Chinesische Immobilienkrise Evergrande-Konkurrent Kaisa: Aktien vom Handel ausgesetzt — Nächste Pleite?
Aktien des chinesisches Bauunternehmens Kaisa mussten am Mittwoch wegen drohender Zahlungsunfähigkeit vom Handel ausgesetzt werden. Auch Evergrande ließ eine Frist verstreichen. Die Lage wird immer bedrohlicher.

Der Handel mit Aktien der Kaisa Group wurde einen Tag nach der Fälligkeit einer 400-Millionen-US-Dollar-Anleihe ausgesetzt, "bis das Unternehmen eine Erklärung abgibt", wie es in einer Mitteilung an die Hongkonger Börse heißt. Kaisa ist nach Evergrande der größte internationale Kreditnehmer im chinesischen Immobiliensektor.
Laut Reuters ließ auch Evergrande, der am höchsten verschuldete Bauträger der Welt, am Dienstag eine Anleihen-Frist verstreichen, ohne die Gläubiger zu bezahlen. Die Sorgen um Chinas Immobilienbranche, die etwa ein Drittel der Wirtschaftsleistung ausmacht, und eine Destabilisierung des chinesischen Finanzmarktes sind damit zurück.
Im nächsten Jahr werden bei Kaisa Anleihen im Wert von fast drei Milliarden US-Dollar fällig. Die Aktionäre lehnten vergangene Woche ein Angebot des Unternehmens ab, die Fälligkeit der Schulden zu verlängern und einen Zahlungsausfall zu vermeiden. Am Montag legten die Anleihegläubiger Kaisa den Entwurf der Stundungsbedingungen vor, um die Rückzahlung der Schulden aufzuschieben.
Evergrande hat noch keine öffentliche Erklärung zu den aktuell versäumten Zahlungen abgegeben. Das Unternehmen hatte seit September mehrere Zinszahlungen für seine internationalen Anleihen versäumt, das Geld vor Ablauf der 30-tägigen Gnadenfrist aber bisher rechtzeitig gezahlt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion