Ranbaxy Laboratories
Indiens Generikahersteller hat weltweite Top5 im Visier - Seite 2
Kampf an vielen Fronten
Ferner besteht eine größere Allianz mit GlaxoSmithKline für Wirkstoffentwicklung und produktion. Durchschnittlich 6 % seines Umsatzes lässt Ranbaxy in seine Forschungsabteilung fließen, was international gesehen als medioker zu bezeichnen ist (siehe hierzu z.B. unser BranchenSpecial für PharmaSmall Caps in Japan von 15. März). Ranbaxy hat darüber hinaus Volksseuchen wie Malaria und AIDS den Kampf angesagt. Zu Letzterem besteht zu diesem Zweck eine Verbindung zur Clinton Foundation, deren Ziel es ist, AntiAIDSWirkstoffe auch in Afrika und der Karibik zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können.
Umsatz-Milliarde kein Problem mehr
Keine Frage, dass in diesem Jahr die anvisierte Marke von 1 Mrd. US$ an Umsätzen klar geknackt werden wird. Doch Ranbaxy hat eine weit größere Vision: Bis 2012, also innerhalb von 8 Jahren, sollen sich die Erlöse auf rund 5 Mrd. US$ verfünffachen. Ein anderes Ziel hat ebenfalls mit einer 5 zu tun: Damit wäre Ranbaxy automatisch unter den Top5Generikaherstellern weltweit. Indien insgesamt steht vor einem Exportboom seiner Generikaprodukte, wenn man den Branchenprognosen glauben darf: Innerhalb der nächsten vier Jahre sollen die Generikaexporte auf rund 12 Mrd. US$ zulegen, was Indiens Weltmarktanteil von derzeit 22 % auf dann 33 % bringen dürfte. Derzeit liegt der Weltmarkt für Generikaprodukte bei etwa 30 Mrd. US$.
Mehrere Schritte sind erforderlich, um dieses Langfristziel auch Realität werden zu lassen: In Übersee sollen entsprechende Übernahmen erfolgen (Unternehmen, Infrastruktur oder einzelne Produkte bzw. Marken), stärkere Vertriebstätigkeit in den derzeit attraktivsten Märkten (USA und Europa) und schließlich der Eintritt in neue Märkte mit Ranbaxys „Mehrwertprodukten“. Unter dem Strich sieht sich Ranbaxy in einer Transformation vom Generikahersteller zu einem SpezialpharmaUnternehmen.
Q1 lässt Rekordjahr erwarten
Was kurzfristig passiert, soll nicht verschwiegen werden. So legten die Umsätze im ersten Quartal des laufenden Jahres um 18 % auf 290 Mio. US$ zu. Das operative Ergebnis lag bei 2,7 Mrd. Rupien (ca. 59,9 Mio. US$) etwa 13 % über dem Vergleichswert, während der Nachsteuergewinn noch um 10 % auf 1,91 Mrd. Rupien anwuchs. Auch Indien hat mir einer stärken werdenden Währung zu kämpfen, oder anders ausgedrückt: Der USDollar fällt auch gegenüber der indischen Rupie. Währungsbereinigt wären es 25 % Umsatz und 17 % Nachsteuerwachstum im ersten Quartal gewesen.
Mittlerweile hat Ranbaxy nicht weniger als 83 Zulassungen in den USA erhalten, weitere 38 sind „pending“, warten also auf einen Entscheid. In Europa reichte Ranbaxy derweil weitere 7 Anträge ein. Der heimische indische Markt hingegen ist von starker Konkurrenz mit vergleichsweise niedrigem Wachstums geprägt. 7,5 % betrug das Plus im ersten Quartal bei den Erlösen von Ranbaxy, während der Markt um 7,3 % zulegte.
Fazit
Mit einem geschätzten 2005er KGV von 15 haben die Papiere von Ranbaxy noch Luft nach oben. Die Aktien notieren nach dem IndienCrash vom April weiterhin auf gedrücktem Niveau und laden daher geradezu zu einem langfristig ausgerichteten Einstieg ein. Die in Deutschland gehandelten ADRs sind zwar nicht übermäßig, aber doch ausreichend liquide, so dass die Papiere auch an deutschen Börsen kaufbar sind. Auf Sicht der nächsten Jahre sollte Ranbaxy deutlich höhere Kurse sehen.
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