Barings-Chefstratege: Wie schlimm wird es werden?
Die Frage, um die es sich bezüglich des Coronavirus in diesen Tagen vorrangig dreht, lautet: Wie schlimm wird es werden? „Auch wenn wir alle darum kämpfen, den ersten Blick auf den Sonnenaufgang zu erhaschen, wird viel davon abhängen, wie schnell die Märkte vor dem Morgengrauen die Dunkelheit durchschreiten“, sagt Dr. Christopher Smart in seinem aktuellen Kommentar. Fünf dunklere Entwicklungen werden sich demnach erst noch einstellen müssen, bevor wir abschätzen können, wie schnell eine Erholung eintritt.
Ertragsrevisionen: Wenn es in der Natur kaum etwas Furchterregenderes gibt als eine Herde von Gnus, dann gibt es an den Finanzmärkten nichts Schädlicheres als eine Herde von Analysten, die ihre Gewinnschätzungen nach unten korrigieren. Während die Zahl der Analysten, die die S&P-500-Aktien herabstufen, inzwischen den Stand von 2008 übersteigt, bleibt der Umfang der Herabstufungen im zweiten Quartal mit etwa 10% relativ gering. Das könnte vor allem an der nach wie vor außergewöhnlich hohen Unsicherheit liegen. Die Unternehmen selbst liefern keine neuen Zahlen mehr, was die Aktien immer noch viel billiger erscheinen lässt, als sie tatsächlich sind.
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Rating-Herabstufungen: Kreditanalysten haben die Schuldentragfähigkeit aller Kreditnehmer, ob groß oder klein, radikal neu bewertet. Unternehmen mit Investment-Grade-Rating haben im März in Erwartung der bevorstehenden schwierigen Zeiten neue Schulden in Höhe von 260,7 Milliarden Dollar aufgenommen, aber manche werden ihr Rating verlieren, was einige Anleger zum Verkauf zwingt. Herabstufungen können auch Vereinbarungen auslösen, die eine vorzeitige Rückzahlung der Schulden bedingen. Das könnten unruhige Zeiten werden.
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