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     377  0 Kommentare Cisco auf dem Analysten-Prüfstand

    Das morgen beginnende jährliche Analystenmeeting von Cisco Systems ist traditionell ein wichtiges Stimmngs-Barometer für die Technologie-Welt. Allgemein geht man davon aus, dass das Management den Wachstumskurs des weltweit größten Netzwerkausrüsters bestätigen wird. Unterdessen verliert die Aktie im frühen Handel mehr als 5%, nachdem die wichtige Marke von 50$ aufgegeben werden musste.

    Seit einige Wall Street Analysten eine Verlangsamung des Umsatzes im TK- und Netzwerk-Bereich vorhersehen, reagieren Investoren äußerst empfindlich. So kam der Kurs von Nortel Networks kräftig unter Druck, als das Unternehmen mit seinen letzten Quartalszahlen zwar die Gewinnerwartungen schlagen konnte, aber schwächer als prognostiziert im optischen Netzwerkbereich zulegte.

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    selbst hatte die Erwartungen ebenfalls leicht übertreffen können, aber mit der Ankündigung, Überbestände im Eingangslager abbauen zu wollen, Investoren verschreckt. Sie fragen nun, ob Cisco, die wichtige Impulse aus dem Zukauf von Unternehmen in wachstumsstarken Nischen beziehen, die Wachstumsstrategie angesichts des kontinuierlich fallenden Aktienkurses durchhalten kann. Cisco selbst hatte die Fortsetzung dieser Politik kürzlich bekräftigt. Mitte Juli wurden noch 70 $ für das Cisco-Papier bezahlt.

    Hinzu kommt, dass Unternehmen wie temporäre Tempoverluste geschickt nutzen, um Cisco Marktanteile stretitig zu machen. Juniper kann mittlerweile 30% des Internet Core-Router Marktes erreichen, Cisco fällt auf 68% zurück 134793.

    Und trotzdem: Morgan Stanley Dean Witter behält die „strong buy“-Empfehlung mit Kursziel 75 $ auf Sicht von 12 Monaten bei. Cisco könnte ein sicherer Hafen für die Investoren werden, die ihr Geld in Technologieaktien anlegen wollen.

    SG Cowen-Analyst Michael Jung glaubt nach wie vor, dass Cisco so gut positioniert und diversifiziert ist, dass es allen Stürmen widerstehen kann. Er hebt auch die weltweit gute geographische Präsenz hervor.

    Cisco ist im Unternehmensnetzwerkbereich und bei TK-Serviceprovidern gut positioniert. Das schafft eine gewisse Unabhängigkeit. Die Mehrheit der Umsätze wird bei den Unternehmensnetzwerken erzielt. Cisco erwartet, dass die Unternehmen ihre Investition im nächsten Jahr deutlich steigern werden. Das könnte einer geringeren Investitionstätigkeit der Serviceprovider entgegenwirken.

    Peter Andrew, Analyst bei A.G. Edwards, weist darauf hin, dass neun der zwölf Produktfamilien mittlerweile mehr als 1 Mrd. $ Umsatz pro Jahr generieren. Diese Diversifizierung mache immun gegen Schwächephasen einzelner Segmente. Das hätte sich im letzten Quartal z.B. bei den Hochgeschwindigkeits-Netzwerkausrüstungen gezeigt, die schwächer abgeschnitten hätten wie erwartet. Per Saldo war es dennoch ein gutes Quartal.

    Die Umsätze von Lucent und Nortel sind demgegenüber stark TK-Serviceprovider lastig. Der optische Netzwerkbereich insgesamt wird von Internet-Providern und ähnlich gelagerten Kunden im TK-Segment dominiert.

    Zahlreiche Analysten glauben, dass Cisco eine Reihe neuer Märkte wird erschließen können und nennen als Beispiele Heimnetzwerke, Equipment für drahtlose Netze und die integrierte Übertragung von Sprache und Daten über ein und dasselbe Netzwerk.

    Einige Analysten bezweifeln dennoch, dass das Unternehmen die starken Zuwachsraten der Vergangenheit auch in Zukunft beibehalten kann. Cisco hatte im November die Prognosen für das laufende zweite Quartal und das aktuelle Fiskaljahr 2001 hoch gesetzt. Das sequentielle Wachstum soll im oberen einstelligen oder unteren zweistelligen Bereich liegen. Auf das Jahr bezogen sollen 50 bis 60% mehr umgesetzt werden.

    Denkbar, dass Cisco tatsächlich im laufenden Fiskaljahr noch Zuwächse im prognostizierten Bereich darstellen kann. Das Geschäftsjahr geht im Juli zu Ende – vielleicht ist das für die Planerfüllung eine glückliche Fügung. Jedenfalls gibt es schon Stimmen, die die Zuwachsraten für 2002 und 2003 im 30%-Bereich sehen. Schöne Symmetrie: Plus 32% in 1998, 43% in 1999, 55% in 2000, 55% in 2001, 30% in 2002. Das Gesetz der großen Zahl macht auch vor Cisco nicht halt.

    34 Analysten bewerten das Unternehmen mit 1,27. Das annualisierte KGV für 2001 errechnet sich zu 58. Bei einer langfristigen Wachstumsrate von jährlich 32% ergibt sich ein PEG von 1,8. Der Börse ist Cisco 342 Mrd. wert. Bei knapp 19 Mrd. $ Umsatz im letzten Geschäftsjahr ein stolzes Multiple – auch dann noch, wenn man die erwarteten Umsätze für das laufende Jahr zugrunde legt.

    Die Aktie liegt mit minus 5,5% bei 45-13/16 $. 52-Wochen Bereich zwischen 45-3/16 und 82 $.


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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Cisco auf dem Analysten-Prüfstand Das morgen beginnende jährliche Analystenmeeting von Cisco Systems ist traditionell ein wichtiges Stimmngs-Barometer für die Technologie-Welt. Allgemein geht man davon aus, dass das Management den Wachstumskurs des weltweit größten …

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