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    Marktkommentar  312  0 Kommentare Karen Ward (J. P. Morgan AM): Wie wird die „COVID-19-Rezession“ ausfallen?

    Während sich COVID-19 weiter ausbreitet, besteht KIarheit darüber, dass eine weltweite Rezession eintreten wird.

    Während sich COVID-19 weiter ausbreitet, besteht KIarheit darüber, dass eine weltweite Rezession eintreten wird. Die Frage lautet nun, wie schwer sie ausfallen wird. Wird sie heftig, aber kurz sein? Oder heftig und lang? Als Anleger müssen wir uns als nächstes die Frage stellen, welche Entwicklung vom Markt antizipiert wird. Und wird es zu einer Erleichterung oder zu einer Enttäuschung kommen?

    Aus unserer Sicht wird das Ausmaß des Abschwungs vermutlich von drei Faktoren abhängen: von der Zeit, die benötigt wird, um die Krankheit einzudämmen, von den bereits bestehenden Schwachstellen in der Weltwirtschaft und von den weltweit ergriffenen monetären und fiskalpolitischen Maßnahmen. Am schwierigsten ist eine verlässliche Vorhersage, wie lange es dauern wird, das Virus einzudämmen, und wie lange Reisebeschränkungen und soziale Distanzierung aufrecht bleiben werden.

    China und Südkorea, die zu den ersten Ländern zählten, in denen sich das Virus und seine Folgen bemerkbar machten, fuhren ihre Volkswirtschaften vorzeitig herunter und konnten einen Rückgang der Infektionsraten verzeichnen. Nun, da diese Länder ihre Maßnahmen wieder schrittweise lockern, bleiben die Infektionsraten niedrig. Noch ist es zu früh, um das Virus für endgültig besiegt zu erklären, aber so weit, so gut. Der Schock in diesen Volkswirtschaften war markant, aber anscheinend nur vorübergehend.

    Die meisten Industrieländer liegen einige Wochen hinter diesen asiatischen Ländern zurück. Sie befinden sich derzeit in einer Phase des wirtschaftlichen Stillstands, dessen Ende nicht verlässlich prognostiziert werden kann. Letztendlich könnte es von den Wissenschaftlern abhängen – d. h. wann ein Impfstoff oder eine ausreichende Anzahl von Tests zur Verfügung steht, um festzustellen, ob große Teile der Bevölkerung bereits mit dem Virus Kontakt hatten und somit ein gewisses Maß an Immunität besteht. Derzeit ist unklar, wann die Krankheit so weit eingedämmt sein wird, das das normale Leben wieder aufgenommen werden kann.

    Brummte die Wirtschaft zu dem Zeitpunkt, als das Virus erstmals auftrat? Wir schätzen das Risiko, dass diese Krise schnell in eine Kreditkrise vergleichbar mit 2008 ausarten wird, geringer ein als damals, da der Bankensektor heute stärker kapitalisiert ist als vor zehn Jahren. Außerdem haben die Privathaushalte, insbesondere in den USA, in der letzten wirtschaftlichen Expansionsphase bei ihren Ausgaben Maß gehalten, sodass sie finanziell relativ gut dastehen. Der Unternehmenssektor erscheint hingegen angesichts einer zunehmenden Verschuldung sowohl bei börsennotierten Unternehmen als auch bei Privatunternehmen in den letzten zehn Jahren generell anfälliger. Der rasche Anstieg der Kreditrisikoaufschläge, insbesondere am Hochzinsmarkt, zeigt, dass sich die Anleger dieser Schwachstellen nur allzu bewusst sind.

    Dies führt uns zu unserer abschließenden Überlegung. Setzen politische Entscheidungsträger und insbesondere Regierungen die richtige Art von Anreizen in einem ausreichenden Maß ein? Wird die Wirtschaft derzeit in einer Art Scheintod gehalten, um die Produktion schnell wieder hochzufahren, sobald die Krankheit eingedämmt ist? Unserer Ansicht nach haben die Regierungen schnell und größtenteils mit den richtigen politischen Maßnahmen reagiert. In vielen europäischen Ländern wurden Unternehmen beispielsweise mit sehr großzügigen Subventionen unterstützt, um Entlassungen zu vermeiden. Kleinen Unternehmen stehen verschiedene Zuschüsse zur Verfügung.

    Aus unserer Sicht ist es entscheidend, dass die staatlichen Unterstützungen die Form von Schenkungen und nicht von Krediten haben, da der Einnahmenverlust nicht nur ein Liquiditäts-, sondern ein Solvenzproblem darstellt.

    Die Zentralbanken haben ebenfalls mit schneller Geschwindigkeit und Tatkraft reagiert. Die Staatsausgaben zur Unterstützung der Wirtschaft werden enorm sein, d. h. die Regierungen werden sich stark verschulden müssen. Die Zentralbanken haben ihre Wertpapierkaufprogramme intensiviert, um diese Entwicklung aufzufangen, wodurch die Kernmärkte für Staatsanleihen entlastet wurden und die Renditen niedrig gehalten wurden. Obwohl sich die spezifischen politischen Maßnahmen von Land zu Land unterscheiden, unterstützen die Zentralbanken auch Segmente der Märkte für Unternehmensanleihen in den USA, Europa und Großbritannien. Derzeit beziehen sich diese Maßnahmen jedoch nur auf hochwertigste Anleihen, weshalb die meisten problematischen Schulden nicht von den unterstützenden Initiativen der Zentralbanken profitieren. Eine sorgfältige Titelauswahl ist daher von entscheidender Bedeutung.

    Welche Art von Rezession preist der Markt ein? Das ist eine Frage, die nie einfach zu beantworten ist. Den Wirtschaftsprognosen zufolge ist im zweiten Quartal generell von einem sehr starken wirtschaftlichen Einbruch auszugehen. Als sicher gilt, dass die Daten, die wir üblicherweise verfolgen, in den kommenden Monaten wahrhaft katastrophal ausfallen werden. Davon könnte sich der Markt aber unbeeindruckt zeigen. Das zweite Quartal wird zweifellos desaströs ausfallen. Wichtig ist, ob eine starke Erholung im dritten oder vierten Quartal gelingt. Wenn ja, wird dies die Voraussetzungen für eine robuste Erholung der Gewinne im Jahr 2021 schaffen.


    Die Aussicht auf eine Erholung hängt einerseits von der Ausbreitung des Virus selbst und andererseits von der Verfügbarkeit medizinischer und wissenschaftlicher Lösungen ab. In der Zwischenzeit werden wir die Beschäftigungslage genau beobachten und zu beurteilen versuchen, ob die politischen Entscheidungsträger genug getan haben, um die sekundären Auswirkungen im Zaum zu halten.



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