Oetker-Gruppe erreicht 2019 Umsatzwachstum von 3,7 Prozent / Handlungsspielräume dank frühzeitiger strategischer Weichenstellungen (FOTO)
Bielefeld (ots) - Die Oetker-Gruppe schloss das Geschäftsjahr 2019 trotz eines
herausfordernden Marktumfeldes mit einem positiven Ergebnis ab. Die
Geschäftsbereiche Nahrungsmittel, Bier und alkoholfreie Getränke, Sekt, Wein und
Spirituosen sowie Weitere Interessen erreichten einen konsolidierten Nettoumsatz
von 7.406 Mio. Euro. Damit wuchs die Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 3,7
Prozent. "Unser erfreuliches Umsatzwachstum war sowohl von einem deutlich über
dem Marktniveau liegenden organischen Wachstum in unseren Kerngeschäften geprägt
als auch durch Akquisitionen bedingt", kommentiert Dr. Albert Christmann,
persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG. Wachstumstreiber
waren insbesondere Akquisitionen bei Dr. Oetker sowie das erste gemeinsame
Geschäftsjahr von Henkell und Freixenet, während zugleich die Umsätze von
Getränke Essmann, nach dem Joint Venture mit der Deutschen Getränke Logistik
(DGL), entkonsolidiert wurden. Zugleich scheinen die Planungen für das aktuell
laufende Geschäftsjahr 2020 durch die Corona-Pandemie überholt zu sein. "Zwar
sind auch die Unternehmen der Oetker-Gruppe von den Einschränkungen, teilweise
sogar erheblich, betroffen. Erfreulicherweise werden Umsatzeinbußen in einzelnen
Sparten durch Zugewinne bei anderen zumindest teilweise wieder ausgeglichen. Wir
werden die Krise meistern, sich ergebende unternehmerische Chancen beherzt
ergreifen und letztlich gestärkt daraus hervorgehen", bleibt Christmann für die
Zukunft vorsichtig optimistisch.
DAS GESCHÄFTSJAHR 2019 IM DETAIL:
herausfordernden Marktumfeldes mit einem positiven Ergebnis ab. Die
Geschäftsbereiche Nahrungsmittel, Bier und alkoholfreie Getränke, Sekt, Wein und
Spirituosen sowie Weitere Interessen erreichten einen konsolidierten Nettoumsatz
von 7.406 Mio. Euro. Damit wuchs die Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 3,7
Prozent. "Unser erfreuliches Umsatzwachstum war sowohl von einem deutlich über
dem Marktniveau liegenden organischen Wachstum in unseren Kerngeschäften geprägt
als auch durch Akquisitionen bedingt", kommentiert Dr. Albert Christmann,
persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG. Wachstumstreiber
waren insbesondere Akquisitionen bei Dr. Oetker sowie das erste gemeinsame
Geschäftsjahr von Henkell und Freixenet, während zugleich die Umsätze von
Getränke Essmann, nach dem Joint Venture mit der Deutschen Getränke Logistik
(DGL), entkonsolidiert wurden. Zugleich scheinen die Planungen für das aktuell
laufende Geschäftsjahr 2020 durch die Corona-Pandemie überholt zu sein. "Zwar
sind auch die Unternehmen der Oetker-Gruppe von den Einschränkungen, teilweise
sogar erheblich, betroffen. Erfreulicherweise werden Umsatzeinbußen in einzelnen
Sparten durch Zugewinne bei anderen zumindest teilweise wieder ausgeglichen. Wir
werden die Krise meistern, sich ergebende unternehmerische Chancen beherzt
ergreifen und letztlich gestärkt daraus hervorgehen", bleibt Christmann für die
Zukunft vorsichtig optimistisch.
DAS GESCHÄFTSJAHR 2019 IM DETAIL:
Umsätze der Oetker-Gruppe
Angesichts der schwierigen globalen Rahmenbedingungen hat die Oetker-Gruppe im
Rahmen der Erwartungen das Geschäftsjahr 2019 ordentlich abgeschlossen. Sie
erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 7.406 Mio. Euro und lag damit um 3,7 Prozent
über dem Vorjahreswert (7.140 Mio. Euro). Aus Veränderungen im
Konsolidierungskreis resultierte insgesamt ein Umsatzzuwachs von 101 Mio. Euro.
Dieser ist maßgeblich bedingt durch die ganzjährige Berücksichtigung der im
Vorjahr akquirierten Unternehmen bei Dr. Oetker und Henkell Freixenet sowie
durch weitere Unternehmenserwerbe in 2019. Dem standen Umsatzverluste durch
Entkonsolidierungen, vor allem Getränke Essmann im Geschäftsbereich Bier und
alkoholfreie Getränke, gegenüber. Die Entwicklung der Währungskurse hatte in der
Summe einen positiven Einfluss von 33 Mio. Euro, vor allem infolge der
Aufwertung des US- und des kanadischen Dollars, des britischen Pfunds und des
mexikanischen Pesos, jeweils gegenüber dem Euro. Ohne Berücksichtigung der
Effekte aus Erst- und Entkonsolidierungen lagen die kursbereinigten Umsatzerlöse
um 131 Mio. Euro über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dies entspricht einem
organischen Umsatzwachstum von 1,8 Prozent, das in erster Linie auf die
Entwicklung der Geschäftsbereiche Nahrungsmittel und Weitere Interessen
zurückzuführen ist, die erfreulich stärker zulegen konnten.
In Deutschland wurden 46,3 Prozent oder 3.427 Mio. Euro des Gesamtumsatzes
erwirtschaftet (Vorjahr: 52,6 Prozent oder 3.757 Mio. Euro). Der Auslandsanteil
am Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe ist auf 53,7 Prozent oder 3.979 Mio. Euro
gestiegen (Vorjahr: 47,4 Prozent oder 3.383 Mio. Euro). Vom Auslandsanteil
entfielen auf die EU 32,2 Prozent oder 2.384 Mio. Euro (Vorjahr: 30,4 Prozent
oder 2.169 Mio. Euro) und auf Europa ohne EU 4,0 Prozent oder 299 Mio. Euro
(Vorjahr: 3,9 Prozent oder 276 Mio. Euro). Der Umsatzanteil der restlichen Welt
betrug 17,5 Prozent oder 1.296 Mio. Euro (Vorjahr: 13,1 Prozent oder 938 Mio.
Euro).
Investitionen
Das Investitionsvolumen in der Oetker-Gruppe (ohne Erstkonsolidierungen) in Höhe
von 358 Mio. Euro lag um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (350 Mio.
Euro). Mit 65,6 Prozent (Vorjahr: 61,4 Prozent) war der Investitionsanteil der
Unternehmen in Deutschland weiterhin sehr hoch. Fast die Hälfte der
Investitionen entfiel auf den Geschäftsbereich Nahrungsmittel, wenngleich die
Ausgaben geringer waren als im Jahr zuvor. Der Schwerpunkt der Investitionen im
Bereich Nahrungsmittel lag wiederum im Produktions- und Logistikbereich.
Deutlich angestiegen sind die Investitionen im Geschäftsbereich Weitere
Interessen (+ 48,1 Prozent), die damit ein Ausgabenvolumen von 54 Mio. Euro in
2019 erreichten. Die Investitionssumme erklärt sich maßgeblich durch
Renovierungsarbeiten in den von der Oetker Collection betriebenen Hotels sowie
durch Ausgaben in die digitale Infrastruktur.
Mitarbeiter
Der Personalbestand der Oetker-Gruppe stieg im Berichtsjahr um 10,1 Prozent auf
34.060 Beschäftigte (Vorjahr: 30.937). Im Jahr 2019 waren insgesamt 19.015
Mitarbeiter in Deutschland und 15.046 Mitarbeiter im Ausland für die Gruppe
tätig. Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel erhöhte die Mitarbeiterzahl -
insbesondere aufgrund akquisitionsbedingter Veränderungen - von 17.394 auf
18.743.
Des Weiteren war die Personalentwicklung in der Oetker-Gruppe geprägt von
akquisitionsbedingten Effekten im Bier- und Sektbereich. Infolge des ersten
gemeinsamen Geschäftsjahres von Henkell Freixenet erhöhte sich die
Mitarbeiterzahl in diesem Bereich auf 3.556 Beschäftigte (Vorjahr: 2.701).
Dagegen meldete der Bierbereich einen Rückgang auf 7.094 Beschäftigte (Vorjahr:
7.989), im Wesentlichen bedingt durch die Entkonsolidierung von Getränke Essmann
und die Umgliederung der Durstexpress GmbH, die seit 2019 im Geschäftsbereich
Weitere Interessen geführt wird und unter anderem dort den Anstieg der
Mitarbeiterzahl begründet. Ohne Berücksichtigung der Veränderungen im
Konsolidierungskreis der Oetker-Gruppe stieg die Mitarbeiterzahl um 4,8 Prozent.
Umsätze der einzelnen Geschäftsbereiche
Wachstum im Geschäftsbereich Nahrungsmittel
Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel setzt sich aus den Unternehmensgruppen Dr.
Oetker inklusive der Conditorei Coppenrath & Wiese sowie Martin Braun zusammen.
Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete er insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von
3.862 Mio. Euro und konnte somit im Berichtsjahr um 11,6 Prozent wachsen.
Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte betrug das
Umsatzwachstum 3,5 Prozent. Die Investitionen lagen bei 176 Mio. Euro (Vorjahr:
191 Mio. Euro). Bei der Mitarbeiterzahl verzeichnete der Geschäftsbereich einen
Anstieg um 7,8 Prozent auf 18.743 Beschäftigte, im Wesentlichen bedingt durch
die Akquisitionen bei Dr. Oetker sowie die ganzjährige Berücksichtigung der im
Jahr 2018 erworbenen Unternehmen. Ohne Veränderungen im Konsolidierungskreis
ergab sich ein Anstieg der Personalzahlen um 1,4 Prozent.
Dr. Oetker einschließlich Coppenrath & Wiese erzielte im Jahr 2019 Umsatzerlöse
in Höhe von 3.345 Mio. Euro und konnte somit deutlich um 12,3 Prozent wachsen.
Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte betrug das Wachstum
4,5 Prozent. Beide Unternehmen verzeichneten damit im weiterhin herausfordernden
Wirtschafts- und Marktumfeld insgesamt eine erfreuliche Entwicklung.
Auch im Jahr 2019 wurde das bereinigte Wachstum durch mehrere Akquisitionen
ergänzt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 hat Dr. Oetker die Übernahmen von
Confetti in Finnland und Bagetid in Dänemark vollzogen. Beide Gesellschaften
betreiben eine OnlinePlattform für den Vertrieb diverser Back- und Dekorartikel
namhafter Hersteller an Endkonsumenten. Darüber hinaus verfügt Confetti über
zwei eigene Ladengeschäfte und ist Franchisegeber für fünf weitere Geschäfte.
Mit Übernahme des Alsa-Geschäftes in den Ländern Frankreich, Niederlande,
Belgien und Portugal zum 1. März 2019 sowie in Marokko zum 1. Oktober 2019
konnte Dr. Oetker im französischen Backartikel- und Dessertmarkt den ersten
Platz einnehmen. Im Juli 2019 wurde der Hersteller Mavalério akquiriert, der
Torten- und Dessertdekore für den brasilianischen Markt sowie den
panamerikanischen Exportmarkt anbietet.
Ein wesentlicher Grund für die erfreuliche Entwicklung des Bereiches im
abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Vielzahl relevanter Innovationen in allen
Sortimentsbereichen und in vielen Ländern. So hat Dr. Oetker in der Kategorie
Kuchen und Dessert mit dem "Seelenwärmer" einen cremigen Tassenpudding auf den
deutschen Markt gebracht, der sowohl das Konsumentenbedürfnis nach Convenience
bedient als auch die Nachfrage nach Ein-Personen-Zubereitungen deckt. Auch das
"My Sweet Table"-Kuchenkonfekt konnte sich erfolgreich am Markt etablieren. In
der Kategorie Pizza war "La Mia Grande" 2019 die Top-Innovation von Dr. Oetker
in Deutschland. Ebenso entwickelte sich das Rohteigpizzakonzept "Die
Ofenfrische"/ "Casa di Mama" in vielen Ländern äußerst erfreulich.
Bei der regionalen Betrachtung zeigte sich über alle Regionen eine
Umsatzsteigerung, die jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt war. Erfreulich
ist, dass Dr. Oetker bereinigt vor allem in Deutschland und Osteuropa sowie
bereinigt und akquisitionsgetrieben in Amerika, Asien, Afrika und Australien ein
deutliches Wachstum verzeichnen konnte.
In Deutschland basierte das Umsatzwachstum insbesondere auf der guten
Entwicklung von Backartikeln, Frische- und Pulverdesserts sowie Pizza. Im
Gegensatz dazu blieb das Geschäft bei Müsli, im Bereich Professional und
wetterbedingt bei den Einmachprodukten etwas hinter den Erwartungen zurück.
Durch die Akquisition von Alsa verzeichnete die Region Westeuropa vor allem in
Frankreich, aber auch in Belgien, den Niederlanden und Portugal ein Wachstum.
Darüber hinaus sorgten kleinere Akquisitionen in neue Geschäftsmodelle für
zusätzliche Umsatzbeiträge in Westeuropa. Trotz widriger Rahmenbedingungen in
Großbritannien durch den mehrfach verschobenen Brexit trug Dr. Oetker UK
erfreulich zum Umsatzwachstum bei. Dagegen mussten in Dänemark
handelskonfliktbedingt rückläufige Umsätze in Kauf genommen werden.
Das Umsatzwachstum in der Region Osteuropa wurde unter anderem von der
Entwicklung in Polen getragen, sowohl in Bezug auf die Kategorie Kuchen und
Dessert als auch in der Kategorie Pizza. Daneben konnten Rumänien, Tschechien
und Ungarn ebenfalls organisch wachsen.
Auch die Landesgesellschaften in Mexiko und Brasilien zeigten ein erfreuliches
organisches Wachstum. Zudem profitierte Brasilien von der Akquisition des
Backdekor-Herstellers Mavalério. In der Summe verzeichnete die Region Amerika
einen kräftigen Umsatzsprung gegenüber dem Vorjahr, auch durch die ganzjährige
Berücksichtigung der Umsätze des im Oktober 2018 in den USA übernommenen
Geschäftes von Wilton.
Die Region Asien, Afrika und Australien profitierte insbesondere von dem
organischen Wachstum in Indien, Südafrika und Korea. Hinzu kommen die
Wachstumseffekte aus der im Vorjahr vollzogenen Akquisition von Tag El Melouk in
Ägypten. Dagegen konnte die Distribution neuer Pizzaprodukte in Australien noch
nicht wie geplant aufgebaut werden. So hat Dr. Oetker in Australien die Umsätze
auf dem Niveau des Vorjahres gehalten.
Die Investitionen lagen im Jahr 2019 mit 109 Mio. Euro (96 Mio. Euro im Vorjahr)
auf einem weiterhin hohen Niveau. Damit schafft das Unternehmen die Grundlagen
für zusätzliches Wachstum in den kommenden Jahren und gewährleistet den
aktuellen Stand der Technik sowie hochqualitative Prozesse innerhalb der
gesamten Supply Chain. In diesem Kontext erfolgten beispielsweise an den
Produktionsstandorten in Deutschland, Südafrika und Kanada Großinvestitionen in
neue Produktionslinien oder Lagererweiterungen.
Die Conditorei Coppenrath & Wiese hat im Geschäftsjahr 2019 einen Schwerpunkt
auf die weitere Verbesserung der Produktionsabläufe gelegt. Dies umfasste die
Fortsetzung derjenigen Projekte, die auf schnelleres Rüsten bei
Produktionswechseln, Dosierungsoptimierungen und sogenannte Low-Cost-Automation
abzielen. Am Standort Mettingen wurde im August 2019 die neue
Körnerbrötchen-Linie für Weltmeister- und Dinkelbrötchen in Betrieb genommen, um
die steigende Nachfrage im wachsenden Brötchengeschäft bedienen zu können.
Daneben hat die Conditorei Coppenrath & Wiese mit dem Aufbau weiterer
Produktionslinien für Fertigkuchen begonnen.
Mit Blick auf den Vertrieb spielen die Kundenbeziehungen aus dem
E-Commerce-Bereich zunehmend eine Rolle für das Unternehmen. Bereits im Vorjahr
hatte die Conditorei Coppenrath & Wiese gemeinsam mit Oetker Digital ein
Strategieprojekt zum Thema Digitalisierung angestoßen. Die Ausarbeitung dieser
Strategie wurde im Jahr 2019 abgeschlossen, daraus resultierende Maßnahmen
werden in 2020 umgesetzt. Neben dem Ausbau der Geschäftsbeziehungen im
E-Commerce konnte das Unternehmen auch im klassischen Vertrieb seine
Kundenbeziehungen ausweiten und stärken.
Die Martin Braun-Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 517
Mio. Euro und damit eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent. Wie
geplant konnten alle Regionen der Gruppe zu dem erfreulichen Wachstum beitragen.
Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseinflüsse verblieb immer noch eine
positive organische Umsatzsteigerung. Besonders positiv hervorzuheben sind die
Entwicklungen in den Landesregionen Deutschland sowie West- / Nordeuropa. Trotz
der zunehmend schwierigen Marktbedingungen setzt die Martin Braun-Gruppe ihren
nun über viele Jahre hinweg stattfindenden Wachstumsprozess konsequent fort. Die
Wechselkursentwicklungen, insbesondere in der Türkei, reduzierten zum Teil den
Umsatz der lokal sehr erfolgreichen Geschäftsbereiche. Die Preissituation beim
Rohstoff Butter hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder entspannt. Wie bereits in
der Vergangenheit konnte der Sortimentsbereich mit Tiefkühlbackwaren seinen
Erfolg europaweit ausbauen. Weitere Treiber waren Spezialbrotmischungen, der
Bereich der Biohefe und verschiedene süße Produktinnovationen für kleine sowie
große Bäckereien.
Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke behauptet sich in
angespanntem Marktumfeld
Nach dem Rekordjahr 2018 konnte sich die Radeberger Gruppe im Jahr 2019 in dem
branchenweit angespannten Marktumfeld vergleichsweise gut behaupten. Bei der
Geschäftsentwicklung ist zu beachten, dass die bis zum 1. März 2019
vollkonsolidierten Gesellschaften von Getränke Essmann zu diesem Zeitpunkt in
das mit der Brauerei C. & A. Veltins geschlossene Joint Venture eingebracht
wurden. Das neu gegründete Joint Venture unter dem Namen Deutsche Getränke
Logistik (DGL) bündelt die Kompetenzen der Getränke- und Logistikspezialisten
der beiden Brauereigruppen. Im Fokus steht dabei das kundenorientierte Angebot
ganzheitlicher Lösungen in der Voll- und Leergutlogistik. Mit Wirkung zum 1.
März 2019 wird die Beteiligung nach der At-Equity-Methode bilanziert, so dass
die Umsatzerlöse der Radeberger Gruppe unbereinigt um 20,2 Prozent auf 1.741
Mio. Euro zurückgegangen sind. Nach der Eliminierung von Währungs- und
Konsolidierungskreiseffekten weist die Gruppe einen geringen Umsatzrückgang auf.
Die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich insbesondere aufgrund des
konzerninternen Abgangs von Durstexpress und der Entkonsolidierung von Getränke
Essmann von 7.989 auf 7.094 Mitarbeiter. Bereinigt um Zu- und Abgänge im
Konsolidierungskreis ergab sich ein leichter Anstieg bei den Mitarbeiterzahlen
um 2,0 Prozent im Jahr 2019.
Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Segmente und Marken war im Berichtsjahr
heterogen. Die nationalen Marken im Portfolio der Radeberger Gruppe, also
Radeberger Pilsner, Jever und Schöfferhofer, verzeichneten insgesamt einen
leichten Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz der Hauptmarke
Radeberger Pilsner konnte sich nach dem Rückgang im Vorjahr in 2019 wieder
stabilisieren und lag in etwa auf Vorjahresniveau. Der Absatz von Jever stieg
dank Jever Fun sowie Jever Fun Zitrone um 1,2 Prozent, während bei Schöfferhofer
Weizen die Entwicklung insbesondere durch die Mixgetränke beeinträchtigt war.
Dies resultierte sowohl aus dem im Vergleich zum Vorjahr weniger warmen Frühjahr
als auch aus der zunehmenden Konkurrenz durch Naturradler. Bei den nationalen
Spezialitäten konnten die drei Volumenmarken Clausthaler, Guinness und
Altenmünster zum Teil zulegen. Bei Clausthaler und Altenmünster zeigten sich
hier die positiven Effekte aus den umgesetzten Maßnahmen zur Modernisierung der
Marken.
Die regionalen Premiummarken blieben der Wachstumsmotor im Markenportfolio.
Insbesondere die Marken Ur-Krostitzer und Freiberger sowie die Berliner Marken
konnten mit Wachstumsraten zwischen 2,9 Prozent und 10,1 Prozent die erfreuliche
Absatzentwicklung der letzten Jahre in einem schwierigen Marktumfeld weiter
fortsetzen. Aber auch das Allgäuer Büble Bier ist im Jahr 2019 mit 11,0 Prozent
zum wiederholten Male zweistellig gewachsen. Bei den regionalen Traditionsmarken
stellte sich erwartungsgemäß ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ein.
Im Exportgeschäft konnte eine rückläufige Mengenentwicklung in den USA, Italien
und China nicht vollständig durch das Wachstum in Kanada, Australien und Namibia
kompensiert werden. Insbesondere in Italien blieben die Absätze aufgrund des
schlechten Wetters sowie des zunehmenden Preiskampfes im LEH merklich hinter den
Erwartungen zurück.
Die alkoholfreien Getränke haben die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre
selbst ohne eine Wiederholung des 2018er Jahrhundertsommers auch in 2019
fortgesetzt. Dabei profitierte Selters unter anderem von der Umstellung auf das
neue Glas-Mehrweg-GdB-Gebinde.
Die Distributions- und Handelsaktivitäten der Radeberger Gruppe gewinnen
zunehmend an Bedeutung, was sich nicht zuletzt im steigenden Ergebnisbeitrag wie
auch in den Investitionen in neue Partnerschaften und Unternehmen der
entsprechenden Geschäftsfelder bemerkbar machte.
Im Jahr 2019 lagen die Investitionen der Radeberger Gruppe mit 93 Mio. Euro über
dem Vorjahreswert, unter anderem bedingt durch Investitionen in Leergut,
Lieferrechte, Software sowie diverse technische Anlagen und Maschinen.
Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen: Erfreuliches erstes gesamtes
Geschäftsjahr von Henkell Freixenet
Henkell Freixenet konnte im erstmals vollständig gemeinsamen Gesamtjahr 2019 die
Umsatzerlöse von 816 Mio. Euro auf 1.044 Mio. Euro erhöhen, dies entspricht
einer Steigerung um 27,9 Prozent. Die Umsatzentwicklung wurde annähernd von
allen Regionen sowie dem Bereich Rest of World (RoW)/Global gestützt, der die
Exportumsätze in 150 Ländern zusammenfasst. Bereinigt um Konsolidierungskreis-
und Wechselkurseinflüsse ergab sich, bedingt durch die erheblichen
Integrationsarbeiten, ein leichter Umsatzrückgang. Die Investitionen von Henkell
Freixenet beliefen sich im Jahr 2019 auf 36 Mio. Euro gegenüber 33 Mio. Euro im
Jahr zuvor. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Standortentwicklung von Mionetto
in Italien.
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten hat sich infolge der ganzjährigen
Berücksichtigung von Freixenet deutlich von 2.701 Mitarbeitern auf 3.556 in 2019
erhöht, während bei einem konstanten Konsolidierungskreis die Mitarbeiterzahlen
um 1,1 Prozent gestiegen sind.
Mit einem Umsatz von 297 Mio. Euro erzielte die Region DACH (Deutschland,
Österreich, Schweiz) ein Wachstum von 29,4 Prozent. Viel Freude bereitete die
Entwicklung von Deutschlands führender Premiumsektmarke Fürst von Metternich und
von Wodka Gorbatschow. In Österreich legten Henkell Trocken, Kupferberg,
Mionetto und Freixenet gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Schloss Johannisberg
konnte die Fokussierung auf Schlossweine sehr erfolgreich vorantreiben, Henkell
Freixenet Schweiz lag auf dem guten Niveau des Vorjahres.
Der Umsatz in der Region Westeuropa wuchs von 275 Mio. Euro auf 356 Mio. Euro im
Jahr 2019 (+ 29,7 Prozent). Wichtigste Marken dieser Region waren Freixenet,
Mionetto sowie i heart WINES . In Großbritannien konnte die Marktposition mit
Freixenet und i heart WINES deutlich ausgebaut werden. Die Umsatzsteigerung der
Region ist vor dem Hintergrund der Konsumzurückhaltung aufgrund der
Verunsicherung der Verbraucher sowohl in Spanien (Katalonienkonflikt) als auch
in Großbritannien (Brexit) umso erfreulicher.
Die Region Osteuropa ist geprägt von den starken Landesgesellschaften Bohemia in
Tschechien, Törley in Ungarn und Hubert in der Slowakei, die jeweils über mehr
als 60 Prozent Marktanteil auf dem nationalen Sektmarkt verfügen. Der Umsatz der
Region konnte zusammen mit den Gruppenunternehmen in Polen und der Ukraine fast
gehalten werden (173 Mio. Euro versus 174 Mio. Euro im Vorjahr). Ursächlich für
die Stagnation waren hohe Lagerbestände der Handelspartner aus der
Vorjahressaison sowie die Schließung der Produktion in der Ukraine.
Eine zunehmend wichtige Wachstumsregion ist der amerikanische Kontinent. Mit den
USA als wichtigstem Markt, aber auch einem starken Geschäft in Kanada gewann die
Gruppe durch Freixenet eine starke Marktpräsenz in Süd- und Mittelamerika. Der
Umsatz in der Region Amerika wuchs im Jahr 2019 von 110 Mio. Euro auf 166 Mio.
Euro (+ 50,4 Prozent). Rückgrat der positiven Wachstumsentwicklung war Mionetto
Prosecco.
In der Region RoW / Global vereint die Gruppe das Geschäft mit Importeuren und
Distributoren in Ländern ohne eigene Vertriebsgesellschaft. Auch das
Duty-free-Geschäft zählt zur Region Global. Die weltweit starke Marke Freixenet
hat hier besonderes Gewicht, so dass der Umsatz im Jahr 2019 auf 51 Mio. Euro
sehr erfreulich gesteigert werden konnte (Vorjahr: 38 Mio. Euro).
Die internationalen Kernmarken entwickelten sich überwiegend positiv. Die gute
Entwicklung von Freixenet auf den internationalen Märkten basierte vor allem auf
Cordon Negro Brut, während in Deutschland die Marke von dem besonders
erfolgreichen Carta Nevada Semi Seco geprägt war, der im Jahr 2019 einen
wertigkeitssteigernden Relaunch erfuhr. Ausgesprochen erfolgreich waren zudem
der neue Freixenet Prosecco und Italian Rosé. Insgesamt konnte die Marke im
Vorjahresvergleich leicht zulegen.
Mionetto Prosecco zeigte mit seinen Schwerpunktmärkten Italien, USA,
Deutschland, UK, Frankreich, Kanada und Osteuropa einen deutlich positiven
Trend. Insbesondere in den USA und Osteuropa konnte die Marke hohe zweistellige
Wachstumsraten aufweisen und damit schneller wachsen als der Prosecco-Markt.
Henkell lag in der Summe knapp über dem Vorjahr und konnte sich vor allem in
Österreich, Kanada und Australien erfolgreich entwickeln. Zweistellig zulegen
konnte das Geschäft mit Henkell Piccolo.
i heart WINES wuchs erneut zweistellig. Eine kontinuierliche
Portfolioerweiterung mit den i heart Regionals (zum Beispiel i heart Rioja) oder
neuen Produkten, wie zum Beispiel i heart Gin, ermöglichte eine bessere
Marktabdeckung und unterstützte das Wachstum. Nach erfolgreichen
Markteinführungen außerhalb Großbritanniens hat die Gruppe die internationale
Präsenz weiter ausgebaut. Zu den jüngsten Markteintritten gehören Polen und die
Schweiz.
Mangaroca Batida de Côco konnte die mit dem Relaunch 2017 aufgenommene
Wachstumsdynamik fortsetzen. Das Original Mangaroca Batida de Côco wurde mit
einer klaren Variante Mangaroca Batida com Rum und Mangaroca Batida Passion in
der Ready-to-Drink-Dose ergänzt. Die Marke entwickelte sich durchweg positiv und
konnte bereits das dritte Mal in Folge zweistellig wachsen.
Positive Entwicklungen im Geschäftsbereich Weitere Interessen
Der Geschäftsbereich Weitere Interessen fasst Unternehmen der Oetker-Gruppe
zusammen, die in unterschiedlichen Branchen tätig sind. Hierzu gehören Budenheim
, die Oetker Collection und sonstige Unternehmen, wie die OEDIV Oetker Daten-
und Informationsverarbeitung , Oetker Digital , die Handelsgesellschaft
Sparrenberg , Roland Transport sowie die Atlantic Forfaitierung . Im Hinblick
auf die verschiedenen Märkte haben sich die Firmen dieses Geschäftsbereiches
unterschiedlich entwickelt. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich eine
Umsatzsteigerung um 11,0 Prozent auf 759 Mio. Euro. Das Wachstum ging in erster
Linie zurück auf den Bereich sonstige Unternehmen und entfiel unter anderem auf
Budenheim, OEDIV, den eCommerce-Weinhändler BELVINI und Durstexpress. Letzteres
Unternehmen war im Jahr 2018 dem Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke
zugeordnet. Nach Bereinigung um Kurs- und Konsolidierungskreiseffekte konnten
die Umsatzerlöse im Jahr 2019 um 8,3 Prozent gesteigert werden. Die Ausgaben für
Investitionen betrugen 54 Mio. Euro für das Berichtsjahr gegenüber 36 Mio. Euro
im Jahr zuvor. Der Anstieg der Investitionen war im Wesentlichen auf höhere
Ausgaben bei der OEDIV und den Immobilien zurückzuführen. Die Zahl der
Beschäftigten wuchs von 2.853 auf 4.667 in 2019. Dies entspricht einem Anstieg
um 63,6 Prozent, der maßgeblich auf Durstexpress entfällt. Ohne Veränderungen im
Konsolidierungskreis sind die Personalzahlen um 31,0 Prozent gestiegen,
insbesondere bedingt durch den unterjährigen Personalaufbau bei Durstexpress,
Oetker Digital, der OEDIV und Budenheim.
Budenheim sah sich auch im Jahr 2019 mit wettbewerbsintensiven Marktbedingungen
konfrontiert. Dennoch erzielte die Gruppe eine Umsatzsteigerung gegenüber dem
Vorjahr von 3,7 Prozent auf 325 Mio. Euro. Bereinigt um Wechselkurseinflüsse
erhöhten sich die Umsätze um 1,0 Prozent. Der Umsatz in der umsatzstärksten
Business Unit Food Ingredients stieg im Jahresvergleich deutlich an. Dies ist
das Ergebnis einer intensiven Kundenorientierung sowie einer erfolgreichen
Portfoliooptimierung. Die bereits im Vorjahr stark gestiegenen Rohstoffpreise
konnten durch Anhebung der durchschnittlichen Verkaufspreise weitgehend
kompensiert werden. Wachstumstreiber im Bereich Food Ingredients war der Bereich
"Baking" mit Fokus auf den Märkten in den Regionen Nordamerika, Asien sowie
Mittel- und Südamerika. Auch der Bereich "Dairy & Dairy Substitutes" konnte im
Vergleich zum Vorjahr deutliche Zuwachsraten verzeichnen. Ebenso zeigte sich im
Bereich "Nutrition" eine sehr positive Entwicklung in Asien, Europa und
Nordamerika, die vor allem auf verstärkte Wertschöpfungsaktivitäten in den
Bereichen Nahrungsmittelanreicherung und Nutraceuticals zurückging. Aufgrund des
zunehmenden Wettbewerbs und der angespannten Marktdynamik erlitt der Bereich
"Animal Protein" in Mexiko und Europa starke Rückschläge.
Trotz eines schwierigen Marktumfeldes erreichte der Bereich Performance
Materials insgesamt Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres. Das umsatzstärkste
Cluster Pharmaceutical & Medical Products verzeichnete in 2019 einen leichten
Umsatzrückgang, der im Wesentlichen auf außergewöhnlich hohe
Lagerhaltungseffekte bei den asiatischen Kunden zurückzuführen ist. Im
Geschäftsbereich Material Ingredients erzielte das Cluster Polymers einen
signifikanten Umsatzanteil und transformierte sich erfolgreich in eine Position
als Anbieter nachhaltiger Additivlösungen. Damit konnte es entgegen dem
Branchentrend bei Kunststoffen ein stabiles Geschäft erzielen.
Die Hotels der Oetker Collection konnten im Jahr 2019 die geplanten Umsatzziele
erreichen und beendeten das Jahr mit einer leichten Umsatzsteigerung von 2,0
Prozent auf 170 Mio. Euro. Hierzu beigetragen haben im Wesentlichen das Hotel du
Cap-Eden-Roc dank einer starken Entwicklung der Durchschnittszimmerrate sowie
das Hotel Le Bristol, während das Brenners Park-Hotel & Spa einen leichten
Umsatzrückgang ausweisen musste. Das Hotel Le Bristol profitierte von einer
leicht verbesserten Auslastung und einem guten Umsatzniveau im Bereich Food &
Beverage. Das Brenners Park-Hotel & Spa konnte fehlende Übernachtungen von
Gästen aus der Region Naher Osten nicht kompensieren. Das Château St. Martin in
Südfrankreich hat nach der Komplettrenovierung der Zimmer und des Restaurants im
Vorjahr die Zahl der Übernachtungen in 2019 steigern und damit die Auslastung
verbessern können, dies spiegelte sich in der guten Umsatzentwicklung des Hotels
wider. In der Oetker Hotel Management Company war das Jahr 2019 von der
verlängerten Schließung des Eden Rock St. Barths beeinträchtigt, die nach den
notwendig gewordenen Renovierungsarbeiten infolge des Hurrikans Irma bis
November 2019 andauerte.
Die Umsätze der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung haben sich im
Geschäftsjahr 2019 kräftig erhöht. Außer durch das organische Wachstum war die
Umsatzentwicklung auch durch die ganzjährige Berücksichtigung der Umsatzbeiträge
der Personal Partner Strixner GmbH, die im August 2018 übernommen wurde, positiv
beeinflusst. Wie im Vorjahr trugen die Kernsegmente SAP und Microsoft mit zwei
Dritteln den Großteil zum Umsatz der OEDIV bei. Besonderer Wachstumstreiber war
die erfolgreiche Akquise eines großen Neukunden im Retail-Bereich sowie weiterer
Neukunden, die entsprechend zur Umsatzsteigerung beitrugen. Daneben profitierte
die OEDIV von einer gesteigerten Nachfrage bestehender Kunden nach zusätzlichen,
bisher nicht genutzten Dienstleistungen aus dem OEDIV-Leistungsportfolio sowie
wachstumsbedingten Erweiterungen an bestehenden Infrastrukturen.
Der überwiegende Teil des Umsatzes der OEDIV wird durch deutsche Kunden mit
internationalen Standorten getragen. Auch die beschriebenen Umsatzsteigerungen
wurden durch diese Kundengruppe generiert.
Geschäftsbereich Bank
Die Bankhaus Lampe KG bildet mit ihren Tochtergesellschaften den
Geschäftsbereich Bank und zählt zu den führenden unabhängigen sowie von
persönlich haftenden Gesellschaftern geführten Privatbanken in Deutschland.
Weitere Standorte befinden sich in London, New York und Wien. In der
Geschäftstätigkeit fokussiert sich die Bank auf die Beratung und Betreuung der
drei Zielkundengruppen vermögende Privatkunden, Unternehmen und institutionelle
Kunden. Sie wird mittels der Equity-Methode im Konzernabschluss berücksichtigt.
Für weitergehende Informationen wird auf den separaten Geschäftsbericht und die
dazugehörige Presseinformation der Bank verwiesen.
Am 5. März 2020 unterzeichneten die Gesellschafter der Bankhaus Lampe KG einen
Vertrag zum Verkauf sämtlicher Anteile an die Hauck & Aufhäuser Privatbankiers
AG, Frankfurt. Der Zusammenschluss der beiden Traditionshäuser wird nach
Vorliegen aller Genehmigungen der Aufsichtsbehörden vollzogen.
Finanzkennzahlen Oetker-Gruppe
Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2018 um 189 Mio. Euro
auf 10.010 Mio. Euro. Die Bilanzstruktur zeigte zum Stichtag 31. Dezember 2019
keine wesentlichen Änderungen: Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen
betrug 39,6 Prozent (Vorjahr: 38,9 Prozent), auch innerhalb des Umlaufvermögens
haben sich keine strukturellen Änderungen ergeben. Das immaterielle
Anlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr um 55 Mio. Euro auf 958 Mio. Euro
gestiegen. Die Zugänge betrugen im Jahr 2019 insgesamt 316 Mio. Euro und sind
mit 292 Mio. Euro größtenteils auf die Erstkonsolidierungen in 2019
zurückzuführen. Hiervon entfielen 218 Mio. Euro auf Geschäfts- und Firmenwerte,
die überwiegend im Geschäftsbereich Nahrungsmittel bilanziert sind. Daneben sind
Markenrechte im Wert von 73 Mio. Euro, in erster Linie resultierend aus den
Kaufpreisallokationen für die Akquisitionen von Mavalério und Alsa, zugegangen.
Die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 101 Mio. Euro auf 2.336 Mio. Euro ist
hauptsächlich verursacht durch die bilanzielle Entwicklung bei den Grundstücken
und Gebäuden sowie den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau. Zusätzlich zu
den laufenden Investitionen von 334 Mio. Euro, die das Abschreibungsvolumen im
Berichtsjahr deutlich überstiegen, schlugen sich in dieser Anlagenkategorie
akquisitionsbedingte Zugänge in Höhe von 70 Mio. Euro, vor allem im Bereich
Nahrungsmittel und Immobilien (Weitere Interessen), nieder. Die gesamten Zugänge
bei den Sachanlagen und immateriellen Anlagewerten beliefen sich auf 719 Mio.
Euro (Vorjahr: 1.331 Mio. Euro). Hiervon entfielen 361 Mio. Euro auf
Akquisitionen (Vorjahr: 980 Mio. Euro). Die laufenden Investitionen betrugen 358
Mio. Euro und lagen damit um 8 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres. Regional
betrachtet lag der Fokus erneut auf Investitionen in Inlandsgesellschaften, der
Anteil der Auslandsgesellschaften an den laufenden Investitionen betrug 34,4
Prozent (Vorjahr: 38,6 Prozent). Die Abschreibungen auf das immaterielle
Anlagevermögen und das Sachanlagevermögen betrugen insgesamt 547 Mio. Euro
(Vorjahr: 433 Mio. Euro).
Das Festkapital der Dr. August Oetker KG lag unverändert bei 450 Mio. Euro. Das
Eigenkapital wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 77 Mio. Euro auf 4.104 Mio. Euro.
Bei einem gleichzeitigen Anstieg der Bilanzsumme um 1,9 Prozent belief sich die
Eigenkapitalquote unverändert auf 41,0 Prozent.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020
Die Weltwirtschaft ist seit Beginn des Jahres 2020 als Folge des neuen
Corona-Virus und der zu seiner Eindämmung beschlossenen Maßnahmen sowie der sich
anschließenden weltweiten Rezession deutlich in Mitleidenschaft gezogen.
Aufgrund der zunehmend globalen Ausbreitung des Virus ergeben sich weltweit
negative Auswirkungen auf Produktion und Nachfrage, deren genaue Abschätzung
derzeit nicht möglich ist. Das Corona-Virus ist in allen Ländern, in denen die
Unternehmen der Oetker-Gruppe tätig sind, angekommen. Ausgangsbeschränkungen,
die Schließung beziehungsweise starke Einschränkung des Betriebes von Hotels,
Restaurants und Gaststätten hinterlassen ihre deutlichen Spuren in den Absatz-
und Umsatzberichten einzelner Gruppenunternehmen, die entweder diese Firmen mit
Speisen und Getränken beliefern oder - im Fall der Oetker Collection - selbst
betreiben. Da immer mehr Menschen gezwungen sind, zuhause zu bleiben, ergeben
sich andererseits positive Effekte bei den Gruppenunternehmen, die Produkte für
die häusliche Zubereitung und den häuslichen Verzehr herstellen. Allerdings
dürfte die Corona-Krise insgesamt deutliche Auswirkungen auf das Ergebnis der
Oetker-Gruppe haben, auch wenn alle Unternehmen versuchen, den Erlösausfällen
durch Kostenreduzierungsmaßnahmen entgegen zu wirken. Die Gruppenleitung ist
aber zuversichtlich, dass die Gruppe dank der Bearbeitung vielfältiger
Sortimentsbereiche und Absatzkanäle in der Lage sein wird, die Krise zu meistern
und, auf einem stabilen Fundament aufbauend sowie dank der strategischen
Weichenstellungen vor und in der Krise, den eingeschlagenen Wachstumspfad weiter
zu beschreiten.
Vor dem Ausbruch des Corona-Virus sah die Umsatzplanung ein moderates Wachstum
der Umsatzerlöse vor, das sowohl auf organischem Wachstum als auch auf
akquisitionsbedingten Umsatzzuwächsen beruhte. "Wir sind zuversichtlich, dass
wir in der Oetker-Gruppe auf dem Fundament unserer wertebasierten
Unternehmenskultur mit Solidarität, Zusammenhalt und Teamgeist diese schwierige
Zeit gemeinsam meistern werden, um mit Ergreifen der in den Zeiten des Wandels
sich bietenden Chancen die Weiterentwicklung unseres Unternehmens
voranzutreiben", so Dr. Albert Christmann abschließend.
Anmerkungen:
Die im Konzernlagebericht und Konzernabschluss enthaltenen Prozentzahlen
beziehen sich auf die exakten Beträge, nicht auf die gerundeten Beträge.
Aufgrund von Auf- bzw. Abrundung ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen (EUR,
% usw.) nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren lassen.
Diese Presseinformation sowie den aktuellen Geschäftsbericht können Sie ab dem
16. Juni 2020 im Pressebereich der Oetker-Gruppe abrufen:
http://www.oetker-gruppe.de
Pressekontakt:
Dr. August Oetker KG
Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Jörg Schillinger
Tel.: +49 (0) 521/155-2619
Fax: +49 (0) 521/155-112619
E-Mail: joerg.schillinger@oetker.com
Dr. August Oetker KG
Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit
Thierry Krauser
Tel.: +49 (0) 521/155-2349
Fax: +49 (0) 521/155-112349
E-Mail: thierry.krauser@oetker.com
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/44091/4624917
OTS: OETKER-GRUPPE
Angesichts der schwierigen globalen Rahmenbedingungen hat die Oetker-Gruppe im
Rahmen der Erwartungen das Geschäftsjahr 2019 ordentlich abgeschlossen. Sie
erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 7.406 Mio. Euro und lag damit um 3,7 Prozent
über dem Vorjahreswert (7.140 Mio. Euro). Aus Veränderungen im
Konsolidierungskreis resultierte insgesamt ein Umsatzzuwachs von 101 Mio. Euro.
Dieser ist maßgeblich bedingt durch die ganzjährige Berücksichtigung der im
Vorjahr akquirierten Unternehmen bei Dr. Oetker und Henkell Freixenet sowie
durch weitere Unternehmenserwerbe in 2019. Dem standen Umsatzverluste durch
Entkonsolidierungen, vor allem Getränke Essmann im Geschäftsbereich Bier und
alkoholfreie Getränke, gegenüber. Die Entwicklung der Währungskurse hatte in der
Summe einen positiven Einfluss von 33 Mio. Euro, vor allem infolge der
Aufwertung des US- und des kanadischen Dollars, des britischen Pfunds und des
mexikanischen Pesos, jeweils gegenüber dem Euro. Ohne Berücksichtigung der
Effekte aus Erst- und Entkonsolidierungen lagen die kursbereinigten Umsatzerlöse
um 131 Mio. Euro über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dies entspricht einem
organischen Umsatzwachstum von 1,8 Prozent, das in erster Linie auf die
Entwicklung der Geschäftsbereiche Nahrungsmittel und Weitere Interessen
zurückzuführen ist, die erfreulich stärker zulegen konnten.
In Deutschland wurden 46,3 Prozent oder 3.427 Mio. Euro des Gesamtumsatzes
erwirtschaftet (Vorjahr: 52,6 Prozent oder 3.757 Mio. Euro). Der Auslandsanteil
am Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe ist auf 53,7 Prozent oder 3.979 Mio. Euro
gestiegen (Vorjahr: 47,4 Prozent oder 3.383 Mio. Euro). Vom Auslandsanteil
entfielen auf die EU 32,2 Prozent oder 2.384 Mio. Euro (Vorjahr: 30,4 Prozent
oder 2.169 Mio. Euro) und auf Europa ohne EU 4,0 Prozent oder 299 Mio. Euro
(Vorjahr: 3,9 Prozent oder 276 Mio. Euro). Der Umsatzanteil der restlichen Welt
betrug 17,5 Prozent oder 1.296 Mio. Euro (Vorjahr: 13,1 Prozent oder 938 Mio.
Euro).
Investitionen
Das Investitionsvolumen in der Oetker-Gruppe (ohne Erstkonsolidierungen) in Höhe
von 358 Mio. Euro lag um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (350 Mio.
Euro). Mit 65,6 Prozent (Vorjahr: 61,4 Prozent) war der Investitionsanteil der
Unternehmen in Deutschland weiterhin sehr hoch. Fast die Hälfte der
Investitionen entfiel auf den Geschäftsbereich Nahrungsmittel, wenngleich die
Ausgaben geringer waren als im Jahr zuvor. Der Schwerpunkt der Investitionen im
Bereich Nahrungsmittel lag wiederum im Produktions- und Logistikbereich.
Deutlich angestiegen sind die Investitionen im Geschäftsbereich Weitere
Interessen (+ 48,1 Prozent), die damit ein Ausgabenvolumen von 54 Mio. Euro in
2019 erreichten. Die Investitionssumme erklärt sich maßgeblich durch
Renovierungsarbeiten in den von der Oetker Collection betriebenen Hotels sowie
durch Ausgaben in die digitale Infrastruktur.
Mitarbeiter
Der Personalbestand der Oetker-Gruppe stieg im Berichtsjahr um 10,1 Prozent auf
34.060 Beschäftigte (Vorjahr: 30.937). Im Jahr 2019 waren insgesamt 19.015
Mitarbeiter in Deutschland und 15.046 Mitarbeiter im Ausland für die Gruppe
tätig. Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel erhöhte die Mitarbeiterzahl -
insbesondere aufgrund akquisitionsbedingter Veränderungen - von 17.394 auf
18.743.
Des Weiteren war die Personalentwicklung in der Oetker-Gruppe geprägt von
akquisitionsbedingten Effekten im Bier- und Sektbereich. Infolge des ersten
gemeinsamen Geschäftsjahres von Henkell Freixenet erhöhte sich die
Mitarbeiterzahl in diesem Bereich auf 3.556 Beschäftigte (Vorjahr: 2.701).
Dagegen meldete der Bierbereich einen Rückgang auf 7.094 Beschäftigte (Vorjahr:
7.989), im Wesentlichen bedingt durch die Entkonsolidierung von Getränke Essmann
und die Umgliederung der Durstexpress GmbH, die seit 2019 im Geschäftsbereich
Weitere Interessen geführt wird und unter anderem dort den Anstieg der
Mitarbeiterzahl begründet. Ohne Berücksichtigung der Veränderungen im
Konsolidierungskreis der Oetker-Gruppe stieg die Mitarbeiterzahl um 4,8 Prozent.
Umsätze der einzelnen Geschäftsbereiche
Wachstum im Geschäftsbereich Nahrungsmittel
Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel setzt sich aus den Unternehmensgruppen Dr.
Oetker inklusive der Conditorei Coppenrath & Wiese sowie Martin Braun zusammen.
Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete er insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von
3.862 Mio. Euro und konnte somit im Berichtsjahr um 11,6 Prozent wachsen.
Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte betrug das
Umsatzwachstum 3,5 Prozent. Die Investitionen lagen bei 176 Mio. Euro (Vorjahr:
191 Mio. Euro). Bei der Mitarbeiterzahl verzeichnete der Geschäftsbereich einen
Anstieg um 7,8 Prozent auf 18.743 Beschäftigte, im Wesentlichen bedingt durch
die Akquisitionen bei Dr. Oetker sowie die ganzjährige Berücksichtigung der im
Jahr 2018 erworbenen Unternehmen. Ohne Veränderungen im Konsolidierungskreis
ergab sich ein Anstieg der Personalzahlen um 1,4 Prozent.
Dr. Oetker einschließlich Coppenrath & Wiese erzielte im Jahr 2019 Umsatzerlöse
in Höhe von 3.345 Mio. Euro und konnte somit deutlich um 12,3 Prozent wachsen.
Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte betrug das Wachstum
4,5 Prozent. Beide Unternehmen verzeichneten damit im weiterhin herausfordernden
Wirtschafts- und Marktumfeld insgesamt eine erfreuliche Entwicklung.
Auch im Jahr 2019 wurde das bereinigte Wachstum durch mehrere Akquisitionen
ergänzt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 hat Dr. Oetker die Übernahmen von
Confetti in Finnland und Bagetid in Dänemark vollzogen. Beide Gesellschaften
betreiben eine OnlinePlattform für den Vertrieb diverser Back- und Dekorartikel
namhafter Hersteller an Endkonsumenten. Darüber hinaus verfügt Confetti über
zwei eigene Ladengeschäfte und ist Franchisegeber für fünf weitere Geschäfte.
Mit Übernahme des Alsa-Geschäftes in den Ländern Frankreich, Niederlande,
Belgien und Portugal zum 1. März 2019 sowie in Marokko zum 1. Oktober 2019
konnte Dr. Oetker im französischen Backartikel- und Dessertmarkt den ersten
Platz einnehmen. Im Juli 2019 wurde der Hersteller Mavalério akquiriert, der
Torten- und Dessertdekore für den brasilianischen Markt sowie den
panamerikanischen Exportmarkt anbietet.
Ein wesentlicher Grund für die erfreuliche Entwicklung des Bereiches im
abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Vielzahl relevanter Innovationen in allen
Sortimentsbereichen und in vielen Ländern. So hat Dr. Oetker in der Kategorie
Kuchen und Dessert mit dem "Seelenwärmer" einen cremigen Tassenpudding auf den
deutschen Markt gebracht, der sowohl das Konsumentenbedürfnis nach Convenience
bedient als auch die Nachfrage nach Ein-Personen-Zubereitungen deckt. Auch das
"My Sweet Table"-Kuchenkonfekt konnte sich erfolgreich am Markt etablieren. In
der Kategorie Pizza war "La Mia Grande" 2019 die Top-Innovation von Dr. Oetker
in Deutschland. Ebenso entwickelte sich das Rohteigpizzakonzept "Die
Ofenfrische"/ "Casa di Mama" in vielen Ländern äußerst erfreulich.
Bei der regionalen Betrachtung zeigte sich über alle Regionen eine
Umsatzsteigerung, die jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt war. Erfreulich
ist, dass Dr. Oetker bereinigt vor allem in Deutschland und Osteuropa sowie
bereinigt und akquisitionsgetrieben in Amerika, Asien, Afrika und Australien ein
deutliches Wachstum verzeichnen konnte.
In Deutschland basierte das Umsatzwachstum insbesondere auf der guten
Entwicklung von Backartikeln, Frische- und Pulverdesserts sowie Pizza. Im
Gegensatz dazu blieb das Geschäft bei Müsli, im Bereich Professional und
wetterbedingt bei den Einmachprodukten etwas hinter den Erwartungen zurück.
Durch die Akquisition von Alsa verzeichnete die Region Westeuropa vor allem in
Frankreich, aber auch in Belgien, den Niederlanden und Portugal ein Wachstum.
Darüber hinaus sorgten kleinere Akquisitionen in neue Geschäftsmodelle für
zusätzliche Umsatzbeiträge in Westeuropa. Trotz widriger Rahmenbedingungen in
Großbritannien durch den mehrfach verschobenen Brexit trug Dr. Oetker UK
erfreulich zum Umsatzwachstum bei. Dagegen mussten in Dänemark
handelskonfliktbedingt rückläufige Umsätze in Kauf genommen werden.
Das Umsatzwachstum in der Region Osteuropa wurde unter anderem von der
Entwicklung in Polen getragen, sowohl in Bezug auf die Kategorie Kuchen und
Dessert als auch in der Kategorie Pizza. Daneben konnten Rumänien, Tschechien
und Ungarn ebenfalls organisch wachsen.
Auch die Landesgesellschaften in Mexiko und Brasilien zeigten ein erfreuliches
organisches Wachstum. Zudem profitierte Brasilien von der Akquisition des
Backdekor-Herstellers Mavalério. In der Summe verzeichnete die Region Amerika
einen kräftigen Umsatzsprung gegenüber dem Vorjahr, auch durch die ganzjährige
Berücksichtigung der Umsätze des im Oktober 2018 in den USA übernommenen
Geschäftes von Wilton.
Die Region Asien, Afrika und Australien profitierte insbesondere von dem
organischen Wachstum in Indien, Südafrika und Korea. Hinzu kommen die
Wachstumseffekte aus der im Vorjahr vollzogenen Akquisition von Tag El Melouk in
Ägypten. Dagegen konnte die Distribution neuer Pizzaprodukte in Australien noch
nicht wie geplant aufgebaut werden. So hat Dr. Oetker in Australien die Umsätze
auf dem Niveau des Vorjahres gehalten.
Die Investitionen lagen im Jahr 2019 mit 109 Mio. Euro (96 Mio. Euro im Vorjahr)
auf einem weiterhin hohen Niveau. Damit schafft das Unternehmen die Grundlagen
für zusätzliches Wachstum in den kommenden Jahren und gewährleistet den
aktuellen Stand der Technik sowie hochqualitative Prozesse innerhalb der
gesamten Supply Chain. In diesem Kontext erfolgten beispielsweise an den
Produktionsstandorten in Deutschland, Südafrika und Kanada Großinvestitionen in
neue Produktionslinien oder Lagererweiterungen.
Die Conditorei Coppenrath & Wiese hat im Geschäftsjahr 2019 einen Schwerpunkt
auf die weitere Verbesserung der Produktionsabläufe gelegt. Dies umfasste die
Fortsetzung derjenigen Projekte, die auf schnelleres Rüsten bei
Produktionswechseln, Dosierungsoptimierungen und sogenannte Low-Cost-Automation
abzielen. Am Standort Mettingen wurde im August 2019 die neue
Körnerbrötchen-Linie für Weltmeister- und Dinkelbrötchen in Betrieb genommen, um
die steigende Nachfrage im wachsenden Brötchengeschäft bedienen zu können.
Daneben hat die Conditorei Coppenrath & Wiese mit dem Aufbau weiterer
Produktionslinien für Fertigkuchen begonnen.
Mit Blick auf den Vertrieb spielen die Kundenbeziehungen aus dem
E-Commerce-Bereich zunehmend eine Rolle für das Unternehmen. Bereits im Vorjahr
hatte die Conditorei Coppenrath & Wiese gemeinsam mit Oetker Digital ein
Strategieprojekt zum Thema Digitalisierung angestoßen. Die Ausarbeitung dieser
Strategie wurde im Jahr 2019 abgeschlossen, daraus resultierende Maßnahmen
werden in 2020 umgesetzt. Neben dem Ausbau der Geschäftsbeziehungen im
E-Commerce konnte das Unternehmen auch im klassischen Vertrieb seine
Kundenbeziehungen ausweiten und stärken.
Die Martin Braun-Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 517
Mio. Euro und damit eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent. Wie
geplant konnten alle Regionen der Gruppe zu dem erfreulichen Wachstum beitragen.
Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseinflüsse verblieb immer noch eine
positive organische Umsatzsteigerung. Besonders positiv hervorzuheben sind die
Entwicklungen in den Landesregionen Deutschland sowie West- / Nordeuropa. Trotz
der zunehmend schwierigen Marktbedingungen setzt die Martin Braun-Gruppe ihren
nun über viele Jahre hinweg stattfindenden Wachstumsprozess konsequent fort. Die
Wechselkursentwicklungen, insbesondere in der Türkei, reduzierten zum Teil den
Umsatz der lokal sehr erfolgreichen Geschäftsbereiche. Die Preissituation beim
Rohstoff Butter hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder entspannt. Wie bereits in
der Vergangenheit konnte der Sortimentsbereich mit Tiefkühlbackwaren seinen
Erfolg europaweit ausbauen. Weitere Treiber waren Spezialbrotmischungen, der
Bereich der Biohefe und verschiedene süße Produktinnovationen für kleine sowie
große Bäckereien.
Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke behauptet sich in
angespanntem Marktumfeld
Nach dem Rekordjahr 2018 konnte sich die Radeberger Gruppe im Jahr 2019 in dem
branchenweit angespannten Marktumfeld vergleichsweise gut behaupten. Bei der
Geschäftsentwicklung ist zu beachten, dass die bis zum 1. März 2019
vollkonsolidierten Gesellschaften von Getränke Essmann zu diesem Zeitpunkt in
das mit der Brauerei C. & A. Veltins geschlossene Joint Venture eingebracht
wurden. Das neu gegründete Joint Venture unter dem Namen Deutsche Getränke
Logistik (DGL) bündelt die Kompetenzen der Getränke- und Logistikspezialisten
der beiden Brauereigruppen. Im Fokus steht dabei das kundenorientierte Angebot
ganzheitlicher Lösungen in der Voll- und Leergutlogistik. Mit Wirkung zum 1.
März 2019 wird die Beteiligung nach der At-Equity-Methode bilanziert, so dass
die Umsatzerlöse der Radeberger Gruppe unbereinigt um 20,2 Prozent auf 1.741
Mio. Euro zurückgegangen sind. Nach der Eliminierung von Währungs- und
Konsolidierungskreiseffekten weist die Gruppe einen geringen Umsatzrückgang auf.
Die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich insbesondere aufgrund des
konzerninternen Abgangs von Durstexpress und der Entkonsolidierung von Getränke
Essmann von 7.989 auf 7.094 Mitarbeiter. Bereinigt um Zu- und Abgänge im
Konsolidierungskreis ergab sich ein leichter Anstieg bei den Mitarbeiterzahlen
um 2,0 Prozent im Jahr 2019.
Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Segmente und Marken war im Berichtsjahr
heterogen. Die nationalen Marken im Portfolio der Radeberger Gruppe, also
Radeberger Pilsner, Jever und Schöfferhofer, verzeichneten insgesamt einen
leichten Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz der Hauptmarke
Radeberger Pilsner konnte sich nach dem Rückgang im Vorjahr in 2019 wieder
stabilisieren und lag in etwa auf Vorjahresniveau. Der Absatz von Jever stieg
dank Jever Fun sowie Jever Fun Zitrone um 1,2 Prozent, während bei Schöfferhofer
Weizen die Entwicklung insbesondere durch die Mixgetränke beeinträchtigt war.
Dies resultierte sowohl aus dem im Vergleich zum Vorjahr weniger warmen Frühjahr
als auch aus der zunehmenden Konkurrenz durch Naturradler. Bei den nationalen
Spezialitäten konnten die drei Volumenmarken Clausthaler, Guinness und
Altenmünster zum Teil zulegen. Bei Clausthaler und Altenmünster zeigten sich
hier die positiven Effekte aus den umgesetzten Maßnahmen zur Modernisierung der
Marken.
Die regionalen Premiummarken blieben der Wachstumsmotor im Markenportfolio.
Insbesondere die Marken Ur-Krostitzer und Freiberger sowie die Berliner Marken
konnten mit Wachstumsraten zwischen 2,9 Prozent und 10,1 Prozent die erfreuliche
Absatzentwicklung der letzten Jahre in einem schwierigen Marktumfeld weiter
fortsetzen. Aber auch das Allgäuer Büble Bier ist im Jahr 2019 mit 11,0 Prozent
zum wiederholten Male zweistellig gewachsen. Bei den regionalen Traditionsmarken
stellte sich erwartungsgemäß ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ein.
Im Exportgeschäft konnte eine rückläufige Mengenentwicklung in den USA, Italien
und China nicht vollständig durch das Wachstum in Kanada, Australien und Namibia
kompensiert werden. Insbesondere in Italien blieben die Absätze aufgrund des
schlechten Wetters sowie des zunehmenden Preiskampfes im LEH merklich hinter den
Erwartungen zurück.
Die alkoholfreien Getränke haben die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre
selbst ohne eine Wiederholung des 2018er Jahrhundertsommers auch in 2019
fortgesetzt. Dabei profitierte Selters unter anderem von der Umstellung auf das
neue Glas-Mehrweg-GdB-Gebinde.
Die Distributions- und Handelsaktivitäten der Radeberger Gruppe gewinnen
zunehmend an Bedeutung, was sich nicht zuletzt im steigenden Ergebnisbeitrag wie
auch in den Investitionen in neue Partnerschaften und Unternehmen der
entsprechenden Geschäftsfelder bemerkbar machte.
Im Jahr 2019 lagen die Investitionen der Radeberger Gruppe mit 93 Mio. Euro über
dem Vorjahreswert, unter anderem bedingt durch Investitionen in Leergut,
Lieferrechte, Software sowie diverse technische Anlagen und Maschinen.
Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen: Erfreuliches erstes gesamtes
Geschäftsjahr von Henkell Freixenet
Henkell Freixenet konnte im erstmals vollständig gemeinsamen Gesamtjahr 2019 die
Umsatzerlöse von 816 Mio. Euro auf 1.044 Mio. Euro erhöhen, dies entspricht
einer Steigerung um 27,9 Prozent. Die Umsatzentwicklung wurde annähernd von
allen Regionen sowie dem Bereich Rest of World (RoW)/Global gestützt, der die
Exportumsätze in 150 Ländern zusammenfasst. Bereinigt um Konsolidierungskreis-
und Wechselkurseinflüsse ergab sich, bedingt durch die erheblichen
Integrationsarbeiten, ein leichter Umsatzrückgang. Die Investitionen von Henkell
Freixenet beliefen sich im Jahr 2019 auf 36 Mio. Euro gegenüber 33 Mio. Euro im
Jahr zuvor. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Standortentwicklung von Mionetto
in Italien.
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten hat sich infolge der ganzjährigen
Berücksichtigung von Freixenet deutlich von 2.701 Mitarbeitern auf 3.556 in 2019
erhöht, während bei einem konstanten Konsolidierungskreis die Mitarbeiterzahlen
um 1,1 Prozent gestiegen sind.
Mit einem Umsatz von 297 Mio. Euro erzielte die Region DACH (Deutschland,
Österreich, Schweiz) ein Wachstum von 29,4 Prozent. Viel Freude bereitete die
Entwicklung von Deutschlands führender Premiumsektmarke Fürst von Metternich und
von Wodka Gorbatschow. In Österreich legten Henkell Trocken, Kupferberg,
Mionetto und Freixenet gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Schloss Johannisberg
konnte die Fokussierung auf Schlossweine sehr erfolgreich vorantreiben, Henkell
Freixenet Schweiz lag auf dem guten Niveau des Vorjahres.
Der Umsatz in der Region Westeuropa wuchs von 275 Mio. Euro auf 356 Mio. Euro im
Jahr 2019 (+ 29,7 Prozent). Wichtigste Marken dieser Region waren Freixenet,
Mionetto sowie i heart WINES . In Großbritannien konnte die Marktposition mit
Freixenet und i heart WINES deutlich ausgebaut werden. Die Umsatzsteigerung der
Region ist vor dem Hintergrund der Konsumzurückhaltung aufgrund der
Verunsicherung der Verbraucher sowohl in Spanien (Katalonienkonflikt) als auch
in Großbritannien (Brexit) umso erfreulicher.
Die Region Osteuropa ist geprägt von den starken Landesgesellschaften Bohemia in
Tschechien, Törley in Ungarn und Hubert in der Slowakei, die jeweils über mehr
als 60 Prozent Marktanteil auf dem nationalen Sektmarkt verfügen. Der Umsatz der
Region konnte zusammen mit den Gruppenunternehmen in Polen und der Ukraine fast
gehalten werden (173 Mio. Euro versus 174 Mio. Euro im Vorjahr). Ursächlich für
die Stagnation waren hohe Lagerbestände der Handelspartner aus der
Vorjahressaison sowie die Schließung der Produktion in der Ukraine.
Eine zunehmend wichtige Wachstumsregion ist der amerikanische Kontinent. Mit den
USA als wichtigstem Markt, aber auch einem starken Geschäft in Kanada gewann die
Gruppe durch Freixenet eine starke Marktpräsenz in Süd- und Mittelamerika. Der
Umsatz in der Region Amerika wuchs im Jahr 2019 von 110 Mio. Euro auf 166 Mio.
Euro (+ 50,4 Prozent). Rückgrat der positiven Wachstumsentwicklung war Mionetto
Prosecco.
In der Region RoW / Global vereint die Gruppe das Geschäft mit Importeuren und
Distributoren in Ländern ohne eigene Vertriebsgesellschaft. Auch das
Duty-free-Geschäft zählt zur Region Global. Die weltweit starke Marke Freixenet
hat hier besonderes Gewicht, so dass der Umsatz im Jahr 2019 auf 51 Mio. Euro
sehr erfreulich gesteigert werden konnte (Vorjahr: 38 Mio. Euro).
Die internationalen Kernmarken entwickelten sich überwiegend positiv. Die gute
Entwicklung von Freixenet auf den internationalen Märkten basierte vor allem auf
Cordon Negro Brut, während in Deutschland die Marke von dem besonders
erfolgreichen Carta Nevada Semi Seco geprägt war, der im Jahr 2019 einen
wertigkeitssteigernden Relaunch erfuhr. Ausgesprochen erfolgreich waren zudem
der neue Freixenet Prosecco und Italian Rosé. Insgesamt konnte die Marke im
Vorjahresvergleich leicht zulegen.
Mionetto Prosecco zeigte mit seinen Schwerpunktmärkten Italien, USA,
Deutschland, UK, Frankreich, Kanada und Osteuropa einen deutlich positiven
Trend. Insbesondere in den USA und Osteuropa konnte die Marke hohe zweistellige
Wachstumsraten aufweisen und damit schneller wachsen als der Prosecco-Markt.
Henkell lag in der Summe knapp über dem Vorjahr und konnte sich vor allem in
Österreich, Kanada und Australien erfolgreich entwickeln. Zweistellig zulegen
konnte das Geschäft mit Henkell Piccolo.
i heart WINES wuchs erneut zweistellig. Eine kontinuierliche
Portfolioerweiterung mit den i heart Regionals (zum Beispiel i heart Rioja) oder
neuen Produkten, wie zum Beispiel i heart Gin, ermöglichte eine bessere
Marktabdeckung und unterstützte das Wachstum. Nach erfolgreichen
Markteinführungen außerhalb Großbritanniens hat die Gruppe die internationale
Präsenz weiter ausgebaut. Zu den jüngsten Markteintritten gehören Polen und die
Schweiz.
Mangaroca Batida de Côco konnte die mit dem Relaunch 2017 aufgenommene
Wachstumsdynamik fortsetzen. Das Original Mangaroca Batida de Côco wurde mit
einer klaren Variante Mangaroca Batida com Rum und Mangaroca Batida Passion in
der Ready-to-Drink-Dose ergänzt. Die Marke entwickelte sich durchweg positiv und
konnte bereits das dritte Mal in Folge zweistellig wachsen.
Positive Entwicklungen im Geschäftsbereich Weitere Interessen
Der Geschäftsbereich Weitere Interessen fasst Unternehmen der Oetker-Gruppe
zusammen, die in unterschiedlichen Branchen tätig sind. Hierzu gehören Budenheim
, die Oetker Collection und sonstige Unternehmen, wie die OEDIV Oetker Daten-
und Informationsverarbeitung , Oetker Digital , die Handelsgesellschaft
Sparrenberg , Roland Transport sowie die Atlantic Forfaitierung . Im Hinblick
auf die verschiedenen Märkte haben sich die Firmen dieses Geschäftsbereiches
unterschiedlich entwickelt. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich eine
Umsatzsteigerung um 11,0 Prozent auf 759 Mio. Euro. Das Wachstum ging in erster
Linie zurück auf den Bereich sonstige Unternehmen und entfiel unter anderem auf
Budenheim, OEDIV, den eCommerce-Weinhändler BELVINI und Durstexpress. Letzteres
Unternehmen war im Jahr 2018 dem Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke
zugeordnet. Nach Bereinigung um Kurs- und Konsolidierungskreiseffekte konnten
die Umsatzerlöse im Jahr 2019 um 8,3 Prozent gesteigert werden. Die Ausgaben für
Investitionen betrugen 54 Mio. Euro für das Berichtsjahr gegenüber 36 Mio. Euro
im Jahr zuvor. Der Anstieg der Investitionen war im Wesentlichen auf höhere
Ausgaben bei der OEDIV und den Immobilien zurückzuführen. Die Zahl der
Beschäftigten wuchs von 2.853 auf 4.667 in 2019. Dies entspricht einem Anstieg
um 63,6 Prozent, der maßgeblich auf Durstexpress entfällt. Ohne Veränderungen im
Konsolidierungskreis sind die Personalzahlen um 31,0 Prozent gestiegen,
insbesondere bedingt durch den unterjährigen Personalaufbau bei Durstexpress,
Oetker Digital, der OEDIV und Budenheim.
Budenheim sah sich auch im Jahr 2019 mit wettbewerbsintensiven Marktbedingungen
konfrontiert. Dennoch erzielte die Gruppe eine Umsatzsteigerung gegenüber dem
Vorjahr von 3,7 Prozent auf 325 Mio. Euro. Bereinigt um Wechselkurseinflüsse
erhöhten sich die Umsätze um 1,0 Prozent. Der Umsatz in der umsatzstärksten
Business Unit Food Ingredients stieg im Jahresvergleich deutlich an. Dies ist
das Ergebnis einer intensiven Kundenorientierung sowie einer erfolgreichen
Portfoliooptimierung. Die bereits im Vorjahr stark gestiegenen Rohstoffpreise
konnten durch Anhebung der durchschnittlichen Verkaufspreise weitgehend
kompensiert werden. Wachstumstreiber im Bereich Food Ingredients war der Bereich
"Baking" mit Fokus auf den Märkten in den Regionen Nordamerika, Asien sowie
Mittel- und Südamerika. Auch der Bereich "Dairy & Dairy Substitutes" konnte im
Vergleich zum Vorjahr deutliche Zuwachsraten verzeichnen. Ebenso zeigte sich im
Bereich "Nutrition" eine sehr positive Entwicklung in Asien, Europa und
Nordamerika, die vor allem auf verstärkte Wertschöpfungsaktivitäten in den
Bereichen Nahrungsmittelanreicherung und Nutraceuticals zurückging. Aufgrund des
zunehmenden Wettbewerbs und der angespannten Marktdynamik erlitt der Bereich
"Animal Protein" in Mexiko und Europa starke Rückschläge.
Trotz eines schwierigen Marktumfeldes erreichte der Bereich Performance
Materials insgesamt Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres. Das umsatzstärkste
Cluster Pharmaceutical & Medical Products verzeichnete in 2019 einen leichten
Umsatzrückgang, der im Wesentlichen auf außergewöhnlich hohe
Lagerhaltungseffekte bei den asiatischen Kunden zurückzuführen ist. Im
Geschäftsbereich Material Ingredients erzielte das Cluster Polymers einen
signifikanten Umsatzanteil und transformierte sich erfolgreich in eine Position
als Anbieter nachhaltiger Additivlösungen. Damit konnte es entgegen dem
Branchentrend bei Kunststoffen ein stabiles Geschäft erzielen.
Die Hotels der Oetker Collection konnten im Jahr 2019 die geplanten Umsatzziele
erreichen und beendeten das Jahr mit einer leichten Umsatzsteigerung von 2,0
Prozent auf 170 Mio. Euro. Hierzu beigetragen haben im Wesentlichen das Hotel du
Cap-Eden-Roc dank einer starken Entwicklung der Durchschnittszimmerrate sowie
das Hotel Le Bristol, während das Brenners Park-Hotel & Spa einen leichten
Umsatzrückgang ausweisen musste. Das Hotel Le Bristol profitierte von einer
leicht verbesserten Auslastung und einem guten Umsatzniveau im Bereich Food &
Beverage. Das Brenners Park-Hotel & Spa konnte fehlende Übernachtungen von
Gästen aus der Region Naher Osten nicht kompensieren. Das Château St. Martin in
Südfrankreich hat nach der Komplettrenovierung der Zimmer und des Restaurants im
Vorjahr die Zahl der Übernachtungen in 2019 steigern und damit die Auslastung
verbessern können, dies spiegelte sich in der guten Umsatzentwicklung des Hotels
wider. In der Oetker Hotel Management Company war das Jahr 2019 von der
verlängerten Schließung des Eden Rock St. Barths beeinträchtigt, die nach den
notwendig gewordenen Renovierungsarbeiten infolge des Hurrikans Irma bis
November 2019 andauerte.
Die Umsätze der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung haben sich im
Geschäftsjahr 2019 kräftig erhöht. Außer durch das organische Wachstum war die
Umsatzentwicklung auch durch die ganzjährige Berücksichtigung der Umsatzbeiträge
der Personal Partner Strixner GmbH, die im August 2018 übernommen wurde, positiv
beeinflusst. Wie im Vorjahr trugen die Kernsegmente SAP und Microsoft mit zwei
Dritteln den Großteil zum Umsatz der OEDIV bei. Besonderer Wachstumstreiber war
die erfolgreiche Akquise eines großen Neukunden im Retail-Bereich sowie weiterer
Neukunden, die entsprechend zur Umsatzsteigerung beitrugen. Daneben profitierte
die OEDIV von einer gesteigerten Nachfrage bestehender Kunden nach zusätzlichen,
bisher nicht genutzten Dienstleistungen aus dem OEDIV-Leistungsportfolio sowie
wachstumsbedingten Erweiterungen an bestehenden Infrastrukturen.
Der überwiegende Teil des Umsatzes der OEDIV wird durch deutsche Kunden mit
internationalen Standorten getragen. Auch die beschriebenen Umsatzsteigerungen
wurden durch diese Kundengruppe generiert.
Geschäftsbereich Bank
Die Bankhaus Lampe KG bildet mit ihren Tochtergesellschaften den
Geschäftsbereich Bank und zählt zu den führenden unabhängigen sowie von
persönlich haftenden Gesellschaftern geführten Privatbanken in Deutschland.
Weitere Standorte befinden sich in London, New York und Wien. In der
Geschäftstätigkeit fokussiert sich die Bank auf die Beratung und Betreuung der
drei Zielkundengruppen vermögende Privatkunden, Unternehmen und institutionelle
Kunden. Sie wird mittels der Equity-Methode im Konzernabschluss berücksichtigt.
Für weitergehende Informationen wird auf den separaten Geschäftsbericht und die
dazugehörige Presseinformation der Bank verwiesen.
Am 5. März 2020 unterzeichneten die Gesellschafter der Bankhaus Lampe KG einen
Vertrag zum Verkauf sämtlicher Anteile an die Hauck & Aufhäuser Privatbankiers
AG, Frankfurt. Der Zusammenschluss der beiden Traditionshäuser wird nach
Vorliegen aller Genehmigungen der Aufsichtsbehörden vollzogen.
Finanzkennzahlen Oetker-Gruppe
Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2018 um 189 Mio. Euro
auf 10.010 Mio. Euro. Die Bilanzstruktur zeigte zum Stichtag 31. Dezember 2019
keine wesentlichen Änderungen: Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen
betrug 39,6 Prozent (Vorjahr: 38,9 Prozent), auch innerhalb des Umlaufvermögens
haben sich keine strukturellen Änderungen ergeben. Das immaterielle
Anlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr um 55 Mio. Euro auf 958 Mio. Euro
gestiegen. Die Zugänge betrugen im Jahr 2019 insgesamt 316 Mio. Euro und sind
mit 292 Mio. Euro größtenteils auf die Erstkonsolidierungen in 2019
zurückzuführen. Hiervon entfielen 218 Mio. Euro auf Geschäfts- und Firmenwerte,
die überwiegend im Geschäftsbereich Nahrungsmittel bilanziert sind. Daneben sind
Markenrechte im Wert von 73 Mio. Euro, in erster Linie resultierend aus den
Kaufpreisallokationen für die Akquisitionen von Mavalério und Alsa, zugegangen.
Die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 101 Mio. Euro auf 2.336 Mio. Euro ist
hauptsächlich verursacht durch die bilanzielle Entwicklung bei den Grundstücken
und Gebäuden sowie den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau. Zusätzlich zu
den laufenden Investitionen von 334 Mio. Euro, die das Abschreibungsvolumen im
Berichtsjahr deutlich überstiegen, schlugen sich in dieser Anlagenkategorie
akquisitionsbedingte Zugänge in Höhe von 70 Mio. Euro, vor allem im Bereich
Nahrungsmittel und Immobilien (Weitere Interessen), nieder. Die gesamten Zugänge
bei den Sachanlagen und immateriellen Anlagewerten beliefen sich auf 719 Mio.
Euro (Vorjahr: 1.331 Mio. Euro). Hiervon entfielen 361 Mio. Euro auf
Akquisitionen (Vorjahr: 980 Mio. Euro). Die laufenden Investitionen betrugen 358
Mio. Euro und lagen damit um 8 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres. Regional
betrachtet lag der Fokus erneut auf Investitionen in Inlandsgesellschaften, der
Anteil der Auslandsgesellschaften an den laufenden Investitionen betrug 34,4
Prozent (Vorjahr: 38,6 Prozent). Die Abschreibungen auf das immaterielle
Anlagevermögen und das Sachanlagevermögen betrugen insgesamt 547 Mio. Euro
(Vorjahr: 433 Mio. Euro).
Das Festkapital der Dr. August Oetker KG lag unverändert bei 450 Mio. Euro. Das
Eigenkapital wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 77 Mio. Euro auf 4.104 Mio. Euro.
Bei einem gleichzeitigen Anstieg der Bilanzsumme um 1,9 Prozent belief sich die
Eigenkapitalquote unverändert auf 41,0 Prozent.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020
Die Weltwirtschaft ist seit Beginn des Jahres 2020 als Folge des neuen
Corona-Virus und der zu seiner Eindämmung beschlossenen Maßnahmen sowie der sich
anschließenden weltweiten Rezession deutlich in Mitleidenschaft gezogen.
Aufgrund der zunehmend globalen Ausbreitung des Virus ergeben sich weltweit
negative Auswirkungen auf Produktion und Nachfrage, deren genaue Abschätzung
derzeit nicht möglich ist. Das Corona-Virus ist in allen Ländern, in denen die
Unternehmen der Oetker-Gruppe tätig sind, angekommen. Ausgangsbeschränkungen,
die Schließung beziehungsweise starke Einschränkung des Betriebes von Hotels,
Restaurants und Gaststätten hinterlassen ihre deutlichen Spuren in den Absatz-
und Umsatzberichten einzelner Gruppenunternehmen, die entweder diese Firmen mit
Speisen und Getränken beliefern oder - im Fall der Oetker Collection - selbst
betreiben. Da immer mehr Menschen gezwungen sind, zuhause zu bleiben, ergeben
sich andererseits positive Effekte bei den Gruppenunternehmen, die Produkte für
die häusliche Zubereitung und den häuslichen Verzehr herstellen. Allerdings
dürfte die Corona-Krise insgesamt deutliche Auswirkungen auf das Ergebnis der
Oetker-Gruppe haben, auch wenn alle Unternehmen versuchen, den Erlösausfällen
durch Kostenreduzierungsmaßnahmen entgegen zu wirken. Die Gruppenleitung ist
aber zuversichtlich, dass die Gruppe dank der Bearbeitung vielfältiger
Sortimentsbereiche und Absatzkanäle in der Lage sein wird, die Krise zu meistern
und, auf einem stabilen Fundament aufbauend sowie dank der strategischen
Weichenstellungen vor und in der Krise, den eingeschlagenen Wachstumspfad weiter
zu beschreiten.
Vor dem Ausbruch des Corona-Virus sah die Umsatzplanung ein moderates Wachstum
der Umsatzerlöse vor, das sowohl auf organischem Wachstum als auch auf
akquisitionsbedingten Umsatzzuwächsen beruhte. "Wir sind zuversichtlich, dass
wir in der Oetker-Gruppe auf dem Fundament unserer wertebasierten
Unternehmenskultur mit Solidarität, Zusammenhalt und Teamgeist diese schwierige
Zeit gemeinsam meistern werden, um mit Ergreifen der in den Zeiten des Wandels
sich bietenden Chancen die Weiterentwicklung unseres Unternehmens
voranzutreiben", so Dr. Albert Christmann abschließend.
Anmerkungen:
Die im Konzernlagebericht und Konzernabschluss enthaltenen Prozentzahlen
beziehen sich auf die exakten Beträge, nicht auf die gerundeten Beträge.
Aufgrund von Auf- bzw. Abrundung ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen (EUR,
% usw.) nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren lassen.
Diese Presseinformation sowie den aktuellen Geschäftsbericht können Sie ab dem
16. Juni 2020 im Pressebereich der Oetker-Gruppe abrufen:
http://www.oetker-gruppe.de
Pressekontakt:
Dr. August Oetker KG
Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Jörg Schillinger
Tel.: +49 (0) 521/155-2619
Fax: +49 (0) 521/155-112619
E-Mail: joerg.schillinger@oetker.com
Dr. August Oetker KG
Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit
Thierry Krauser
Tel.: +49 (0) 521/155-2349
Fax: +49 (0) 521/155-112349
E-Mail: thierry.krauser@oetker.com
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/44091/4624917
OTS: OETKER-GRUPPE
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