Eine wachsende Kluft: Die Schwellenländer und die Berichtssaison für das 2. Quartal 2020
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Finanzlage der Staaten in den verschiedenen Schwellenländerregionen. Asiatische Länder wie China, Südkorea und Taiwan, die zusammen rund 80% des asiatischen Aktienmarktes ausmachen, profitieren von einer niedrigeren Staatsverschuldung (zwischen 20% und 45%) sowie relativ moderaten Zahlungsbilanzdefiziten.
Dies steht in starkem Kontrast zu Ländern wie Brasilien (63% des lateinamerikanischen Aktienindex) und Südafrika (30% des Aktienindex für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA)), wo sich die Anleger besorgt zeigen über steigende Haushaltsdefizite und eine ausufernde Staatsverschuldung. Letztere belief sich 2019 auf 76% des BIP in Brasilien und 62% des BIP in Südafrika.
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Abgesehen vom makroökonomischen Aspekt sind auch im Unternehmensumfeld deutliche Unterschiede zu erkennen, die in den Aktiengewichtungen der verschiedenen Branchen zum Ausdruck kommen. Asien bietet ein erhebliches Exposure gegenüber Informationstechnologiewerten, auf die 20% des asiatischen Schwellenländerindex entfallen. In Lateinamerika und den europäischen Schwellenländern sind die größten Sektoren hingegen Finanzen, Grundstoffe und Energie. IT-Unternehmen sind mit einer Gewichtung von unter 1% indes in beiden Indizes beinahe überhaupt nicht vertreten.
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