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    Studie  142  0 Kommentare Deutsche Firmen setzen mit zu hohen Forderungsrisiken ihre Existenz aufs Spiel - Seite 2

    Transportbranche wartet im Schnitt 200 Tage auf Zahlungseingänge

    Neben den 7 % der Außenstände, die als uneinbringlich abgeschrieben werden mussten, lag der Wert der Forderungen, die auch 90 Tage nach Ablauf der Zahlungsfrist immer noch unbeglichen waren, bei 8 %. Dieser erhebliche Anstieg des Ausfallrisikos hat die Eintreibungskosten vieler Studienteilnehmer deutlich erhöht. So mussten 56 % der befragten deutschen Unternehmen zusätzliche Kapazitäten bereitstellen, um offene Forderungen einzuziehen – ein deutlich größerer Anteil im Vergleich zu den durchschnittlich 37 % der Firmen in Westeuropa, die angaben, solche Maßnahmen eingeleitet zu haben. 45 % der deutschen Studienteilnehmer mussten aufgrund fehlender Zahlungseingänge auf externe Finanzierungen zurückgreifen.

    Die hohen Eintreibungskosten der deutschen Firmen spiegelt auch der stark gestiegene DSO-Wert (Days Sales Outstanding, durchschnittliche Forderungslaufzeit in Tagen) wider. Dieser misst den Zeitraum zwischen der Rechnungsstellung und dem Zahlungseingang. Je kürzer diese Spanne ist, desto effizienter können Firmen ihre Außenstände einziehen und Liquidität generieren. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie stieg der DSO-Wert bei 41 % der befragten deutschen Firmen um mehr als 10 % und bei 53 % der Umfrageteilnehmer um bis zu 10 %.  Nur 7 % konnten ihre Forderungslaufzeit verringern. Unterm Strich liegt der durchschnittliche DSO-Wert deutscher Firmen derzeit bei 150 Tagen und damit weit über dem Wert für Westeuropa (98 Tage). Haupttreiber dieser Entwicklung ist vor allem die stark gestiegene, durchschnittliche Forderungslaufzeit bei Firmen in der hiesigen Transportbranche, wo der DSO-Wert zuletzt bei 200 Tagen lag, sowie bei Unternehmen in der Stahl- und Metallbranche (193 Tage).     

    Ausfallrisiko zu hoch: Bei 20 % der Geschäfte wurde bereits kein Zahlungsziel gewährt

    Das hohe Forderungsrisiko im Inland geht einher mit einer Risikosenkung im grenzüberschreitenden Geschäft, wo die Bereitschaft für Lieferantenkredite bei den deutschen Firmen zuletzt gesunken ist: Von den 20 % des Umsatzvolumens, bei denen deutsche Unternehmen eine Rechnung mit Zahlungsziel ablehnten, entfiel ein Großteil auf Aufträge aus dem Ausland. Häufigster Grund für eine Ablehnung war die erhöhte Gefahr eines Zahlungsausfalls im Land des Abnehmers.

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    PR Newswire (dt.)
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    Studie Deutsche Firmen setzen mit zu hohen Forderungsrisiken ihre Existenz aufs Spiel - Seite 2 KÖLN, Deutschland, 25. November 2020 /PRNewswire/ - Ein großer Teil der deutschen Lieferanten lässt sich in der Corona-Krise auf enorme Forderungsrisiken ein, um Umsätze zu erzielen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Das geht aus dem aktuellen …