Sinkende Gewinnerwartungen, sinkende Aktienkurse - Seite 2
Stattdessen läuft der Dow Jones, ähnlich wie der DAX, unter erhöhter Volatilität auf und ab, wobei sich dieses Kursgeschehen in einer übergeordneten Seitwärtsspanne abspielt. Werfen wir dazu einen Blick auf den langfristigen Chart, den ich zuletzt am 25. August hier in der Börse-Intern besprochen habe, nun ergänzt um die große Seitwärtsspanne (gelbes Rechteck):
Damals lautete die Überschrift der Börse-Intern übrigens „Langfristig bullish, kurzfristig skeptisch“. Und ich hatte seinerzeit bereits auf die Themen hingewiesen, die jüngst auch von den Mainstream-Medien für die Kursverluste an den Aktienmärkten verantwortlich gemacht wurden: die sich eintrübenden Zukunftsaussichten sowie die schwächelnde Wirtschaft in China. Nur dass der Dow Jones damals noch in der Nähe seines Rekordhochs vom 18. August stand und daher noch kaum jemand so recht vor einer größeren Korrektur warnen wollte, weil es einfach nicht zu der bullishen Stimmung passte.
Auf der Suche nach den Gründen für die Korrektur
Doch inzwischen notierte der Dow Jones im Tief etwa 5,6 % unter seinem Rekordhoch und man sucht händeringend nach den Gründen für diese Korrektur. Dabei stimme ich Torsten Ewert absolut zu, dass der mediale Hype um die Probleme des chinesischen Immobilienunternehmens Evergrande lediglich eine passende Nachricht zu den gefallenen Kursen war, aber nicht zwingend ein tatsächlicher Zusammenhang herrschte. Sehr wahrscheinlich wären die Kurse im saisonal schwachen September in diesem eher moderaten Ausmaß auch gefallen, wenn es die Meldungen um die finanziellen Probleme von Evergrande nicht gegeben hätte.
Torsten Ewert hat gestern bereits einige alternative Gründe genannt, unter anderem die steigenden Preise für Energie und die anstehende Berichtssaison, die schlechter ausfallen könnte als noch vor der Stockstreet-Sommerpause erwartet. Und genau auf diesen Zusammenhang hatte ich auch schon hingewiesen, und zwar die Leser des „Börse-Intern Premium“.
Sinkende Gewinnerwartungen, sinkende Aktienkurse
So war der Wochenausgabe vom Donnerstag vergangener Woche zu entnehmen, dass die gesamte aktuelle Gemengelage inzwischen schon zu sinkenden (!) Gewinnerwartungen geführt hat (siehe dunkle Linie in der folgenden Grafik).
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Am 2. September erreichte der S&P 500 (helle Linie) sein Rekordhoch. Dann gaben die Notierungen nach, insbesondere seit dem 9. September. Und genau ab diesem Zeitpunkt gaben auch die Gewinnerwartungen nach, und zwar auf ein Niveau von Ende Juli. Und auch der S&P 500 gab auf sein Niveau von Ende Juli nach. Es zeigt sich also ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Gewinnerwartungen und Kursentwicklung am Aktienmarkt.
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