checkAd

    Noch in der "Panik-Phase"  7134  0 Kommentare Wann ist der Markt-Tiefpunkt erreicht und wie geht es weiter? Antworten von Kames Capital.

    Colin Dryburgh, Co-Manager des Kames Global Diversified Growth Fund, macht sich ein Bild zu den aktuellen Marktbedingungen und nimmt aus Sicht eines Multi-Asset-Investors Stellung zu einigen der brennendsten Fragen, die sich Anleger momentan stellen. Er zeigt auf, wie der Markt-Tiefpunkt aussehen wird, wie es weitergehen dürfte und ob es eventuell zu einem Führungswechsel an den Märkten kommen könnte.

    Vom Erreichen des Markt-Tiefpunktes

    Mehr als 14.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag
    im Einmalkauf und 0 EUR Orderprovision als Sparplan
    (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten)

    Ein anhaltender Tiefpunkt an den Märkten erfordert: Die erfolgreiche Eindämmung des Virus, wirtschaftspolitische Maßnahmen, die sicherzustellen, dass der wirtschaftliche Schaden nicht dauerhaft ist und Investoren, die fallende Kurse eingepreist haben. Noch gibt es keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass der Ausbruch unter Kontrolle gebracht werden kann. Die derzeitigen politischen Maßnahmen waren massiv. Einige Länder visieren eine finanzielle Unterstützung von 15 Prozent des BIP oder mehr an. Politischen Entscheidungsträger müssen Investoren davon überzeugen, dass sie buchstäblich "alles tun werden, was nötig ist". Obwohl sich das Virus seit Monaten ausbreitet, sind die Aktienmärkte erst seit etwa fünf Wochen in der Krise. Die Dauer der Auswirkungen des Coronavirus auf den Markt wird mindestens mehrere Monate oder Quartale statt Wochen betragen.

    Marktspezialisten zufolge, haben fallende Kurse drei Phasen: Panik (hier befinden wir uns gerade), Erleichterung (wenn die Talfahrt abnimmt) und dann Demoralisierung (wenn die neue wirtschaftliche Realität erneut einbricht und die Märkte die jüngsten Tiefstände testen). In den kommenden Wochen sind Erholungsrallyes wahrscheinlich, aber es wird wahrscheinlich länger dauern, bis ein anhaltender Tiefpunkt an den Märkten erreicht wird.

    Die am stärksten betroffenen Sektoren

    Zyklische Sektoren, wie die Energie-Branche aufgrund niedriger Ölpreise, Finanzwerte aufgrund von Bedenken hinsichtlich Verschuldung und potentieller Zahlungsausfälle sowie Industrie und Material sind am stärksten betroffen. Unternehmen mit hoher Verschuldung werden sich schlechter entwickeln als Unternehmen mit stärkeren Bilanzen. Denn die Fähigkeit von Unternehmen ihre Schulden während des wirtschaftlichen Stillstands zu bedienen, scheint gering.

    Lesen Sie auch

    Investitionen in Gold, Silber und andere Wertspeicher

    Es überrascht vielleicht, dass Gold in der Anfangsphase eines Bärenmarktes oft nachgibt. So hat der Goldpreis beispielsweise etwa zwölf Monate nach den Höchstständen der Aktienmärkte von 2000 und 2007 einen Tiefststand erreicht. Die Motivation, Gold zu halten, ist je nach Anleger unterschiedlich. Für einige ist es ein langfristiges Wertspeicher. Anleger, die es als spekulatives Finanzinstrument oder als Portfolio-Absicherung besitzen, können gezwungen sein, Positionen zu liquidieren, wenn sie bei anderen Investitionen Geld verlieren. Dies ist wahrscheinlich die beste Erklärung für den jüngsten Rückgang. Zurzeit gibt es eher ein Gerangel um Bargeld.

    Die monetäre und finanzielle Reaktion auf diese Krise ist zu Recht enorm. Wenn große Geldmengen in die Wirtschaft gepresst werden, kann dies letztendlich zu Inflation und einem Vertrauensverlust in Fiat-Währungen (Papiergeld) führen. Dies wäre wiederum sehr positiv für den Goldpreis.

    Bedeutung des sinkenden Ölpreises für große Unternehmen

    Das Sinken des Ölpreises auf bis zu 17 Dollar pro Barrel oder sogar auf ein negatives Niveau ist eindeutig nicht positiv für die erdölproduzierenden Unternehmen. Einige der Unternehmen mit hohen Produktionskosten werden eventuell nicht überleben. Die mittelgroßen US-amerikanischen Ölgesellschaften sind große Emittenten von Hochzinsanleihen und sind auch Hochkostenproduzenten. Ausfälle in diesem Bereich sind sehr wahrscheinlich.

    Lesen Sie auch

    Konsumenten und die meisten Unternehmen sind Energieverbraucher, so dass sich niedrigere Ölpreise in der Regel positiv auf den Verbrauch und die Betriebskosten auswirken. Doch jeder kurzfristige Vorteil wird durch die umfassenderen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus in den Hintergrund treten.

    Führungswechsel an den Märkten

    Sofern China und Südkorea bald aus der Corona-Situation herauskommen, scheinen Investments in diese Märkte angebracht. Große Marktereignisse, wie die Corona-Krise, führen nicht selten zu einem Führungswechsel innerhalb der Märkte. Zum Beispiel hinkten die Schwellenländer Ende der 1990er Jahre ihren Konkurrenten aus den Industrieländern hinterher und schnitten dann nach dem Zusammenbruch der Dot-Coms Anfang der 2000er Jahre dann besser ab. Seit der Großen Finanzkrise entwickelten sich die Schwellenmärkte dann aber wieder schlechter. Die aktuelle Marktkrise könnte durchaus zu einem Führungswechsel führen, der die Schwellenländer und die asiatischen Märkte begünstigt. Niedrigere Ölpreise haben einen positiven Einfluss auf die meisten asiatischen Volkswirtschaften.

    Autor: Colin Dryburgh
     



    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger für vier Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Produkt-Link klicken, wird uns das vergütet.






    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Verfasst vonNicolas Ebert
    Noch in der "Panik-Phase" Wann ist der Markt-Tiefpunkt erreicht und wie geht es weiter? Antworten von Kames Capital. Colin Dryburgh, Co-Manager des Kames Global Diversified Growth Fund, macht sich ein Bild zu den aktuellen Marktbedingungen und nimmt aus Sicht eines Multi-Asset-Investors Stellung zu einigen der brennendsten Fragen, die sich Anleger momentan …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer