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     1119  0 Kommentare Rally vor der Wahl! Brauchbare Statistik oder Scheinkorrelationen?

    In zwei Wochen sind Präsidentschaftswahlen. In über 80% aller Fälle steigen die Aktienmärkte innerhalb dieser Wochen. Ich warne vor vielen statistischen Betrachtungen der Finanzmärkte, da oft der sachlogische Zusammenhang nicht vorhanden ist. Scheinkorrelationen werden auf der Suche nach festen Mustern und Zyklen als statistisch relevant eingestuft, obwohl jede Zufallsreihe wiederkehrende Formationen enthält, wenn man nur lange genug und im richtigen Zeitraster sucht. Ein gutes Beispiel für das Suchen und Finden von Nonsenskorrelation ist der Vergleich von Mondphasen und anderen Himmelskörpern mit einer Vielzahl von Börsenkursen. Man findet immer irgendwelche zyklischen Muster. Nur fehlt -mehr oder weniger offensichtlich - der sachlogische Zusammenhang.

    Hat es statistisch eine Bedeutung, dass vor den Wahlen in den USA die Börsen stark notieren? Für das gesamte Börsenjahr möchte ich das ausschließen. Wahljahre sind nicht mit höherer Wahrscheinlichkeit gute Börsenjahre, auch wenn in den letzten Jahrzehnten zufällig eine gewisse Korrelation zwischen diesen beiden Ereignissen bestand. Auf kurze Sicht von ein bis zwei Wochen lassen sich jedoch plausible Erklärungen finden warum die Aktienmärkte tatsächlich stärker notieren könnten. Ohne jetzt Verschwörungstheorien aufstellen zu wollen, ist es klar, dass die Regierungspartei dann hohen Zuspruch erfährt je zufriedener die Bevölkerung zum Zeitpunkt der Wahl ist. Aktionäre sind zufrieden wenn ihre Aktien auf dem Kurszettel Gewinne verzeichnen. Inwiefern die unabhängigen Institutionen wie die FED in den USA wirklich unabhängig sind; darüber lässt sich streiten. Vielleicht ist es auch nur der Glaube, der die Aktienkurse in den nächsten beiden Wochen beflügeln wird.

    Was werden die gutgläubigen Amerikaner wohl machen, wenn überall zu lesen ist, dass die Börsen stark notieren? Sie werden vermutlich ihre Anteile nicht direkt vor der Wahl zur Disposition stelle und somit die Angebotsseite verdünnen. Chart -und Markttechnisch bleibt anzumerken, dass der Dow Jones immer noch im Rhythmus der leicht abwärtsgerichteten Seitwärtsrange gefangen ist. Sollte dieser Bewegungszyklus Bestand haben dann dürfte kommende Woche bereits am Dienstag oder Mittwoch wieder ein lokales Tief gebildet werden. Daraus leitet sich die Handlungs-empfehlung ab Kursverluste zu Beginn der Woche zum kurzfristig orientierten Positionsaufbau zu nutzen.

    Der Vorstand von Porsche, Wendelin Wiedeking, hat in einem Interview mit der Financial Times Deutschland überraschend deutlich die Notwendigkeit für Einsparungen bei den Löhnen aufgezeigt. Es macht sich wohl berechtigte Sorgen, dass die hohe Profitabilität bei Porsche leiden könnte. Die EBIT-Marge von über 16% könnte aufgrund der Dollarschwäche leiden, denn um gegenüber den Wettbewerbern konkurrenz-fähig zu bleiben, wird es wohl kaum möglich sein die Währungsverwerfungen an die Konsumenten weiterzugeben. Der starke Euro schwächt die Marktsituation des Stuttgarter Autobauer. Bisher konnte Porsche regelmäßig gute Zahlen präsentieren, weil man ausreichend Hedges aufgebaut hatte. Gegen einen konstant schwachen Dollar ist jedoch keine Absicherung mehr möglich. Auf die Short-Watchist!

    Viele Grüße
    Simon Betschinger

    Verfasst von 2TradeCentre
    Rally vor der Wahl! Brauchbare Statistik oder Scheinkorrelationen? In zwei Wochen sind Präsidentschaftswahlen. In über 80% aller Fälle steigen die Aktienmärkte innerhalb dieser Wochen. Ich warne vor vielen statistischen Betrachtungen der Finanzmärkte, da oft der sachlogische Zusammenhang nicht vorhanden ist. …

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