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    Marktkommentar  122  0 Kommentare Dr. Andreas Sauer (ansa capital management): global Q opportunities - Juni 2021

    Die globalen Aktienmärkte steigen seit Wochen getragen von der robusten Wirtschaftserholung, der Aussicht auf weitere fiskalische Anreize sowie niedrige Anleiherenditen.

    02.07.2021

    Makroökonomisches Umfeld

    Realwirtschaftliche Situation:

    Mit der zunehmenden Lockerung der Restriktionen nimmt die globale Wirtschaftsaktivität weiter Kurs auf ihr Vorkrisenniveau. Der starke Aufschwung ist vor allem durch den privaten Verbrauch getrieben. Zwar mindert die steigende Inflation vorübergehend die Kaufkraft der Konsumenten, allerdings greifen die Haushalte aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen auf zusätzliche Ersparnisse zurück. Der Conference-Board-Index für das US-Verbrauchervertrauen stieg im Juni auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Die im Index übergewichtete Einschätzung der Befragten zur Arbeitsmarktsituation verbesserte sich auf den höchsten Stand seit 2000. Der IHS Markit Manufacturing PMI stieg auf den neuen Höchststand von 62,1. Auch die Unternehmen begründeten ihren Optimismus mit der Rekord-Geschwindigkeit bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Bei den Input-Kosten verzeichneten die Befragten die stärkste Erhöhung seit Beginn der Datenaufzeichnung 2007. Der chinesische Caixin PMI fiel angesichts steigender Infektionszahlen auf 51,3 und untertraf damit die Markterwartungen. In Summe befinden sich alle Regionen derzeit im besten realwirtschaftlichen Regime.

    Monetäre Situation:

    Die Teuerungsraten in den meisten Industrieländern sind deutlich nach oben gesprungen. Die Konsumentenpreise in den USA stiegen im Mai um 5% gegenüber dem Vorjahr, der höchsten Rate seit August 2008. Die Kernverbraucherpreise stiegen um 3,8%, dem stärksten Wert seit Juni 1992. Verantwortlich sind vor allem Basiseffekte aus dem letzten Jahr, kurzfristige Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage, hervorgerufen etwa durch Lieferengpässe und höhere Löhne, da Unternehmen in den USA nach wie vor mit einem Arbeitskräftemangel kämpfen. In der Eurozone fiel die Inflationsrate auf 1,9%, wird allerdings aufgrund der Auswirkungen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung in Deutschland, die im Juli 2020 für sechs Monate verhängt wurde, einen technischen Schub erhalten. Mit Blick in die Zukunft ist davon auszugehen, dass zumindest Nachholeffekte beim Konsum den Preisauftrieb nicht auf Dauer aufrecht erhalten sollten und die Ungleichgewichte auf Gütermärkten temporärer Natur sind. Bis auf Kanada und Großbritannien leiten wir aus unseren Signalen für alle Regionen ein neutrales monetäres Regime ab.

    Marktentwicklungen

    Die globalen Aktienmärkte steigen seit Wochen getragen von der robusten Wirtschaftserholung, der Aussicht auf weitere fiskalische Anreize sowie niedrige Anleiherenditen. Von den hohen US-Inflationsdaten zeigten sich die Aktien unbeeindruckt. Die Märkte konnten im regionalen Querschnitt um 1,7% zulegen. Futures auf den S&P500 Index verteuerten sich um 2,3%. FTSE100 Futures mussten die Gewinne angesichts von in Großbritannien steigender Infektionen mit Virusvarianten wieder abgeben und beendeten den Monat mit 0,4% nur leicht im Plus.

    Mit ihrer Sicht auf die Inflationsentwicklung gelang es der US-Notenbank Fed auf ihrer turnusmäßigen Sitzung die Marktteilnehmer zu besänftigen. Bei der Interpretation der Daten betonte Powell den hohen Einfluss von Sektoren, die von der Wiedereröffnung profitieren (darunter Gebrauchtwagen, Unterkünfte und Flugpreise) und begründete damit das Festhalten am aktuellen Lockerungskurs. Die Rendite auf zehnjährige US-Schatzanweisungen ermäßigte sich um mehr als zehn Basispunkte von 1,58% auf 1,47%. Die Neuemissionen am US-Staatsanleihenmarkt sind seit ihrem Peak 2020 deutlich zurückgegangen, was einen Teil des Renditerückgangs erklären dürfte. US-Treasury Futures kletterten um 0,4%, Bund-Futures um 0,6% auf Monatssicht.

    Rohöl der Sorte WTI schloss erstmalig seit 2014 über 75 USD. Gold, das von einem stärker werdenden USD getroffen wurde, fiel auf 1.770 USD pro Unze, den niedrigsten Stand seit Mitte April. Die Währungen rohstoffabhängiger Länder wie Brasilien und Russland profitierten. Der brasilianische Real legte um 6,2% zu, während die Zentralbank dort die Leitzinsen anhob.


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