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     252  0 Kommentare „Wir möchten den Anleihe-Zins auf 4,25% p.a. anpassen lassen und die Laufzeit bis 2029 verlängern“ – Interview mit Aimé Hecker, Hylea Group S.A.


    Aufgrund der Pandemie-Auswirkungen war die Hylea Group – ein weltweit exportierender Paranuss-Produzent aus Bolivien – nicht in der Lage, die zum 01. Juni fälligen Anleihe-Zinsen an ihre Investoren zu zahlen. Das Paranuss-Unternehmen sucht nunmehr den Dialog mit den Anleihegläubigern und lädt diese zu einer Gläubigerversammlung am 28. Juni 2021 in Frankfurt am Main ein. Im Gespräch mit der Anleihen Finder-Redaktion erklärt Hylea-Vorstand Aimé Hecker, warum es zu der finanziell prekären Situation gekommen ist, inwiefern die Anleihe restrukturiert werden soll und wie die Hylea Group wieder in die Spur finden soll.

    Anleihen Finder: Sehr geehrter Herr Hecker, was ist bei der Hylea Group los? Warum konnten die Anleihe-Zinsen nicht ausgezahlt werden?

    Aimé Hecker: Hylea ist von einer Verkettung externer Sondereffekte getroffen worden, wie wir sie in der mehr als 100jährigen Geschichte unseres Familienunternehmens noch nie erlebt haben. Witterungsbedingte Verzögerungen beim Bau unserer neuen, hochmodernen Fabrik für Paranüsse, temporäre politische Verwerfungen in unserem Produktionsland Bolivien und die COVID-19 Pandemie haben eine Kombination ergeben, die unser operatives Geschäft und die Liquiditätssituation erheblich belastet haben. Zum Glück ist auch bezüglich COVID-19 zumindest perspektivisch eine Rückkehr zur Normalität absehbar, aber dennoch sind wir durch die Einmaleffekte in einer Situation, in der wir Liquidität im Unternehmen halten und unsere Unternehmensanleihe auf eine langfristig tragfähige Basis stellen müssen. Dies ist im Interesse aller Anleihegläubiger, des Unternehmens und der weit mehr als tausend Familien, deren Lebensunterhalt davon abhängt.

    Anleihen Finder: Inwiefern ‚mehr als tausend Familien‘?

    Aimé Hecker: Was am Kapitalmarkt vielleicht gar nicht so bekannt ist: Hylea ist ein nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen, das den südamerikanischen Regenwald durch das operative Geschäft schützt und zudem hochgradig sozial engagiert ist. Ich möchte dies kurz ausführen. In der bolivianischen Region Fortaleza / Pando tragen Hylea und meine Familie zum Aufbau von Infrastruktur und damit der Verbesserung der Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung sehr signifikant bei. Ich meine damit beispielsweise den Bau von Schulen und medizinischer Versorgung, aber auch Trinkwasser und Lebensmittel. Zudem haben wir 1.500 Paranusssammler, die für uns arbeiten und mehrere hundert Mitarbeiter, denen wir als Angestellte Lohn und Brot sichern. Die ökologische Komponente von Hylea resultiert daraus, dass Paranussbäume nur in einem intakten Regenwald wachsen und gedeihen können. Eine Kultivierung ist nicht möglich. Entsprechend schützen wir und die zahlreichen Menschen, die von der Paranuss leben, den Regenwald mit aller Kraft, um ihre Lebensgrundlage zu erhalten.    

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