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    Emerging-Markets  20873  0 Kommentare Weltbank-Chef Malpass schlägt Alarm: Akute Gefahr neuer Schulden- und Finanzkrise in Emerging-Markets

    Weltbank-Chef David Malpass warnt vor einer neuen Schulden- und Finanzkrise in Schwellen- und Entwicklungsländern. Investments in Emerging-Markets (EM) könnten damit zum Risiko werden, meinen Schwellenland-Experten.

    In einem gestern veröffentlichten Interview mit dem Handelsblatt erklärte der Weltbank-Chef auf die Frage, ob eine neue „Finanz- und Schuldenkrise in den Schwellenländern“ drohe: „Ja. Einige Länder sind bereits in eine Abwärtsspirale aus Wachstums- und Finanzkrise geraten. Die enormen Haushaltsdefizite und Schuldenzahlungen überfordern diese Volkswirtschaften. Hinzu kommt, dass die dortigen Banken durch faule Kredite in Schwierigkeiten kommen“.

    Offenbar ziehen auch immer mehr Investoren Geld aus Schwellenländern ab. Der Chef des Institute of International Finance (IIF), Robin Brooks, hatte vergangene Woche auf Twitter geschrieben: „Da braut sich ein ‚Risk-off‘ in den Schwellenländern zusammen. Wir verfolgen hochfrequente Ausflüsse aus EM, die fast so groß sind wie im Konjunktureinbruch 2013 oder [. . .] 2015.“

    Eric Weisman, Chefvolkswirt der US-Investmentfirma MFS, sieht Schwellenländer-Investments aktuell ebenfalls kritisch. Am Sonntag erklärte er gegenüber dem Handelsblatt: „Das ist kein guter Zeitpunkt, um dort zu investieren“.

    Der MSCI Emerging Markets Index, der mehr als 1.100 Aktien von Unternehmen aus 26 Schwellenländern umfasst, verlor innerhalb eines Monats rund 1,62 Prozent (06.10.2020, 14:20 Uhr).

    MSCI Emerging Markets Index

    -6,07 %
    +9,09 %
    -15,58 %
    -3,22 %
    +17,69 %
    ISIN:US55353S1050WKN:A3CZGU

    Weltbank-Chef David Malpass forderte einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt, wie es ihn bereits in den 1980er und 1990er Jahren gegeben hatte. Gleichzeitig beklagte er die mangelnde Hilfsbereitschaft privater Investoren und chinesischer Kreditgeber.

    Durch die Corona-Pandemie stiegen weltweit Armut und soziale Ungleichheit. Allein in diesem Jahr könnten rund 100 Millionen Menschen in extreme Armut rutschen. Weltweit leben bereits 700 Millionen Menschen von weniger als 1,9 US-Dollar pro Tag ­, was die Weltbank als extreme Armut definiert.

    Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kristalina Georgieva hatte bereits vergangene Woche eine Umstrukturierung der globalen Schulden gefordert. Rund die Hälfte der Entwicklungsländer und mehrere Schwellenländer befänden sich bereits in einer Schuldenkrise oder seien davon akut bedroht.

    Autor: Ferdinand Hammer





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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