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    Marktkommentar  145  0 Kommentare Dr. Daniel Hartmann (BANTLEON): 2021 könnte die vorerst letzte Aktienmarkt-Party stattfinden

    Die hohen Bewertungsniveaus bergen zweifelsohne Risiken, dennoch dürfte 2021 nochmals ein gutes Aktenjahr werden.

    12.04.2021 - Obwohl die Angst vor der Überbewertung wächst, eilen die Aktienmärkte von Rekord zu Rekord. Zuletzt beeindruckte vor allem die Aufholjagd der europäischen Börsen. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, bleiben aber US-amerikanische Dividendenpapiere das Mass aller Dinge. Seit dem Tiefpunkt im März 2020 stieg der S&P500 um über 90%. Das Allzeithoch von vor der Coronavirus-Krise wird inzwischen um 25% übertroffen. Damit knüpft der S&P500 nahtlos an die Performance der vergangenen Jahre an. Seit 2010 legte das Börsenbarometer um durchschnittlich knapp 15% pro Jahr zu.  

    Aktuell wird die US-Hausse von der extrem expansiven Fiskalpolitik, dem atemberaubenden Tempo der Impfungen (bis zu knapp 5 Mio. pro Tag), und den erfreulichen Konjunkturdaten vom März angetrieben. Auf das 37-Jahres-Hoch im Industrie-ISM folgte das Allzeithoch im Service-ISM. Es bestehen gute Chancen, dass sich diese Serie in den nächsten Wochen fortsetzt. Allen voran rechnen wir mit äusserst robusten Arbeitsmarktzahlen. Von konjunktureller Seite sollten die Aktienmärkte daher weiter gestützt werden.

    Zugleich ist damit die Basis für sprudelnde Unternehmensgewinne gelegt. In der laufenden Woche startet in den USA die Berichtssaison zum 1. Quartal. Der Konsensus rechnet laut Bloomberg beim S&P500 mit einem durchschnittlichen Anstieg der Gewinne um knapp 20% (im Vergleich zum Vorjahr). Für das Gesamtjahr wird ein Zuwachs von 22% prognostiziert. Nach dem Einbruch im Vorjahr (-13%) scheinen diese Zahlen nicht überambitioniert. Spielraum für positive Überraschungen ist daher auch bei den Unternehmensgewinnen gegeben. 

    Alles in allem erfahren Aktien von fundamentaler Seite nach wie vor kräftigen Rückenwind. Ist es daher für den Investor immer noch nicht zu spät, um auf den Zug aufzuspringen? Die hohen Bewertungsniveaus bergen zweifelsohne Risiken, dennoch dürfte 2021 nochmals ein gutes Aktenjahr werden. Wir sehen vom aktuellen Niveau noch ein Kurspotenzial von gut 10% beim MSCI World – ein weiterhin attraktiver Ausblick trotz der absehbaren Volatilität. Allerdings könnte sich 2021 in der längerfristigen Perspektive zugleich als Wendepunkt erweisen. 

    So gehen wir davon aus, dass sich in den nächsten Jahren ein Umfeld höherer Inflationsraten etabliert – und das war noch nie gut für den breiten Aktienmarkt. Unter anderem werden sich die Unternehmen steigendem Kostendruck (Rohstoffe, Löhne, Zinsen) ausgesetzt sehen. Gleichzeitig fordert die expansive Fiskalpolitik ihren Tribut. Die Biden-Regierung hat bereits deutlich gemacht, dass die Zeiten sinkender Unternehmenssteuern vorbei sind. Alles zusammen wird die Nettogewinne der Firmen belasten. Schliesslich ist die Aktie auch wieder steigender Konkurrenz durch die Anleihe ausgesetzt. Schon jetzt liegen die Renditen 30-jähriger US-Treasuries bei über 2,30%. Das ist aber nur der Anfang. 

    Insgesamt spricht derzeit viel dafür, Aktien in der Asset Allocation weiterhin überzugewichten. Der aktuelle Erfolg darf allerdings nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden. Vielmehr müssen in den nächsten Jahren bei Aktien kleinere Brötchen gebacken werden. In diesem Zuge kommt der Investor nicht umhin, einzelne strukturelle Trends zu greifen und in der Stilallokation flexibler zu werden, wie das aktuelle Comeback der Value-Titel zeigt. Eine aktive Steuerung der Aktienquote wird daher immer wichtiger.

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