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    5G in der Investitionsphase – verdient wird später

    5G wird derzeit im Mobilfunk-Bereich massiv beworben und sowohl die Telekom als auch Vodafone haben bereits entsprechende Netzbereiche aufgebaut. Allerdings befindet sich die neue Technik noch in der Investitionsphase und daher sind die Kosten für 5G (auch unabhängig vom Marketing) noch recht hoch. Sie fallen allerdings je nach Netzbetreiber und nach gewähltem Ansatz sehr unterschiedlich aus – teilweise findet man sie auch bereits in den Bilanzen der jeweiligen Unternehmen.

    1&1 Drillisch – neuer Netzbetreiber mit großen Herausforderungen

    Bei 1&1 Drillisch ist man im Quartalsbericht recht offen bei den Kosten für 5G und weist für die ersten 3 Monate 2020 Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro aus. Konkret schreibt das Unternehmen in der Quartalsmitteilung:

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    Im Zusammenhang mit Planungen und Vorbereitungen für unser 5G-Mobilfunknetz fielen Kosten in Höhe von -2,8 Millionen Euro (Q1-2019: -1,0 Millionen Euro) an und aus dem temporär veränderten Nutzungsverhalten (infolge der Coronavirus-Krise) resultierten Ergebnisbelastungen durch gestiegene Vorleistungskosten in Höhe von rund -4,9 Millionen Euro. Ohne diese Effekte wäre ein vergleichbares EBITDA um 4,3 Prozent gewachsen

    Die Kosten entstanden dabei noch nicht für den Netzausbau (dieser wird wohl deutlich teurer), sondern für Vorleistungen. Daher gibt es auch noch keine Einnahmen, da es noch kein 5G Netz bei 1&1 Drillisch gibt und auch erst ab 2021 der Zugang dazu möglich sein soll. Das Unternehmen wird der 4. Netzbetreiber in Deutschland und muss ein komplettes eigenes Netz aufbauen. Das dürfte über mehrere Jahr hohe Investitionen erfordern.

    Wenn das Mobilfunk-Netz für 5G frei geschaltet wurde, können dann aber gleich eine ganze Reihe von Marken davon profitieren, denn das Unternehmen betreibt eine ganze Reihe von Marken, hinter denen immer Drillisch steht. Allerdings ist bisher noch nicht bekannt, welche Marken und Tarife zum Start 5G bekommen werden und wie das Unternehmen die Preise gestalten will. Daher gibt es an der Stelle noch eine ganze Reihe von Unsicherheiten bei den Einnahmen aus dem 5G Bereich.

    5G bei O2/Telefonica

    Bei O2 findet man in den Geschäftsberichten bisher keine konkreten Zahlen zu den Kosten und den Ausgaben von 5G. Das Unternehmen schreibt aber von Investitionen von 224 Millionen Euro im ersten Quartal 2020 und ein Teil davon ist sicher auch in den Aufbau der 5G Infrastruktur geflossen. Im Quartalsbericht schreibt das Unternehmen dazu:

    Der Investitionsaufwand (CapEx) belief sich in Q1/20 auf 224 Mio.EUR mit einer Investitionsquote von 12,1%. Das Unternehmen konzentrierte sich unvermindert klar auf die Verbesserung des Kundenerlebnisses, was sich auch in einer hohen Belastbarkeit des Netzwerks zeigte, trotz starker Veränderungen der Sprach- und Datenvolumina durch die COVID-19-bedingten Beschränkungen. Es zeigten sich vor allem ein starker Anstieg des Sprachvolumens im Festnetz und im Mobilfunk sowie ein höherer Datenverkehr im Festnetz, während die Trends im mobilen Datenverkehr weitgehend unverändert blieben. Selbst im schwierigen COVID-19-Umfeld machten der LTE-Ausbau und die Vorbereitung des Ramp-Ups für den 5G-Rollout stetige Fortschritte.

    Bisher wurden aber noch keine 5G Netzbereich für die Kunden freigeschaltet und daher kann man auch noch nicht direkt von Einnahmen aus diesem Bereich berichten. Der Rollout von 5G soll aber nun definitiv im 2. Halbjahr 2020 vollzogen werden und man kann davon ausgehen, dass zuerst die originalen Angebote von O2 diese Technik bekommen werden. O2 war aber bei LTE auch bereits recht freizügig gewesen und das könnte für die Discounter in diesem Netz bedeuten, dass auch dieser recht schnell Zugriff auf die 5G Netzbereiche von O2/Telefonica bekommen könnten.

    Vodafone befindet sich mitten im 5G Aufbau

    Vodafone berichtetet Ende Mai von etwa 160 5G Standorten bundeweit und insgesamt von 500 5G-Antennen, die man bereits in Betrieb genommen hat. Das ist allerdings nur ein Bruchteil der Mobilfunk-Standorte des Unternehmens und daher wird man dort wohl noch länger mit dem Aufbau und dem Ausbau des 5G Mobilfunk-Netzes beschäftigt sein.

    Leider ist das Unternehmen mit aktuellen Zahlen zu Investitionen in die neue Technik nicht sehr freizügig und daher bleibt offen, wie stark Vodafone in 5G investiert.

    Das Unternehmen bietet auch bereits die ersten 5G Tarife an. Aktuell gibt es 5G kostenlos zu den Vodafone RED Verträgen dazu und daher ist 5G ein Verkaufsargument für die Tarife von Vodafone, liefert aber keine extra Einnahmen.

    Telekom – 12.000 5G Antennen bereits in Betrieb

    Die Telekom ist beim 5G Ausbau bereits am weitesten und hat Deutschlandweit mittlerweile 12.000 Antennen mit 5G in Betrieb. Ziel ist es, Mitte 2020 etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung mit 5G zu versorgen. Die Kosten dafür sind nicht ganz unerheblich, allerdings hat das Unternehmen eine Möglichkeit gefunden, den Ausbau investitionsschonend abzuwickeln. Mit der Dynamic Spectrum Sharing (DSS) Technik wird es möglich, die bestehenden LTE Standorte auch für 5G zu nutzen und so nur ein bestimmten Punkten ein neues 5G Netz bauen zu müssen. Daher konnte die Telekom recht schnell und auch ohne gigantische Investitionskosten mehrere tausend 5G Antennen in Betrieb nehmen.

    Bei den Einnahmen sieht es dagegen wie bei Vodafone aus: das Unternehmen bietet die eigenen Tarife mit 5G als kostenloses Feature an. Nur im Prepaid Bereich zahlen Kunden einen Aufpreis für 5G und daher wird es wohl auch nur dort Einnahmen aus der neuen Technik geben.



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    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
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