Vergabe eines Auftrages über 1 Milliarde Euro!

Der Spezialist für Raumfahrt und Sicherheit sowie gewerbliche Telematik und Satellitendienste liegt in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftjahres im Plan. Das sagt uns Vorstandschef Marco R. Fuchs im Hintergrundgespräch. In der Zeit von Januar bis März erzielte die Gesellschaft eine Gesamtleistung von 14,7 Millionen Euro. Beim EBITDA wurde ein Überschuss von 2,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Vor Steuern und Zinsen klingelte in der Kasse ein Überschuss von 1,6 Millionen Euro und netto ein Profit von 1,1 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr bekräftigt der Firmenlenker das Ziel in 2004 die Gesamtleistung von 106 auf über 120 Millionen Euro zu steigern. Das Ergebnis je Aktie soll „deutlich zweistellig“ gesteigert werden. In 2003 betrug der Gewinn 4,6 Millionen Euro oder 31 Cent je Anteilsschein. „Die erste Zahl beim Gewinn je Aktie wird eine vier sein“, sagt Fuchs. Ausgehend von einem EPS von über 40 Cent errechnet sich in 2004 ein Überschuss von mehr als sechs Millionen Euro. Da die Prognose im Wesentlichen durch Aufträge abgedeckt ist, kann nur wenig schief gehen. Risiken sind natürlich Zeitverschiebungen bei einzelnen Projekten ins nächste Jahr. Bislang liegt das Unternehmen bei den Meilensteinen aber im Zeitplan.

Das bisherige Sorgenkind, der Geschäftsbereich Telematik und Satellitendienste, macht in diesem Jahr nach längerer Durststrecke wieder Freude. In Q1 kletterte die Leistung um 30 Prozent auf 3,1 Millionen Euro und erfreulicherweise wurde ein leicht positives EBIT ausgewiesen. „Im Gesamtjahr ist es unser Ziel in diesem Standbein profitabel zu sein und leicht zu wachsen“, sagt Fuchs. Im Standbein Raumfahrt und Sicherheit hat OHB Technology (DE0005936124) für dieses und nächstes Jahr eine recht gut gefüllte Pipeline. Per Ende März war das Auftragsbuch im Konzern mit rund 180 Millionen Euro gefüllt. Es gilt nun Projekte für die Folgezeit zu erhalten. In den nächsten Monaten stehen vier bis fünf Satellitenprojekte zur Ausschreibung mit einem Volumen von jeweils rund 100 Millionen Euro. „Davon müssen wir ein bis zwei Projekte gewinnen“, so der CEO.

Eine wichtige Entscheidung für ein sehr großes Projekt könnte im September fallen. Das Unternehmen hat ein Angebot zum Aufbau und Betrieb eines Satellitenkommunikationsnetzes für die Bundeswehr (SATCOMBw II) im T-System-Konsortium abgegeben. Die Satellitensparte von EADS kämpft ebenfalls um den Auftrag. Das Projekt hat ein Volumen von einer Milliarde Euro. Der Anteil für OHB beläuft sich bei Zuschlag auf über 300 Millionen Euro. „Die Chancen stehen 50:50“, sagt Fuchs.

OHB sitzt auf einer prall gefüllten Kriegskasse von über 40 Millionen Euro bei nahezu keinen Bankschulden. Einen Teil des Geldes will Fuchs für Akquisitionen verwenden. „Wir schauen uns nach geeigneten Firmen um“. Zudem sollen Aktionäre eine Dividende erhalten. „Für das Jahr 2004 planen wir zum ersten Mal eine Dividende auszuschütten“, so Fuchs. Mit einem KGV von 14 ist die Aktie alles andere als teuer. Wir empfehlen das Papier erneut zur Depotbeimischung.