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     116  0 Kommentare Corona-Krise dämpft Anstieg der Tarifverdienste

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Corona-Krise und die Lohnzurückhaltung von Gewerkschaften haben den Anstieg der Tarifverdienste kräftig gedämpft. Im dritten Quartal kletterten sie um 1,2 Prozent zum Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das sei der geringste Anstieg der Tarifverdienste seit dem zweiten Quartal 2011. Berücksichtigt wurden tarifliche Grundvergütungen und in Tarifabschlüssen festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder tarifliche Nachzahlungen.

    Obwohl die Tarifverdienste nur wenig zulegten, hatten die betroffenen Arbeitnehmer real mehr Geld in der Tasche: Im dritten Quartal sanken die Verbraucherpreise zugleich um 0,1 Prozent. Der große Einsatz von Kurzarbeit in der Pandemie habe indes keinen Einfluss auf die Tarifindizes, betonten die Statistiker. Änderungen der tatsächlich bezahlten Arbeitszeit fließen in den Tarifindex nicht ein.

    Deutlich unterdurchschnittlich stiegen im dritten Quartal die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen in der Industrie (+0,5 Prozent). Das lag vor allem daran, dass für die Metall- und Elektrobranche für dieses Jahr mit Rücksicht auf die Corona-Krise keine prozentualen Tariferhöhungen vereinbart wurden. Im Grundstücks- und Wohnungswesen (+0,8 Prozent) sowie im Baugewerbe (+1,0 Prozent) wurde zudem in den Tarifverhandlungen vereinbart, dass die Tariferhöhungen erst im kommenden Jahr in Kraft treten.

    Der geringe Anstieg der Tarifverdienste in den Bereichen Erziehung und Unterricht (+0,9 Prozent) und Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung (+1,0 Prozent) sei vor allem auf hohe Nachzahlungen zurückzuführen, erklärte die Wiesbadener Behörde. Ohne Sonderzahlungen lag der Anstieg bei 3,2 Prozent (Erziehung und Unterricht) beziehungsweise 2,5 Prozent (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung). Überdurchschnittlich stark stiegen die Tarifverdienste unter anderem in der Land- und Forstwirtschaft (+3,0 Prozent). In der Wasserversorgung und Entsorgung (+1,0 Prozent) war das Plus dagegen eher gering./als/DP/eas





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