Inflation und Wertpapierkredite können zum Problem werden
In ihrem aktuellen Wochenausblick berichtet die Helaba, dass im Euroraum sehr viele Unternehmen erwarten, im aktuellen Marktumfeld ihre Preise erhöhen zu können und dadurch ihre Gewinne enorm zu steigern.
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Negative Korrelation zwischen Inflation und KGV-Bewertung
In ihrem aktuellen Wochenausblick berichtet die Helaba, dass im Euroraum sehr viele Unternehmen erwarten, im aktuellen Marktumfeld ihre Preise erhöhen zu können und dadurch ihre Gewinne enorm zu steigern. Dazu folgende Grafik:
Zu sehen sind hier mit der hellblauen Linie die Absatzpreiserwartungen der Unternehmen. Aus dem Economic Sentiment der Europäischen Kommission geht sogar hervor, dass die Verkaufspreiserwartungen der Industrie ein neues Rekordhoch erreicht haben. Die Verkaufspreiserwartungen der Dienstleister liegen zugleich weit über ihrem langjährigen Durchschnitt und nähern sich ihrem Rekordhoch.
Die dunkelblaue Linie in der Grafik zeigt, dass die Konsens-Schätzungen für die Nettoergebnisse der DAX-Unternehmen der kommenden 12 Monate ebenfalls deutlich nach oben geschraubt wurden. Allerdings hinkt die dunkelblaue Linie der hellblauen etwas hinterher. Und dies macht auch durchaus Sinn. Denn für die Unternehmen steigen derzeit die Kosten durch höhere Einkaufspreise, weshalb die Gewinne nicht im gleichen Maße wie die Absatzpreise steigen.
Importpreise um 10,3 % gestiegen
So wurde gestern zum Beispiel vom Statistischen Bundesamt gemeldet, dass die Importpreise im April 2021 um sage und schreibe 10,3 % höher waren als im April 2020, nach immerhin schon +6,9 % im März und nur +1,4 % im Februar.
Einen derart hohen Anstieg von +10,3 % hat es zuletzt vor mehr als 10 Jahren gegeben, im Dezember 2010. Hauptgrund für das aktuell hohe Plus ist der hier in der Börse-Intern schon öfter angesprochene Basiseffekt durch die Energiepreise, die vor einem Jahr infolge der Corona-Krise mächtig eingebrochen und nun um stolze 101,3 % teurer waren als im April 2020. Erdöl hatte dabei den größten Einfluss mit einem Plus von sogar 198,0 %. Ohne Energie waren die Importpreise im April 2021 immerhin um 4,8 % höher als im April 2020. Und so haben es die Unternehmen mit deutlich höheren Einkaufspreisen zu tun.