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Perspektive Asset Management AG: Aktiensplits - Unsinn, aber sinnvoll
Perspektive OVID Equity Fonds |
Aktiensplits - Unsinn, aber sinnvoll
Im August diesen Jahres gaben gleich zwei große US-Technologiewerte, Apple und Tesla, bekannt einen Aktiensplit durchführen zu wollen. Die Aktienkurse beider Unternehmen reagierten äußert positiv auf die Ankündigungen und gewannen ca. 10% bzw. 13%. Doch was genau ist ein Aktiensplit und welche Bedeutung hat er für die Unternehmen und deren (künftige) Aktienkurse.
Im Rahmen eines Aktiensplits (engl. forward stock split) wird entweder der Nennwert der Aktien herabgesetzt oder die Anzahl der ausgegebenen Aktien erhöht (bei Apple und Tesla der Fall). Das Ergebnis ist in beiden Fällen gleich: Der Kurs der Aktie reduziert sich und sie wirkt optisch günstiger. Die Betonung muss hierbei auf optisch liegen, denn die Bewertung des Unternehmens bleibt gleich! Ein simples Beispiel: Ein Unternehmen hat insgesamt 100.000 Aktien ausgegeben, der Kurs beträgt 100€ und die Marktkapitalisierung (also die Bewertung an der Börse) damit 10 Mio.€. Wird nun ein Aktiensplit im Verhältnis 1:2 durchgeführt, erhöht sich die Anzahl der ausgegebenen Aktien auf 200.000, gleichzeitig reduziert sich jedoch der Kurs im selben Verhältnis auf 50€. Die Marktkapitalisierung ändert sich somit nicht.
Dies macht natürlich Sinn, denn wenn doppelt so viele Aktien im Umlauf sind, halbiert sich auch der Anteil je Aktie am Grundkapital, am Jahresgewinn und an der Dividende. Für Apple haben wir die Zahlen in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
Aus diesem Blickwinkel betrachtet, erscheinen Aktiensplits relativ unsinnig, da sie grundsätzlich keinen unmittelbaren Einfluss auf die Bewertung und den Wert eines Unternehmens haben (hier besteht ein erheblicher Unterschied!). Doch wenn sich der Wert des Unternehmens nicht ändert, dann stellt sich die Frage, warum Anleger derart positiv auf die Ankündigungen reagierten und damit die Bewertung nach oben trieben?