369 0 Kommentare „Anleihen sind nicht gleich Anleihen“ – Im Gespräch mit Gerhard Mayer und Norbert Schmidt, Heemann Vermögensverwaltung AG - Seite 2

Anleihen Finder: Wie groß ist das Anlageuniversum für den Bonds Monthly Income in Gänze und was ist die Benchmark des Fonds?

Gerhard Mayer: Unsere Benchmark ist der ICE BofA Euro High Yield Total Return Index, ein Standardindex im Bereich höherverzinslicher Anleihen mit aktuell 700 Wertpapieren und einem Volumen von über 500 Mrd. Euro. Wir investieren wie gesagt auch abseits der Benchmark, u.a. in kleineren Emissionen.

Anleihen Finder: Warum haben Sie sich für einen monatlich ausschüttenden Fonds entschieden? Und wie kam das Ausschüttungsziel von 0,25 Cent pro Fondsanteil zustande?

Norbert Schmidt: Monatliche Ausschüttungen sind für uns die logische Konsequenz aus täglich abgegrenzten Zinserträgen. Die Höhe der monatlichen Ausschüttungen von 0,25% basiert auf einem eigenen Stresstest bei noch tieferem Zinsniveau. Insofern halten wir die Höhe der Ausschüttungen seit Beginn an für konservativ-realistisch, also ein über verschiedene Zinsszenarien robustes Niveau.

Anleihen Finder: Nach welchen Kriterien suchen Sie die Anleihen für das Fonds-Portfolio aus?

„Suchen nach Unternehmen mit hohen und möglichst stabilen Cashflows“

Gerhard Mayer: Wir suchen fundamental gut aufgestellte Unternehmen, das heißt Unternehmen mit hohen und möglichst stabilen Cashflows. Wenn dann Einstiegskurs und Anleihebedingungen passen und seitens unseres Risikomanagements, z.B. aufgrund der Branchengewichtung, nichts dagegenspricht, nehmen wir die Anleihe auf.

Anleihen Finder: Gibt es irgendwelche „No-Gos“ bei Ihren Investments?

Gerhard Mayer: Wir haben für uns No-Go-Branchen definiert. Hierzu zählen Rüstung, Glücksspiel und Cannabis. Und das Thema Governance, sprich die gute Unternehmensführung, z.B. frei von Interessenskonflikten, hat eine hohe Bedeutung. Wir lassen Investments aus, wenn Zweifel an einer guten Unternehmensführung bestehen.

Anleihen Finder: Sie waren früher beide für die KFM Deutsche Mittelstand AG tätig. Fischen Sie im Becken Ihrer Ex-Kollegen? Oder worin unterscheiden sich die Fonds?

Norbert Schmidt: Wir reden über unterschiedliche Konzepte und haben ein eigenes Portfolio und eine eigene Investorenbasis aufgebaut. Meines Wissens nach gibt es auch bei den Anlagen lediglich eine geringe Überschneidung, was unsere Unabhängigkeit und Eigenständigkeit unterstreicht.