checkAd

    Autobauer im E-Mobilitätsboom  9666  8 Kommentare Daimler, Opel, VW: Bald nur noch E-Autos im Programm

    Die EU-Kommission will ein Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035. Deutsche Autobauer hegen sogar noch ambitioniertere Ziele. Der historische Umbau der Autobranche ist auch für Anleger eine Chance.

    Die Zukunft ist elektrisch, so viel steht fest. Nachdem sich die EU-Kommission für ein Verbot für Verbrenner ab dem Jahr 2035 ausgesprochen hat, scheinen sich Daimler & Co. in ihren ambitionierten Plänen in Sachen E-Mobilität förmlich zu überbieten. So teilt etwa der schwäbische Autobauer Daimler mit, Mercedes-Benz bereite sich darauf vor, „noch vor Ende des Jahrzehnts vollelektrisch zu werden – wo immer die Marktbedingungen es zulassen.“

    Hierzu will der Konzern Batteriezellenkapazitäten von mehr als 200 Gigawattstunden installieren, geplant ist der Aufbau von acht Gigafabriken und neue Partnerschaften zur Entwicklung und Produktion von Batteriezellen in Europa. „Mit diesem Schritt ist eine grundlegende Re-Allokation von Kapital verbunden. Wir wollen die beschleunigte Transformation profitabel gestalten und damit die Erfolgsgeschichte von Mercedes-Benz in einer neuen Ära fortschreiben“, skizziert Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG, die Vision.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Mercedes-Benz Group!
    Long
    69,67€
    Basispreis
    0,51
    Ask
    × 14,59
    Hebel
    Short
    79,37€
    Basispreis
    0,51
    Ask
    × 14,59
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Konkret bedeutet dies, dass das Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Investitionen in Forschung und Entwicklung deutlich hochfahren wird. „Insgesamt sind zwischen 2022 und 2030 mehr als 40 Milliarden Euro für Investitionen in batterieelektrische Fahrzeuge vorgesehen“, heißt es in einer Mitteilung. Man bleibe seinen im Herbst 2020 ausgegebenen Margenzielen verpflichtet. Hier lag ein Anteil von Hybrid- und reinen Elektrofahrzeugen von 25 Prozent am Gesamtabsatz im Jahr 2025 zugrunde.

    Opel: Manta, Manta – selbst der Kultschlitten wird elektrisch

    Auch der Rüsselsheimer Opel-Konzern hegt nicht minder ehrgeizige Ziele: Ab 2028 will das Traditionsunternehmen in Europa komplett auf batterieelektrische Fahrzeuge setzen. „Wir sind auf dem Weg, Opel neu zu erfinden und uns zu einer jungen, grünen und globalen Marke zu entwickeln“, betont CEO Michael Lohscheller. „Opel bewegt sich von ‚cold‘ zu ‚cool‘. Wir steuern auf eine CO2-neutrale Zukunft zu, denn CO2 ist die neue Währung in unserer Branche“, erklärt der Opel-Chef in einer Presseinformation die neue Ausrichtung.

    Der Konzern habe zudem die Entscheidung getroffen, das China-Geschäft auszubauen. „Wir haben versprochen, dass Opel global wird – und wir liefern. China ist der größte Automobilmarkt der Welt und wir sind sicher, dass wir dort profitabel wachsen werden. Chinesische Kunden können sich auf unsere Produkte und unsere emotionale deutsche Marke freuen“, so Lohscheller weiter. Apropos Emotionen: Der legendäre Opel Manta soll als vollelektrische Version neu auf den Markt kommen. Geplant ist mit dem neuen Manta GSe ElektroMOD bis Mitte des Jahrzehnts in Serie zu gehen – ob man den obligatorischen Fuchsschwanz dann nachhaltigkeitskonform auf Fake Fur umstellt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

    VW: E-Autos sind schon jetzt der Renner

    Bei VW rüstet man sich ebenfalls für die Märkte der Zukunft. Mit der New-Auto-Strategie will der Automobilkonzern bis 2030 die Weichen für die größte Transformation in der Unternehmensstrategie stellen. „Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird das Auto nachhaltig, sicher, intelligent und schließlich autonom fahren. Individuelle Mobilität steht vor einer glänzenden Zukunft. Mit unseren starken Marken und weltweiten Technologieplattformen haben wir einen klaren Plan, um auch in der neuen Welt der Mobilität eine führende Rolle zu spielen“, so Vorstandschef Herbert Diess auf der virtuellen Hauptversammlung des Volkswagen Konzerns.

    „Mit 26 Prozent Marktanteil hat der Volkswagen Konzern in Europa im ersten Halbjahr mehr Elektro-Autos verkauft als jedes andere Unternehmen“, führt Diess aus. Man sehe sich durch eigene Produktionen in den Kernmärkten China und USA „gut aufgestellt“, die E-Mobilität weiter auszubauen. „Wir gehen davon aus, dass unsere Margen in der E-Mobilität und im Verbrenner-Geschäft bereits in zwei bis drei Jahren auf demselben Niveau liegen werden“, zeigt sich der VW-Chef optimistisch.

    Aktionäre begrüßen Neu-Ausrichtungen

    Insgesamt gibt sich die deutsche Autobranche sehr zuversichtlich, dass der Wandel hin zur E-Mobilität erfolgreich gelingen wird. Diese Zukunftsvisionen und der offensichtliche Wille, einen ganzen, historisch gewachsenen Markt komplett umzubauen, scheinen die Aktionäre ebenfalls in gute Stimmung zu versetzen. Die Volkswagen-Aktie? Gut im Plus. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2020 soll mit 4,80 Euro je Stammaktie und 4,86 Euro je Vorzugsaktie auf dem Niveau der beiden vorangegangenen Jahre liegen.

    Auch die Daimler-Aktie zeigt steil bergauf. Die guten Zahlen für das zweite Quartal scheinen sich an der Börse auszuzahlen. Für das Geschäftsjahr 2020 wurde zudem eine Dividende von 1,35 Euro pro Aktie beschlossen. Dies ist ein Anstieg um 0,45 Euro gegenüber dem Vorjahr.

    Opel hingegen ist nur über den Verbund des Stellantis-Konzerns investierbar. Dieser ist Anfang 2021 aus der PSA-Gruppe und Fiat Chrysler (FCA) hervorgegangen. Opel ist unter diesem Dach eine von 14 Marken, darunter finden sich zum Beispiel auch Peugeot und Fiat. Obwohl das erste Halbjahr für die Stellantis-Aktie sehr ordentlich verlief, findet der Wert noch keine große Beachtung.

    Fazit: Eine Branche erfindet sich neu und vermittelt Aufbruchstimmung

    Die Wende hin zum E-Zeitalter ist in vollem Gang – nicht nur aufgrund der politischen Richtwerte, sondern auch schon allein aus Prestige-Gründen. Für Anleger dürfte entscheidend sein, welcher Konzern auch die erforderlichen Produktionskapazitäten – Stichworte: Chipmangel und Batteriehunger – für den modernen Fahrspaß garantieren kann. Daran werden sich die Unternehmen messen lassen müssen.

    Produktionsengpässe sowie eine verhaltene Nachfrage nach den neuen Modellen, weil nicht alle Autofahrer so schnell bereit für den Umstieg sind, dürften sich auch auf die weiteren Kursentwicklungen auswirken. Wem deutsche Autobauer bislang zu langweilig waren, dürfte mit diesem neuen Schwung allerdings mehr Gefallen an den Traditionsmarken finden. Der Markt erfindet sich komplett neu – und Investoren können den rasant vorangetriebenen Prozess mitgestalten.

    Autorin: KS, Redaktion Fondsdiscount.de





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Verfasst vonNicolas Ebert
    Autobauer im E-Mobilitätsboom Daimler, Opel, VW: Bald nur noch E-Autos im Programm Die EU-Kommission will ein Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035. Deutsche Autobauer hegen sogar noch ambitioniertere Ziele. Der historische Umbau der Autobranche ist auch für Anleger eine Chance.

    Disclaimer