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    Deutschland  117  0 Kommentare ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich überraschend ein

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im April überraschend eingetrübt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel gegenüber dem Vormonat um 5,9 Punkte auf 70,7 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg auf 79,0 Punkte gerechnet. Dies ist der erste Rückgang seit November 2020. Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Daten.

    "Die Finanzmarktexpertinnen und -experten sind etwas weniger euphorisch als im vorangegangenen Monat", kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach. "Die Befürchtung, dass es zu einem verschärften Lockdown kommen könnte, lässt die Erwartungen für den privaten Konsum zurückgehen." Die Exportaussichten würden jedoch besser eingeschätzt als im Vormonat.

    "Die ZEW-Konjunkturerwartungen bereiten uns auf eine weitere Verzögerung der konjunkturellen Erholung vor", erklärte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Zunächst belastet die dritte Corona-Welle und auch der aufgrund von Sonderfaktoren ins Stocken geratene Ausstoß in der Industrie." Gitzel verweist auf den mangelnden Nachschub an Halbleitern in der Industrie. Die Messlatte für den erwartenden BIP-Zuwachs im zweiten Quartal liege derzeit zu hoch.

    Verbessert hat sich hingegen die Bewertung der aktuellen Konjunkturlage. Sie wird jedoch weiterhin deutlich negativer betrachtet als die Erwartungen. Der entsprechende Indikator stieg um 12,2 Punkte auf minus 48,8 Punkte. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf minus 54,1 Punkte gerechnet. Der Lageindikator liegt damit ungefähr auf dem Niveau von März 2020.

    In der Eurozone war die Entwicklung ähnlich wie in Deutschland. Die Konjunkturerwartungen sanken im April um 7,7 Punkte auf 66,3 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage stieg hingegen um 4,3 Punkte auf minus 65,5 Punkte./jsl/jkr/jha/





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