "großer Frustration darüber, dass die Regierung keinen Plan zur Bekämpfung des Virus zu haben scheint". Die Wirtschaft des Landes steuere deshalb nun auf eine Rezession zu.
    Seit dem Ausbruch des Coronavirus in Italien vor knapp drei Wochen ist der Leitindex für die Eurozone um mehr als ein Drittel eingebrochen. Die Ankündigung unterstützender Maßnahmen gegen die Folgen der Virusepidemie durch die Europäische Zentralbank am Donnerstag verpuffte an den Märkten vollständig. Auch hier lautete das Urteil von Analysten: zu wenig.

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    Der Mailänder Leitindex FTSE MIB sackte um fast 17 Prozent ab. In Paris büßte der Cac 40 mehr als 12 Prozent auf 4044,26 Zähler ein. Für den FTSE 100 in London ging es um knapp elf Prozent auf 5237,48 Punkte ebenfalls steil bergab.

    US-Präsident Donald Trump hatte in der Nacht auf Donnerstag angekündigt, wegen der Ausbreitung des Virus die US-Grenzen für Ausländer aus Europa zu schließen. Ausgenommen seien Reisende aus Großbritannien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die sich weltweit verbreitende Virusseuche inzwischen als Pandemie ein.

    Schlechte Nachrichten gab es aus Italien, dem in Europa am stärksten vom neuartigen Coronavirus betroffenen Land. Dort verschärfte sich die Lage. Die Regierung ordnete nach einem starken Anstieg der Todesfälle weitere Maßnahmen an und schließt Bars und Restaurants sowie fast alle Geschäfte. Alle nicht notwendigen Aktivitäten müssten eingestellt werde, erklärte Premierminister Giuseppe Conte.

    Europas Währungshüter stemmen sich mit einem Maßnahmenpaket gegen die wirtschaftliche Folgen der Coronavirus-Krise. Die EZB steckt bis zum Jahresende 120 Milliarden Euro zusätzlich in Anleihenkäufe. Zudem sollen besonders günstige Kredite Banken dazu bewegen, mehr Kredite zu vergeben und so besonders betroffene Branchen und Unternehmen unterstützen. Europas Bankenaktien gerieten nach diesen Ankündigungen unter starken Druck.

    Die Maßnahmen der EZB seien zwar "berechtigt, angesichts der akut grassierenden Panik an den Aktienmärkten aber eher enttäuschend", kommentierte Stratege Michael Winkler von der St. Galler Kantonalbank. Denn kurzfristig dürften sie nicht zu einer Beruhigung an den Märkten beitrage. Anders wäre dies gewesen, hätte die EZB den "Kauf von Aktien im großen Stil" angekündigt.

    Der US-Einreisestopp drückte den europäischen Reise- und Freizeitsektor um gut 13 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast sieben Jahren. Papiere aus dem Luftfahrtbereich litten abermals besonders stark unter der neuen Entwicklung. Aktien von Air-France-KLM brachen um fast 13 Prozent ein und IAG um fast 16 Prozent ein. Im EuroStoxx 50 mussten die Anteile des Luftfahrtzulieferers Safran und des Flugzeugbauers Airbus ähnlich hohe Verluste hinnehmen.

    Bei den Öl- und Gaswerten ging nach dem Ölpreis-Crash zum Wochenbeginn der Ausverkauf am Donnerstag mit minus 14 Prozent weiter. Größter Verlierer war aber der Autosektor, der um fast 16 Prozent einbrach. Der Sektor mit dem geringsten Verlust waren die in Ausverkaufsphasen für gewöhnlich zu den Favoriten zählenden Hersteller von Lebensmitteln mit minus 8,8 Prozent.

    In London sackten die Aktien von Cineworld um fast ein Viertel Prozent ab. Der Kinobetreiber skizzierte den aus seiner Sicht schlimmsten Fall, in dem Kinos wegen des Coronavirus für zwei bis drei Monate geschlossen werden müssen./bek/fba







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